trong>Der britische Independent hat die vermehrte Geldwäsche mithilfe der „V-Bucks“, dem Spielgeld im Kassenschlager Fortnite, aufgedeckt.
Der amerikanische Spieleentwickler Epic Games löst mit dem Spiel Fortnite im Jahr 2017 einen bis dato anhaltenden Hype rund um das Battle-Royale-Genre aus. Mit optionalen In-App-Käufen durch V-Bucks („Vindertech Bucks“) erwirtschaftete der Spieleentwickler im vergangenen Jahr drei Milliarden US-Dollar. Mit der rasant steigenden Popularität von Fortnite wächst auch das Interesse am kosmetischen Upgrade des eigenen Fortnite-Charakters.
Versteckt sind die ulkigen Kostüme hinter dem Bezahlsystem mit V-Bucks (Vindertech Bucks). Ab einem Preis von umgerechnet acht Euro erhält der Spieler den aktuellsten Look. Dabei begehrt das vornehmlich junge Publikum besonders die seltenen „legendären“ Outfits.
Eingekauft wird mit fremden Kreditkarten
Cyberkriminelle missbrauchen fremde Kreditkartendaten, um sich mit V-Bucks und Skins einzudecken. Anschließend steht das prall gefüllte Konto auf einschlägigen Marktplätzen, darunter auch im Darknet, zum Verkauf – selbstverständlich zum „Schnäppchenpreis“. Bezahlt wird mit Bitcoin, Bitcoin Cash oder der anonymen Kryptowährung Monero. Als Werbeplattform für ihr Unterfangen nutzen die Betrüger indes Social-Media-Kanäle wie Facebook, Instagram und YouTube – so sind sie ihrer Zielgruppe am nächsten.
„Kriminelle betreiben Kreditkartenbetrug, schleusen Geld durch das Fortnite-System und kommen ungestraft davon“,
bemängelt Benjamin Preminger, Senior Intelligence Analyst bei Sixgill. Mitarbeiter des Unternehmens Sixgill traten im Rahmen ihrer Recherchearbeiten als vermeintliche Käufer im Darknet auf und erhielten auf diese Weise einen Eindruck über das Ausmaß des Schwarzmarktes rund um die begehrte In-Game-Währung.
Der Trend schwächt nicht ab, denn mit den steigenden Einnahmen des Spieleentwicklers steigen auch die Suchanfragen nach V-Bucks im Darknet. Wie hoch der Profit für die Betrüger ausfällt, lässt sich zwar schwer beziffern; ein Blick auf bekannte Handelsplätze wie eBay lässt die Nachfrage jedoch erahnen.
Geldwäsche auch bei Krypto-Börsen
Das Problem ist indes auch im Krypto-Space allgegenwärtig. Durch die zunehmende Einführung von KYC-Prozessen versuchen die Bitcoin-Börsen, der Geldwäsche Herr zu werden. Zudem lässt man sich auch von externen Experten helfen. So kämpft etwa die Handelsplattform Binance mithilfe der Chainalysis-KYT-Software gegen die Geldwäsche an. Durch die Analyse des Transaktionsverhaltens auf der Blockchain kann der ursprüngliche Absender und Empfänger der Transaktion ermittelt und zur Rechenschaft gezogen werden.