Steigende Nachfrage Deutsche Bank: Bitcoin als das Gold des 21. Jahrhundert

Bitcoin als das Gold des 21. Jahrhunderts und Ethereum als digitales Silber – die Analystin der Deutschen Bank Research zeigt sich optimistisch gegenüber Kryptowährungen.

Marlene Müller
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Logo der Deutschen Bank auf einem alten Gebäude

Beitragsbild: Shutterstock

In dem Video “Wird Bitcoin zum digitalen Gold?” bezieht die Analystin der Deutschen Bank Research, Marion Laboure, eben zu dieser Frage Stellung. Zwei Gründe geben ihrer Meinung nach Grund zur Annahme, dass Bitcoin eine Form des digitalen Golds werden könnte. Außerdem vergleicht sie in dem Interview Bitcoin mit Gold und Ethereum mit Silber und prognostiziert, dass Bargeld, Kryptowährungen und digitale Zentralbankwährungen in Zukunft nebeneinander koexistieren werden.

Bitcoin als menschliches Bedürfnis

Zwei Gründe sprechen dafür, dass Menschen Bitcoin wie Gold sehen. Zum einen, erklärt Laboure, hätten Menschen seit jeher das Bedürfnis gehabt, ihr Vermögen in einem nicht alltäglichen und nicht von Regierungen kontrollierten Gut anzulegen. Dafür hätte bislang an erster Stelle Gold gestanden. Bitcoin könnte dieses Bedürfnis möglicherweise in Zukunft auch erfüllen. Zum anderen hätte es deflationäre Eigenschaften, die Schutz vor Inflation bieten. Diese kommen der Analystin zufolge deshalb zustande:

Die Menge an Bitcoin ist begrenzt. Die maximale Anzahl, die jemals existieren wird, liegt bei 21 Millionen Stück. Und rund 89 Prozent des Gesamtangebots an Bitcoin sind schon im Umlauf. Bei vielen Fiat-Währungen kontrollieren die Zentralbanken die Geldmenge und die haben diese in den vergangenen Jahren deutlich erhöht.

Marion Laboure, Analystin bei der Deutschen Bank

Auch war der Goldpreis in der Vergangenheit ebenfalls schon erheblich am Schwanken. Trotzdem warnt die Analystin und Harvard-Dozentin davor, dass die Bitcoin-Preise auch weiterhin volatil bleiben werden. Zu volatil, um als es eine zuverlässige Wertanlage gelten zu können.

Der Bitcoin-Preis ist volatil und bleibt volatil

Laboure nennt als Begründung für diese Aussage, die Gegebenheit, dass bislang “zwei Drittel der Bitcoins für Investitionen und Spekulationen verwendet” werden. Dazu käme, dass große Käufe oder Marktaustritte “das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage erheblich beeinflussen” könnten. Plus – der Bitcoin-Wert hänge in großen Stücken davon ab, was die Menschen Bitcoin aufgrund ihrer Erwartungen und Überzeugungen zusprächen.

Trotzdem bedarf es einer Kontrolle

Als Grundvoraussetzungen für eine großflächigere Bitcoin-Adaption durch Investoren und Unternehmen, sieht sie die Etablierung von Regularien und die Senkung des Energieverbrauchs von Bitcoin. Dabei stellt sie um einen in Aussicht, dass 2021 “ein Wendepunkt wird und dass bis 2022 eine Vielzahl von Volkswirtschaften Kryptowährungen regulieren werden”. Zum anderen hofft sie, dass der “technische Fortschritt” dem ökologischen Fußabdruck beikommen wird.

Diese Schwächen sieht sie jedoch nicht alleine bei Bitcoin, sondern allgemein als Nachteil von Kryptowährungen.

Vormachtstellung: Bitcoin und Ethereum

Energieverbrauch und Regulation hin oder her, die Vormachtstellung von Bitcoin gefolgt von Ethereum sieht die Analystin in den nächsten 5 Jahren jedoch nicht gefährdet. Dabei liege die Stärke von Bitcoin darin, dass es die erste Kryptowährung gewesen sei. Zudem würde sie heute am meisten gehandelt werden und hätte den höchsten Bekanntheitsgrad. In den Augen Laboures geht Platz zwei an Ethereum. Diese Kryptowährung könne mittels ihrer verschiedenen Einsatzbereiche stark von den Netzwerkeffekten profitieren. Die Analystin scheint die Anwendbarkeit der Kryptowährungen zusammen mit ihrer jeweiligen Marktkapitalisierung als Kernkriterien zu wählen. Mit diesen hätte sie zumindest auch eine Begründung für die folgende Aussage:

Wenn Bitcoin manchmal als „digitales Gold“ bezeichnet wird, dann wäre Ethereum das „digitale Silber“!

Marion Laboure, Analystin bei der Deutschen Bank

Dabei könnte man dem entgegenstellen, dass Ethereum eher Gas oder einem anderen fossilen Rohstoff näher steht. Eine mögliche Begründung für diese Klassifizierung ist, dass die Ethereum Blockchain mit ihren Smart Contracts in erster Linie für Anwendungen genutzt wird und nicht wie Gold oder Silber zur Wertaufbewahrung. Stattdessen spricht die Rolle des “digitalen Silbers” eher für Projekte wie Litecoin, deren Eigenschaften der Wertaufbewahrung und Verwendbarkeit eher dem von Bitcoin gleichen.

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Keine Disruption des Finanzwesens

Wenngleich Bitcoin und Ethereum Produkte sind, die allein aufgrund ihrer Marktkapitalisierung nicht mehr zu ignorieren sind, sieht Laboures keine Gefahr für Währungen oder Bargeld. Auf die Frage, ob Kryptowährungen herkömmliche Zahlungsmittel ersetzen würden, antwortet sie:

Davon gehe ich nicht aus. CBDC, Bargeld und Kryptowährungen werden nebeneinander existieren. Bargeld wird sicherlich nicht verschwinden, aber wir erwarten, dass es als Zahlungsmittel weniger wichtig wird. Die meisten G20-Länder planen, private Kryptowährungen strenger zu regulieren. In den vergangenen drei Jahren haben sich entsprechende Vorhaben von Zentralbanken und Regierungen auf der ganzen Welt beschleunigt.

Marion Laboure, Analystin bei der Deutschen Bank
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