Wegen hartem Kurs der Regierung “Wir sehen eine Flucht von Krypto-Firmen aus den USA”

Bankenkrise, hart durchgreifende Behörden, regulatorische Unsicherheit: Der CEO von Circle sieht den Krypto-Standort USA in Gefahr.

Giacomo Maihofer
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Circle

Beitragsbild: picture alliance / abaca | Lamkey Rod/CNP/ABACA

| Jeremy Allaire vor dem US-Senat, 2021

Der CEO von Circle, Jeremy Allaire, übt scharfe Kritik am aktuellen Vorgehen der US-Behörden gegen die Krypto-Branche. “Wir sehen eine Flucht von Krypto-Firmen aus den Vereinigten Staaten”, so Allaire. “Die Leute legen ihr Geld lieber auf den Bahamas an, weil sie Angst davor haben, was in den USA passieren wird.” Das sagte der CEO von Circle am 23. März 2023 auf der Paris Blockchain Week.

Circle ist das Unternehmen hinter USDC, dem zweitgrößten Stablecoin nach Tether, mit einer Marktkapitalisierung von fast 35 Milliarden US-Dollar. Die USA erleben derzeit die größte Bankenkrise seit 2008. Außerdem fahren die US-Behörden einen immer härteren Kurs gegen Krypto-Firmen. Die SEC lanciert eine Klagewelle. Der Vorwurf fast immer: unerlaubte Wertpapierausgabe. Wenngleich sich die Berichte häufen, dass etwa das Krypto-Unternehmen Ripple mit dessen Token XRP wohl als Sieger aus dem langjährigen Rechtsstreit gegen die SEC hervorgehen dürfte, ist das harte Vorgehen gegen den Krypto-Space laut dem Circle-CEO für Projekte aus dem Bereich dennoch Grund genug, das Weite zu suchen.

Dem Krypto-Space gehen die Banken aus

Gleichzeitig sind zwei der Schlüsselbanken, Signature und Silvergate, kollabiert. Tausende von Firmen waren für den Tausch von Kryptowährungen in US-Dollar auf die beiden Geldhäuser angewiesen. “Für Krypto-Unternehmen ist ohnehin schwer, eine Bank zu finden, die mit einem Geschäfte macht. Das wird nun zusätzlich erschwert. Man kann kein JPMorgan-Konto eröffnen. Es ist nicht so, dass man dort anruft und fragen kann: Nehmt ihr mein Geld”, so Allaire weiter.

Einige Kritiker, wie der Analyst Nic Carter, werfen der US-Regierung vor, die Branche gezielt vom Bankensystem abzuschneiden. Sie sprechen von einer “Operation Chokepoint 2.0.” Circle war auch vom Fall der Silicon Valley Bank betroffen. Das Unternehmen hielt dort 3,3 Milliarden US-Dollar an Reserven. Der Stablecoin verlor aufgrund einer Marktpanik kurz seine Bindung an den US-Dollar.

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