Schweiz: Die Finma blickt weiterhin gelassen auf Facebooks Libra

Der Direktor der Schweizer Behörde Finma äußerte Bedenken zu Dark Corners der Finanzwelt. Der zuversichtliche Kurs hinsichtlich Libra wurde von ihm konsolidiert. Warum Finanzmarktaufsichten lieber Libra lieben.

Max Halder
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Beitragsbild: Shutterstock

Die eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) ist eine von vielen Regulatoren rund um den Globus, die sich immer wieder zu Kryptowährungen äußert. Besonders in der Debatte um Libra wird deren Stimme immer wieder laut, schließlich sitzt die Libra Association, die Schirmherrin von Libra, in Genf. Trotz der Bedenken von Frankreich und Deutschland hinsichtlich Facebooks Stable Coin zeigte sich die Finma zuletzt entspannt. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, wurde dieser Kurs am 1. Oktober von Mark Bransons, Direktor der Behörde, bestätigt.

Direktor Branson meldet sich zu Wort

Auf einer Veranstaltung der Nachrichtenagentur Bloomberg in Zürich, äußerte sich Branson zu Libra und den „dunklen Ecken des Finanzsystems“:

Ich bin deutlich beunruhigter von Projekten, die sich irgendwo in den dunklen Ecken des Finanzsystems entwickeln, sich im Cyberspace verbreiten und eines Tages zu groß sind, um aufgehalten zu werden […] [Libra] ist etwas, das transparent entwickelt wird.

Es gibt nicht wenige Stimmen, die diesen Tag bei Bitcoin bereits in der Vergangenheit sehen – dafür gibt es schließlich auch gute Gründe. Dagegen ist der zentralisierte Stable Coin Libra vom Ideal einer Kryptowährung weit entfernt. Was der Finma und Branson an Libra gefällt, ist die Möglichkeit, ihn mit den bisher etablierten Regeln behandeln zu können.

Uns gibt es nicht, um solche Projekte unmöglich zu machen. Wir werden darauf aufgeschlossen reagieren. Unsere Einstellung heißt: Gleiches Risiko fordert gleiche Regeln. Unsere Regeln und Standards stehen nicht zur Verhandlung.

Damit einher geht ein gewisses Maß an Kontrolle, das bei jeder wirklich dezentralen Währung versagt bleibt.

Die Finma

Die Finma entstand 2009 aus dem Zusammenschluss von Bankenkommissionen, dem Bundesamt für Privatversicherungen und der Kontrollstelle für die Bekämpfung von Geldwäsche. Laut eigener Angaben bestehe die Aufgabe der Finma darin, Gläubiger, Anleger und Versicherer auf dem Finanzmarkt zu schützen. Kritiker der Behörde werfen der Finma Interessenkonflikte vor, denn die „Aufpasser werden von den Aufgepassten finanziert,“ hieß es vor fünf Jahren im Schweizer Rundfunk SRF. Auch Branson war vor seinem Amtsantritt als Direktor der Finma bei der Schweizer Bank UBS als Banker beschäftigt.

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