Die ganztägige Veranstaltung hatte für Metaverse-Fans so einiges zu bieten. Neben Rechtsanwälten mit Spezialisierung auf Krypto-Recht und einigen NFT-Interessierten war sogar der Bundesverband der Banken vertreten. Das Thema Web3 und Metaverse scheint mittlerweile weit verbreitet zu sein.
Den Meta-Horizont erweitern
Am Campus der Hochschule fanden zeitgleich mehrere “Sessions” statt. Die Themenschwerpunkte fokussierten sich auf Finanzen, Wirtschaft und Bildung/Forschung im Metaverse. Interessante Inhalte vermittelten beispielsweise Vorträge wie “Bankfilialen im Metaverse, Smart Contracts ohne Blockchain oder NFTs aus aufsichtsrechtlicher Perspektive”. Letzterer wurde von Rechtsanwältin Dr. Nina-Luisa Siedler vorgetragen. Auf Nachfrage, ob sie denn schonmal eines der Metaverse-Games gespielt habe, verneinte sie.
Wer, wenn über das Metaverse gesprochen wird, nur an Krypto-Games wie The Sandbox oder Decentraland denkt, konnte seinen Horizont durchaus erweitern.
Der “Head of Digitalisation” des Bundesverbandes der Banken, Tobias Tenner, erklärte gegenüber BTC-ECHO, dass sein Team sogar selbst digital unterwegs sei. Man experimentiere demnach sogar damit, Teammeetings im Metaverse abzuhalten, um so die Technologie prüfen zu können. Noch seien die technischen Hürden aber zu groß, bedauerte er.
Wenig Begeisterung für Krypto-Gaming
Wenig überzeugt ist Simon Graff, Gründer von FOR REAL, der die anhaltenden Hype-Zyklen des Kryptosektors kritisierte.
Wenn ich auf Decentraland unterwegs bin, finde ich da nichts, was Spaß macht. Mit Play to Earn und Metaverse-Spielen baut man keine Community auf. So schafft man keinen Markt und auch keinen Mehrwert für die Zukunft
Simon Graff, Gründer von FOR REAL
Anschließend stellte er Nutzerzahlen von Metaverse-Spielen in Relation zu traditionelleren Titeln wie Fortnite oder Roblox. Ihm zufolge seien auf “The Sandbox nur wöchentlich 1000 Leute drauf.” Und tatsächlich: Der Analyse von NAME zufolge sollen auf solchen Spielen durchschnittlich 40 Prozent Bots unterwegs sein. BTC-ECHO berichtete.
Telekom setzt auf Proof of Stake
Die deutsche Telekom-Tochter, T-Systems MMS, fiel mit einer Idee zum Thema Krypto-Staking auf. Investoren sollen Proof of Stake Kryptowährungen bei dem Unternehmen parken können und so Rendite erwirtschaften. Zwar verdiene man nicht so viel wie auf dezentralen Börsen (DEX), würde dafür aber auch ein geringeres Risiko tragen. Die gescheiterten Lending-Dienste Celsius oder Voyager fuhren jedoch ähnliche Strategien.
Gesamtheitlich ist die Konferenz eine wertvolle Möglichkeit, Informationen aus nächster Nähe zu erhalten. Daneben bietet sich der persönliche Austausch hervorragend zum Netzwerkaufbau. Wer sich an unterschwelliger Werbung von verschiedenen Krypto-Unternehmen nicht stört, kann hier viel mitnehmen. Eines ist klar: Überzeugt von Krypto ist dort jeder – selbst die Event-Mitarbeiter.