Ok, Boomer Direktor des Zentralen Planungsbüros (CPB) der Niederlande fordert totales Bitcoin-Verbot

Während El Salvador Bitcoin auf Augenhöhe mit dem US-Dollar gehievt hat, will der Chef des Zentralen Planungsbüros der Niederlande am liebsten den gesamten Krypto-Sektor einstampfen.

Christopher Klee
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Beitragsbild: Shutterstock

Nostalgie-Freunde aufgepasst: Pieter Hasekamp, der Direktor des Zentralen Planungsbüros (CPB) der Niederlande, hat ganz tief in die Mottenkiste der Anti-Bitcoin-Fraktion gegriffen. In einem Kommentar forderte Hasenkamp am vergangenen Freitag ein unverzügliches Bitcoin-Verbot in den Niederlanden. Die Argumente, die der CPB-Direktor gegen Bitcoin und Kryptowährungen allgemein heranzieht, sind dabei älter als der Genesis-Block. Teilweise sogar Jahrhunderte älter. Denn zu Beginn seiner Anti-Krypto-Tirade zitiert Hasenkamp das Greshamsche Gesetz, das der englische Finanzier Thomas Gresham im 16. Jahrhundert aufgestellt hat: “Schlechtes Geld verdrängt gutes Geld”.

Während Gresham seinerzeit die wachsende Verbreitung von unreinen (also nicht 100 Prozent aus Edelmetall bestehenden) Münzen kritisierte, versucht Hasekamp den Bogen zu Bitcoin zu spannen. Dass die Analogie nicht greift, räumt Hasekamp direkt im ersten Absatz seines Kommentars ein. Greshams Gesetz greife nicht, weil Kryptowährungen im “normalen Zahlungsverkehr” nicht verwendet würden. Dass Bitcoin seit Kurzem in El Salvador als gesetzliches Zahlungsmittel den gleichen Stellenrang hat wie der US-Dollar, erwähnt Hasekamp dabei mit keiner Silbe.

Das alte Lied: Euro hui, Bitcoin pfui

Dennoch wird aus seinen folgenden Zeilen klar, was der CPB-Chef von der Idee hält, Kryptowährungen in den Zahlungsverkehr zu integrieren: rein gar nichts. Kryptowährungen seien zu volatil, um als Wertspeicher und Recheneinheit zu fungieren, zwei fundamentale Eigenschaften, die “gutes Geld” erfüllen müsse. Zwar böten Bitcoin und Co. Vorzüge in Sachen Privatsphäre, doch von diesen profitierten in erster Linie Verbrecher:innen.

Sie [Kryptowährungen] schneiden in jeder Hinsicht viel schlechter ab als öffentliche Gelder. Es gibt keine Wertstabilität, Benutzerfreundlichkeit leidet unter der fehlenden Akzeptanz und Sicherheit wird durch regelrechte Betrügereien untergraben. Nur beim Aspekt der Privatsphäre schneiden Cyber-Transaktionen gut ab – und genau diese Anonymität macht sie für Kriminelle attraktiv.

Hasekamp macht dabei keine Anstalten, zwischen verschiedenen Kryptowährungen zu differenzieren. Die tausenden Projekte des mittlerweile auf über 1,5 Billionen USD angewachsenen Krypto-Marktes schert Hasekamp hemmungslos und bar jeder Differenzierungsfähigkeit über einen Kamm. Lediglich für digitales Zentralbankengeld (CBDC) bricht Hasekamp eine Lanze:

[…]Alles in allem funktioniert das aktuelle Geldsystem – mit unabhängigen Zentralbanken, Bankenaufsicht und Einlagensicherung, einer fortschrittlichen Zahlungsinfrastruktur – in der Praxis gut. Weitere Verbesserungen sind denkbar: Viele Zentralbanken arbeiten inzwischen an digitalen Versionen ihrer Währung: Zentralbank-Digitalwährungen.

Bitcoin-Verbot statt -Regulierung

Was also machen mit dem bösen Krypto-Geld? Für Hasekamp liegt die Antwort nicht etwa in einer Regulierung nach Augenmaß, im Gegenteil. Eine Regulierung von Bitcoin würde den Krypto-Sektor nur weiter legitimieren und damit scheint Hasekamp ein Problem zu haben.

Stattdessen plädiert er für ein totales Bitcoin-Verbot in den Niederlanden – und das lieber gestern als morgen. Als Vorbild zitiert Hasekamp China, auch wenn es dort kein Bitcoin-Verbot gibt, wie es ihm vorschwebt. Die Niederlande “hinkten hinterher” und je länger sie mit einem Verbot warteten, desto “größer werden die negativen Konsequenzen nach dem finalen Crash sein”.

Der ultimative Schritt ist ein totales Verbot der Produktion, des Handels und sogar des Besitzes von Kryptowährungen. Gegner eines solchen Verbots verweisen oft auf die Vorgehensweise beim Drogenhandel, wo sich ein Verbot als unwirksam erwiesen hat. Doch hier gibt es einen entscheidenden Unterschied: Wo ein Verbot von Drogen die Gewinnmargen in Produktion und Handel erhöht, führt ein Verbot von Kryptowährungen tatsächlich zu Preissenkungen: Schließlich hat das Produkt selbst keinen intrinsischen Wert und bezieht seinen Reiz nur aus der Akzeptanz durch andere.

Abschließend ruft Hasekamp die Regierung zum sofortigen Handeln auf. “Für Investoren und Regierungen ist der letzte, der sich bewegt, aufgeschmissen.” Die Niederlande müssten daher umgehend ein Bitcoin-Verbot erlassen, so Hasekamp. Wie und ob sich ein solches Verbot in die Tat umsetzen ließe ist dabei ebenso unklar wie der Teufel, den Hasekamp als den “finalen Crash” an die Wand malt.

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