Alles im Blick Die wichtigsten Krypto-News der Woche

Mehr ETH verbrannt als produziert; Union Investment will Fonds Krypto-Assets beimischen; Bitcoin wird Zahlungsmittel in El Salvador; neue Krypto-Verordnung vom BMF und BMJV und die SEC plant offenbar einen Rechtsstreit mit Coinbase.

Daniel Hoppmann
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Kaffeetasse mit Zeitung auf einem Holztisch.

Beitragsbild: Shutterstock

Eine weitere aufregende Woche im Krypto-Space neigt sich dem Ende. Die wichtigsten Ereignisse um Bitcoin und Co. kompakt im Überblick.

Seit “London”: Mehr ETH verbrannt als produziert

Am vergangenen Freitag kippte die Inflationsrate von Ethereum das erste Mal ins Negative. Oder anders: An dem Tag wurden mehr Ether verbrannt, als neue Coins in Form von Block Rewards hinzukamen. Dieses Ungleichgewicht verknappt die nachrückende Angebotsmenge und könnte sich insofern als wesentlicher Kurskatalysator in den kommenden Monaten erweisen.

Das mit dem Upgrade implementierte EIP-1559 hat eine Basisgebühr für Ether-Transaktionen eingeführt, die sich anhand der Blockauslastung berechnet. Ist das Krypto-Netzwerk stark ausgelastet, steigen die Gas Fees. Gleiches gilt in umgekehrte Richtung, bei geringer Auslastung verringern sich die Kosten. Gleichzeitig wurde auch die maximale Blockauslastung auf 25 Millionen Gas-Einheiten verdoppelt. Das soll gewährleisten, dass sich die Gebühren auch zu Stoßzeiten auf einem erschwinglichen Niveau einpendeln.

Ganz entscheidend ist jedoch, dass die Gebühren nicht wie zuvor an Miner überwiesen, sondern seit der Hard Fork verbrannt werden. Dadurch verlangsamt sich der Ether-Zufluss: Die Inflationsrate flacht ab. Steigt nun die Blockauslastung wegen eines erhöhten Transaktionsaufkommens an, fallen auch insgesamt mehr Basisgebühren dem Verbrennungsmechanismus zum Opfer, die die hinzukommende Vergütung der Miner von aktuell 2 Ether pro Block schon mal übersteigen kann.

Union Investment will Fonds Krypto-Assets beimischen

Wie das Wirtschaftsmagazin Bloomberg berichtet, plant Union Investment, einer der größten hiesigen Asset Manager mit Sitz in Frankfurt am Main, Bitcoin in Fonds aufzunehmen. Demnach sei die Krypto-Experimentierphase mit Bitcoin-Zertifikaten abgeschlossen, heißt es.

“Wir erwägen, Bitcoins in kleinen Mengen von maximal 1 Prozent bis 2 Prozent einer Handvoll weiterer Fonds für private Anleger beizumischen”, so Daniel Bathe, Portfolio Manager bei der Fondsgesellschaft, gegenüber Bloomberg. Als Fondsdienstleister der genossenschaftlichen Banken in Deutschland (Volksbanken Raiffeisenbanken) verwaltet Union Investment knapp 430 Milliarden Euro (Stand: Ende Juni). Genaueres zum Termin wollte der bislang nicht verraten, möglich sei aber das vierte Quartal des laufenden Jahres.

Mit den Plänen geht die traditionelle Finanzwelt einen weiteren Schritt in Richtung digitaler Vermögenswerte und ermöglicht es einer breiteren Masse, auf den Krypto-Zug aufzuspringen.

El Salvador gibt Startschuss für Bitcoin – Krypto-Markt bricht ein

Als erstes Land der Welt machte El Salvador Bitcoin offiziell zum gesetzlichen Zahlungsmittel. Der entsprechende Gesetzentwurf, den das Parlament bereits am 9. Juni verabschiedete, trat am 07. September in Kraft. Inhalt des Gesetzestextes ist unter anderem die Annahmepflicht von Bitcoin-Zahlungen. Falls die technischen Gegebenheiten eine BTC-Verwahrung verhindern, bietet die Regierung die “instantane Konvertierung in US-Dollar an”.

