Sie ist eine der renommiertesten Universitäten der Welt: die Stanford University. 36 Nobelpreisträger brachte die Elite-Bildungsstätte schon hervor. Ein Silicon Valley ohne Stanford-Forschung – eigentlich nicht vorstellbar. Doch der gute Ruf der Uni leidet aktuell unter den Verbindungen zur insolventen Kryptobörse FTX. Denn sie erhielt nicht nur Spendengelder in Millionenhöhe. Auch einige Mitarbeiter und ehemalige Stanford-Studenten waren später für FTX und Alameda Research tätig.
Allan Joseph Bankman
Allan Joseph Bankman ist der Vater von Sam Bankman-Fried. Er ist langjähriger Professor an der Stanford Law School, der juristischen Fakultät der Universität. Die Insolvenzverwalter von FTX werfen ihm in einer Klage vor, Gelder von der Kryptobörse an die Universität überwiesen zu haben, um sich persönlich zu bereichern. Bankman war als führender Berater in Rechtsfragen in das Geschäft von FTX involviert. Er nutze seinen Ruf und seine Beziehungen als Universitätsprofessor aus, um Kundengelder in Milliardenhöhe zu veruntreuen, so die Vorwürfe. Stanford kündigte an, eine Summe von 5,5 Millionen US-Dollar zurückzuzahlen.
Barbara Fried
Barbara Fried ist die Mutter von Sam Bankman-Fried. Sie ist Anwältin und emeritierte Professorin an besagter Stanford Law School. Die Klage der Insolvenzverwalter richtet sich auch gegen sie. Mit ähnlichen Vorwürfen: Eine 16-Millionen-Villa in den Bahamas und eine Bonuszahlung von zehn Millionen US-Dollar flossen an die Eltern. Barbara Fried leitete laut der Klage zudem eine Million US-Dollar von FTX an eine von ihr geführte Wohltätigkeitsorganisation. Mehr zur Verstrickung der Eltern des FTX-Gründers in diesem Artikel.
Caroline Ellison
Caroline Ellison ist nicht nur die ehemalige CEO von Alameda Research, sondern auch die Ex-Freundin von Sam Bankman-Fried. Ellision gehörte als Chefin der Trading-Firma zum innersten Kreis. Im Prozess um SBF gilt sie als eine der wichtigsten Zeuginnen. Ellison gestand bereits vor Gericht zusammen mit Sam Bankman-Fried Bilanzberichte verschleiert zu haben. “Es tut mir wirklich leid, was ich getan habe – ich wusste, dass es falsch war”, so die 28-Jährige gegenüber dem US-Bezirksgericht. Zudem sicherte sie den Behörden ihre Kooperation zu. 2016 erlangte Ellison ihren Bachelor-Abschluss in Mathematik an der Stanford Universität. Nach ihrem Abschluss arbeitete sie bei der Trading-Firma Jane Street, wo sie Sam Bankman-Fried kennenlernte.
Hauptprozess beginnt nächste Woche
Während sich Ellison und andere Mitglieder der FTX-Führungsriege bereits schuldig bekannten, plädiert der Hauptangeklagte SBF weiter auf “nicht schuldig”. Die Anwälte der Eltern bezeichneten in einer Erklärung die Behauptungen über betrügerische Überweisungen an die Universität als “völlig falsch”. Gegenüber Bloomberg erklärte ein Sprecher der Universität zudem: “Stanford erhielt Spenden von der FTX Foundation und FTX-nahen Unternehmen, hauptsächlich für die Prävention und Forschung im Zusammenhang mit Pandemien”. Ob die Hochschulleitung Kenntnisse von der mutmaßlichen Veruntreuung in Millionenhöhe hatte, ist bislang unklar.
Auf die Fragen, warum sich die Uni dazu entschied, die Gelder zurückzugeben, wie die Gelder verwaltet wurden und für welche Zwecke sie vorgesehen waren, erhielt BTC-ECHO bislang keine Stellungnahme. Am 2. Oktober startet der Prozess von Sam Bankman-Fried.