Neue Ermittlungsdetails Do Kwon: Versteckt sich der Terra-Gründer in Serbien?

Der Aufenthaltsort von Terra-Gründer Do Kwon bleibt weiter ein Mysterium. Nun führen neue Spuren die Ermittler nach Serbien.

Daniel Hoppmann
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Terra Luna

Beitragsbild: Picture Alliance

| Der Untergang des Terra-Ökosystems vernichtete binnen weniger Tage 60 Milliarden US-Dollar

Do Kwon ist seit Monaten wie vom Erdboden verschluckt. In 194 Ländern steht der Gründer des kollabierten Terra-Ökosystems auf der Fahndungsliste. Die potenziellen Aufenthaltsorte reichen von Singapur, über Dubai bis nach Russland und zuletzt nach Serbien. Letzteres könnte tatsächlich eine heiße Spur sein. Denn wie Bloomberg berichtet, sollen südkoreanische Ermittler vor Kurzem ein Team in das Balkanland geschickt haben. Das Büro der Staatsanwaltschaft in Seoul nannte die Berichte “nicht falsch”, gab jedoch keine Informationen über den genauen Standort des 31-Jährigen.

Serbien: Der perfekte Ort zum Untertauchen?

Serbien taugt jedoch als Unterschlupf für Do Kwon. Prinzipiell besteht kein Auslieferungsabkommen zwischen Serbien und Südkorea. Ein Austausch wäre über das Europäische Auslieferungsabkommen zwar möglich, denn beide Staaten stimmten der Vereinbarung zu. Dennoch müsse man Serbien Anreize bieten, um eine Auslieferung auch tatsächlich umsetzen zu können, so Seung Jae-Hyeon vom Korea Criminal Justice Policy Institute gegenüber der Tageszeitung ChosunBIZ.

Darüber hinaus ist Serbien ein Krypto-freundliches Land. Ende Juni 2021 legalisierte das Land das Traden von Bitcoin und Co. Der Terra-Gründer könnte das Land gewählt haben, um seine Krypto-Einlagen vor weiteren Beschlagnahmungen zu sichern. So fror die südkoreanische Staatsanwaltschaft im Oktober letzten Jahres 40 Millionen US-Dollar in Kryptowährungen ein.

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Zudem bietet der angrenzende Kosovo eine zusätzliche Fluchtoption. Das Land ist einer der wenigen Staaten, das kein Mitglied bei der internationalen Polizeiorganisation Interpol ist. Damit könnte sich der Terra-Gründer schnell in das Nachbarland zurückziehen, sollte Serbien zu heiß werden. Natürlich unter der Voraussetzung, dass er die Passkontrolle umgehen kann.

Terra-Gründer: “Bin nicht auf der Flucht”

Derweil streitet der Terra-Chef weiterhin jegliche Fluchtversuche ab. Im Videointerview mit Podcasterin Laura Shin begründete Do Kwon die Geheimniskrämerei um seinen Aufenthaltsort mit “Sicherheitsbedenken”. Außerdem bat er die Geschädigten des Terra-Crashs um Verzeihung.

Die Reue kauft ihm der Krypto-Space allerdings nicht wirklich ab. “Warum hat er dann die gestohlenen Gelder nicht zurückgegeben?”, fragt etwa Ari Paul von der Krypto-Investmentfirma Blocktower auf Twitter. Der Terra-Gründer dementierte den Vorwurf des Diebstahls daraufhin erneut.

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