Damit möglichst viele Händler Bitcoin mittelfristig in ihr Tagesgeschäft aufnehmen, verpflichtet sich die Regierung des mittelamerikanischen Landes ferner zu tatkräftiger Unterstützung. Beispielsweise hat sich das Parlament darauf geeinigt, einen 150-Millionen-US-Dollar schweren Treuhandfonds aufzusetzen, der Geld für Bitcoin-bezogene Infrastrukturprojekte bereitstellen soll. Auch die sogenannte Krypto-Wallet “Chivo” soll für eine Initialzündung des historischen Beschlusses sorgen. Alle Einwohner El Salvadors, die sich für einen Download entscheiden, erhalten 30 US-Dollar in BTC als Startguthaben.

Daraus erwarteten viele einen Pump der Kryptowährung, gegensätzliches war jedoch der Fall. Am 7. September brach der Kurs der Krypto-Leitwährung ohne erkennbaren Grund um knapp 19 Prozent überraschend ein. Als wahrscheinlich gilt, dass größere Orderaufträge von sogenannten Bitcoin-Walen den Kurs unter die 50.000er-Marke drückten, woraufhin weitere Orders als Kettenreaktion ausgelöst wurden.

Neue Verordnung lässt Investmentfonds Krypto-Fondsanteile begeben

Erst Anfang Juni setzte die Bundesregierung mit dem “Gesetz zur Einführung von elektronischen Wertpapieren” (eWpG) ein Zeichen für die digitale Transformation des Finanzwesens. Von da an war es möglich, Urkunden von Schuldverschreibungen und Anteilsscheinen papierlos zu hinterlegen. Nun dehnt die Große Koalition auf die letzten Regierungstage den Anwendungsbereich auch auf sogenannte Krypto-Fondsanteile aus. Das geht aus einem ersten Verordnungsentwurf des Finanz- und Justizministeriums hervor. Aktuell liegt das Papier noch bei Ländern und Verbänden zur Prüfung vor.

Sollte die Verordnung so in Kraft treten, könnten Anbieter von Investmentfonds elektronische Anteilsscheine künftig auch durch Eintragung in ein Krypto-Wertpapierregister als Krypto-Fondsanteile begeben. Die registerführende Stelle muss dabei der Verwahrstelle des Investmentfonds entsprechen.

SEC nimmt Coinbase ins Visier

Neben der juristischen Auseinandersetzung mit Ripple nimmt die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC nun auch Coinbase ins Visier. Wieder dreht es sich um die alte Fragestellung: Ab wann ist das Angebot von Kryptowährungen ein Wertpapiergeschäft? Und inwiefern ist die SEC dafür zuständig beziehungsweise wann ist ein Verbot oder Anpassungsgebot gerechtfertigt?

Als Basis für den sich anbahnenden Rechtsstreit steht das Lending-Programm der Krypto-Börse. Kunden investieren dabei nicht in das Programm selbst, sondern über die Coinbase Plattform in den Stablecoin USDC. Coinbase verleiht die USDC dann an verifizierte Kreditnehmer, wodurch die Kunden bis zu vier Prozent Effektivrendite verdienen können. Nach Aussage der Krypto-Handelsplattform sind diese Zinsen vollkommen unabhängig von den sonstigen Geschäften von Coinbase.

Obwohl die SEC und Coinbase nun schon seit sechs Monaten über dieses Produkt in Austausch stehen, ist es bislang weder auf den Markt gekommen, noch von der Coinbase Website verschwunden. Das liegt dem frisch erschienen Blog Eintrag des Chief Legal Officers Paul Grewal vor allem an der fehlenden Kommunikationsbereitschaft der SEC. In seinem Beitrag kritisiert er deutlich, dass die SEC zwar mit “talk to us, come in” eine nette Geste gezeigt hätte, davon aber aktuell nichts zu spüren sei.

Alle weiteren Informationen zu dem Thema haben wir hier für euch zusammengetragen.

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