XRP auf dem Vormarsch? Das bedeutet das Ripple-Urteil für den Krypto-Space

Nach Jahren des Rechtsstreits steht fest: XRP, der Token von Ripple, ist kein Wertpapier. Wie Experten das Urteil bewerten und wo Vorsicht geboten ist.

Daniel Hoppmann
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Ripple

Beitragsbild: Shutterstock

| Seit Dezember 2020 streiten sich Ripple und die SEC vor Gericht

Das Urteil ist gefällt. Nach jahrelangem Rechtsstreit konnte Ripple gestern einen wichtigen Sieg über die Securities and Exchange Commission erringen. Ein US-Gericht entschied: XRP ist kein Wertpapier, zumindest nicht, wenn es auf Kryptobörsen gehandelt wird, institutionelle Finanzierungsrunden hingegen schon. Die Krypto-Branche jubelt. War sie in den USA in den vergangenen Monaten immer wieder Zielscheibe juristischer Attacken der SEC geworden.

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Es sei eine “sehr gute Entscheidung”, vor allem mit Hinblick auf die Argumentationslinie des Gerichts, meint Hagen Weiss, Rechtsbeistand der Wirtschaftskanzlei Dentons, gegenüber BTC-ECHO. So differenziere das Urteil klar zwischen dem eigentlichen Token und der damit zusammenhängenden Aktivität. Folglich stufte das Gericht nur den Token Sale für institutionelle Kunden als Wertpapierangebot ein, nicht jedoch den Handel auf Sekundärmärkten wie Coinbase, Binance oder Kraken.

Ripple: Ein Urteil mit Signalwirkung?

Der Krypto-Space sieht mit der Entscheidung einen klaren Sieg im Kampf mit den US-Regulatoren. Der Ripple-Rechtsstreit galt für viele Beobachter und Experten als Blaupause für die regulatorische Zukunft der Krypto-Industrie in den USA. Das Urteil dürfte Auswirkungen auf die gesamte Branche haben, meint auch Weiss. “Möglicherweise werden die USA nun wieder attraktiver für kapitalmarktorientierte Krypto-Unternehmen”, so der Jurist. Denkbar wäre jedoch auch, dass andere Unternehmen wie Coinbase oder Binance, die sich ebenfalls im Rechtsstreit mit der SEC befinden, ihre Strategie anpassen, um auf ähnliche Erfolge zu hoffen.

Fraglich bleibt jedoch, ob die SEC diese Niederlage einfach hinnehmen, oder doch die nächsthöhere Instanz anstreben wird. Kurz nach dem Urteil ließ sich die Behörde die Option offen. Man prüfe die Entscheidung, heißt es in einer offiziellen Mitteilung. Hagen Weiss hält eine Berufung durchaus für möglich, “gerade aufgrund der Präzedenzwirkung”. Die Chancen stünden jedoch nicht unbedingt vorteilhaft, meint der Jurist weiter. Auch, weil das Gericht einen Mangel an offiziellen Hinweisen und Regeln seitens der SEC feststellte.

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