Die Legalisierung von Bitcoin als Zahlungsmittel beschert El Salvador einen Boom an Touristen. Das verkündete die Regierung per Twitter mit Verweis auf Zahlen der World Trade Organisation (WTO).
Im ersten Halbjahr von 2022 erlebte das südamerikanische Land demnach einen Anstieg der Touristen um 81 Prozent. Insgesamt kamen fast 1,2 Millionen Besucher. El Salvador gehört damit zu einem der Länder, deren Tourismusbranche sich von der Pandemie am besten erholt hat.
El Salvador führte Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel im September 2021 ein – als erstes Land der Welt. Einige Beobachter führen den Touristen-Zustrom auf diese Entscheidung zurück. In der Szene wird das südamerikanische Land als “Hodlador” bezeichnet.
“99,9 Prozent der Welt hatten keine Ahnung, wo dieses Land liegt. 98 Prozent vermutlich nicht einmal, das es existiert”, so der Bitcoin-Analyst Tone Vays in einem Youtube-Podcast. “Jetzt ist es auf jeden Fall auf der Landkarte der Leute.”
Berühmte Persönlichkeiten aus dem Space besuchten El Salvador und Bitcoin-Maximalisten wie Max Keiser oder Stacey Herberst haben ihren Wohnsitz angemeldet.
Der Generaldirektor des Tourismusministeriums von El Salvador erklärte in einem Interview, dass man 57.000 Touristen für die Sommerferien erwartet. Prognostizierte Einnahmen: 60 Millionen US-Dollar.
Die negative Seite der Bitcoin-Legalisierung
Gegen die Einführung von Bitcoin protestierten letztes Jahr auch Tausende von Bürgern auf den Straßen. Parallel dazu gab es haufenweise technische Probleme mit den Apps und Automaten für Bitcoin. BTC-ECHO berichtete vor Ort.
Ebenfalls umstritten: Präsident Bukele tradet Krypto auf seinem Handy – mit Staatsgeldern. Kritiker bezichtigen ihn der Abschaffung der demokratischen Gewaltenteilung.
Die USA und auch der internationale Währungsfonds (IWF) stellen sich aktiv gegen seinen Bitcoin-Kurs. Kreditverhandlungen im Januar 2022 schlugen fehl. Für 2023 muss El Salvador enorme Schuldenrückzahlungen leisten.