Finanzmarkt im Überblick  Das wird für Krypto und Bitcoin in dieser Woche wichtig

Anleger im Krypto-Space sollten in der aktuellen Handelswoche vom 20. bis 24. Juni folgende relevante Wirtschafts- und Finanzdaten genau im Blick haben.

Stefan Lübeck
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Stock Exchange Gebäude

Beitragsbild: Shutterstock

| Auch in dieser Kalenderwoche stehen viele Termine an, die die Kurse von Bitcoin und Co. beeinflussen könnten

Nach einer bearishen Vorwoche mit neuen markanten Verlaufstiefs an den klassischen Finanzmärkten wie auch am Kryptomarkt, starten Bitcoin und Co. mit positiven Vorzeichen in die neue Handelswoche. Welche Termine in der neuen Handelswoche die Kurse im Krypto-Sektor beeinflussen könnten, lest ihr im Folgenden.

Da die USA heute offiziell Feiertag hat und der Aktienhandel in den USA erst am morgigen Dienstag, dem 21. Juni, wieder regulär startet, ist zum Wochenauftakt nicht mit frischen Impulsen von den Händlern aus Übersee zu rechnen.

Die Verbraucher und ihr Verhalten stehen diese Woche im Mittelpunkt

Bereits am morgigen Dienstag werden relevante Daten über die Verkäufe bestehender Häuser in den USA für den Monat Mai veröffentlicht. Die Verkäufe bestehender Häuser indizieren monatliche Verkäufe der bereits vorhandenen Eigenheime in den USA. Analysten rechnen bei der Bekanntgabe um 16:00 Uhr (MEZ) mit einer weiter rückläufigen Anzahl von Hausverkäufen. Erwartet werden 5,39 Millionen Verkäufe im Berechnungszeitraum Mai 2022. Im Vormonat haben noch 5,61 Millionen Häuser den Besitzer gewechselt.

Die Verkäufe bestehender Häuser machen rund 90 Prozent des amerikanischen Immobilienmarktes aus, weshalb sie als wichtige Kennzahl für die Messung der Verbraucherausgaben herangezogen wird. Fällt die Anzahl der verkauften Eigenheime höher als erwartet aus, deutet das auf steigende Verbraucherausgaben hin. Die Hausverkäufe spiegeln somit die Zuversicht unter Verbrauchern wider. Neben den Einzelhandelsumsätzen stellt diese Kennzahl einen wichtigen Indikator für die Kauflaune der Endverbraucher dar.

UK Verbraucherpreise und Stellungnahme von Fed-Chef Powell zur Wochenmitte

Am darauffolgenden Mittwoch, dem 22. Juni, veröffentlicht das Office für National Statistics im Vereinigten Königreich (UK) um 08:00 Uhr (MEZ) den Verbraucherpreisindex für den Monat Mai. Die Prognose der Marktteilnehmer liegt bei einem Anstieg um 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat. Ein höherer Wert dürfte den Druck auf die Bank of England (BOE) weiter verstärken und weitere Zinserhöhungen erforderlich machen.

Ebenfalls am Mittwoch nimmt der Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, um 15:30 Uhr (MEZ) Stellung zur aktuellen Fiskalpolitik der USA. Zudem dürfte Powell einen Ausblick über mögliche Entwicklungen geldpolitischer Maßnahmen der Fed in den kommenden Monaten geben. Traditionell gehen Statements des Fed-Chefs mit erhöhter Volatilität am Finanzmarkt einher.

Wöchentliche Arbeitslosenzahlen und aktuelle Rohöl-Lagerbestände für die USA

Am Donnerstag, dem 23. Juni, wird um 14:30 Uhr (MEZ) die Anzahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA verkündet. Aktuell wird mit 225.000 neuen Erstanträgen gerechnet. Gegenüber der Vorwoche ist diese Schätzung rund 11.000 Erstanträge höher als noch am 16. Juni. Wird die Prognose übertroffen und mehr Bürger in den USA beantragen Arbeitslosenhilfe, könnte die Fed erneut finanzpolitische Entlastungen in Betracht ziehen, um einer erneuten Verschlechterung der Arbeitsmarktsituation entgegenzuwirken.

Später am Nachmittag um 17:00 Uhr (MEZ) werden die wöchentlichen Rohöl-Lagerbestände für die USA veröffentlicht. Die Prognose der Händler für die Woche liegt bei 1.956 Millionen Barrel Rohöl. Eine geringere Nachfrage samt steigender Lagerbestände wird als Indiz dafür gesehen, dass sich die wirtschaftliche Aktivität in den USA abzukühlen scheint. Diese Entwicklung macht eine Rezession zunehmend wahrscheinlich.

Michigan Konsumklimaindex im Fokus

Am letzten Handelstag der Woche, dem 24. Juni, werden um 16:00 Uhr (MEZ) mehrere relevante Kennzahlen präsentiert. Zunächst schauen Marktakteure auf mehrere von der Universität Michigan publizierte Kenndaten. Insbesondere den Konsumerwartungen der Privathaushalte in den USA ist Aufmerksamkeit zu schenken. Sie gelten als Maß für das Kaufverhalten der amerikanischen Verbraucher. Die Analysten prognostizieren für den Monat Juni einen Wert von 46,8. Diese Prognose bewegt sich auf einem 10-Jahrestief. Zuletzt waren die Konsumerwartungen im Jahr 2011 derart gering eingestuft worden. Sollte dieser Wert sogar unterboten werden, dürfte das mittelfristig erneut die Fed auf den Plan rufen. Ein weiter rückläufiges Konsumverhalten der US-amerikanischen Bürger könnte die US-Notenbank zu neuen Entlastungen der Privathaushalte veranlassen.

Weitere Kennzahlen zu Verbraucherausgaben der US-Privathaushalte

Zusätzlich zu den Konsumerwartungen werden um 16:00 Uhr (MEZ) die Verkäufe neuer Häuser in den USA für den Monat Mai bekannt gegeben. Diese Kennzahl ist ähnlich wie die Hausverkäufe bestehender Eigenheime zu bewerten. Die Schätzung der Marktakteure für den Monat Mai liegen bei 585.000 verkaufte Neubauten. Fällt dieser Wert geringer als die Prognose der Experten aus, ist das als ein weiteres Indiz für fallende Verbraucherausgaben der Privathaushalte anzusehen. Auch hier müsste die US-Notenbank mittelfristig neue Anreize schaffen, um das Verbrauchervertrauen und damit auch die Verbraucherausgaben mittelfristig wieder zu steigern.

Anhaltend schwache Wirtschaftsdaten in den USA erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer fiskalpolitischen Kehrtwende der Fed. Geldpolitische Lockerungen seitens der US-Notenbank dürften auch den Krypto-Markt positiv beeinflussen und zu einer Beruhigung der weltweiten Finanzmärkte beitragen.     

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