ALLES „BREAKING“: Bei Burger King, McDonald’s, Vapiano und Nordsee mit Bitcoin bezahlen

Ein vermeintlicher Riesen-Schritt in Sachen Adaption: Man kann nun angeblich bei Burger King mit Bitcoin bezahlen. Ein Kommentar zu den Tücken des Krypto-Journalismus

Phillip Horch
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Beitragsbild: Shutterstock

Es macht die Runde in der Krypto-News-Szene: Plötzlich kann man bei Burger King mit Bitcoin bezahlen – der vermeintlich größte Schritt für die Adaption von Kryptowährungen! Der Bull Run rückt ebenso wie die Mondlandung in greifbare Nähe. Werden wir bald alle unsere Burger mit Bitcoin bezahlen?

Tatsächlich entpuppt sich die Meldung bei genauerem Hinsehen als aufgewärmt. Ein Mitarbeiter einer Krypto-News-Seite muss über sie gestolpert sein und sie aufbereitet haben. Die Folge: Dutzende springen auf den Hype auf und wärmen die Nachricht wieder auf. Getreu dem Motto: Doppelt hält besser. Oder auch: Make it your way.

Breaking: Bei Burger King mit Bitcoin bezahlen?

Tatsächlich kann man lediglich beim Lieferservice Lieferando mit der Kryptowährung bezahlen – über die Webseite. Und das schon seit 2017. Bei der Lieferando App selbst allerdings nicht. Die Neuigkeit: Burger King hat in der eigenen App nun eine Lieferando-Anbindung, über die man mit BTC bezahlen kann. Den Burger bequem per Mobile Wallet am Schalter zu bezahlen, ist und bleibt in Deutschland also Zukunftsmusik. Über Lieferando kann man übrigens nicht nur bei Burger King, sonder auch bei den anderen Big Playern im Food-Business mit Bitcoin bezahlen: Vapiano, Call a Pizza, Nordsee, McDonald’s, BurgerMe, Pizza Hut. Alles Breaking?

Man mag sich daher kaum wundern, dass es keinen Pressebericht gibt – schließlich gibt es keine News. Dennoch verweist die kursierende Nachricht auf ein generelles Problem im Krypto-Space, spezieller in den Newssparten.

Breaking: Wir haben keine Presseagentur

Zeit, einen kleinen Einblick in die Welt des Krypto-Journalismus zu gewähren. Es gibt in der anarchischen Welt des Krypto-Journalismus und der Bitcoin News weder eine Presseagentur noch einen Presserat. Das wiederum verleiht der ganzen Sparte einen Wind von Anarchismus, der sich bisweilen negativ auf die Qualität der gelieferten Neuigkeiten auswirkt. Anders gesagt: Jeder kann News verteilen, schamlos Coins shillen und sich dafür bezahlen lassen. Nachrichten werden selten auf ihren Wahrheitsgehalt beziehungsweise ihre Authentizität geprüft.

Die Aufgabe von Krypto-Journalisten, FUD (Fear, Uncertainty and Doubt; Angst, Unsicherheit und Zweifel) und FOMO (Fear of Missing Out; Angst, etwas zu verpassen) von Nachrichtenwerten zu trennen sowie PR-Sprache aus einer Flut nichtssagender Pressemitteilung herauszufiltern, ist nicht immer leicht.

Dabei dann journalistischen Ethos zu bewahren und noch tagesaktuell zu berichten? Nun ja: Wir geben unser Bestes.

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