Krypto-Kreditkarten-Anbieter Volinex schließt die Türen

Das Schweizer Start-up Volinex war angetreten, um eine Debitkarten-Lösung für Kryptowährungen zu finden. Damit wollte es auf die Probleme reagieren, denen sich die Krypto-Community durch den Lizenzverlust von WaveCrest durch den Kreditkartenanbieter VISA ergaben. Jetzt muss jedoch auch Volinex selbst seine Geschäfte einstellen.

Tobias Schmidt
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Anfang Januar hatte es in der Krypto-Community einen großen Aufschrei gegeben: Von einem Tag auf den anderen stellten sich bei fast allen Anbietern von Krypto-Debitkarten, etwa Bitwala oder TenX, erhebliche Probleme ein, die dazu führten, dass die angebotenen Karten nicht mehr genutzt werden konnten. Eine Begründung dafür war, dass der Kreditkartenanbieter VISA  seiner emittierenden Bank WaveCrest, die für die europäischen Bitcoin-Debitkarten zuständig ist, die Lizenz zur Aktivierung der Karten entzogen hatte.

Die Probleme bei WaveCrest riefen das Schweizer Startup Volinex auf den Plan. Am 14. Januar startete Volinex das Angebot seiner Krypto-Kreditkarten und bot insgesamt 100.000 Volinex Cryptocards an. Die Volinex-Plattform wollte eine Wallet bereitstellen, aus der Kryptowährungen in Euro und US-Dollar zu den jeweils aktuellen Kursen verkauft werden können. Von dort soll das Geld auf eine Debitkarte geladen werden, langfristig sollte es auch möglich sein, Geld auf ein verknüpftes IBAN-Konto zu legen und Übertragungen direkt von einem Krypto-Konto vorzunehmen. Das Startup hielt zudem einen Pre-ICO des VNX-Token ab, der bereits am 15. Dezember 2017 startete und noch bis zum 28. Februar gehen sollte.

Jetzt hat das Projekt ein plötzliches und vorzeitiges Ende gefunden. Wie das Team hinter Volinex auf der Website des Projekts bekannt gab, hat Volinex seine Arbeit mit sofortiger Wirkung eingestellt – nach einem langen Kampf „gegen unbegründete Betrugsvorwürfe, gesetzliche Regelungen, Hackerangriffe und die FIAT-Welt“, wie es vonseiten Volinex heißt. Leider hätten sich letztendlich alle wesentlichen Kreditkartenanbieter gegen die Vision Volinex‘ und ein weiteres Engagement im Krypto-Bereich entschieden.

Als Gründe für das vorzeitige Scheitern macht das Volinex-Team vor allem die immer wieder geäußerten Scam-Vorwürfe gegenüber dem Projekt verantwortlich. So sollen gegen Ende der Planung durch Anfeindungen nahezu unhaltbare Zustände vorgeherrscht haben, selbst physische Gewalt soll den Mitarbeitern von Volinex angedroht worden sein. Auch die vermeintlich feindselige Haltung vieler nationaler Regierungen wird als Begründung angeführt.

Für all jene, die bereits im Rahmen der Pre-Order in Volinex Cryptocards investiert haben, wird ein Refund bereitgestellt.

BTC-ECHO

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