Einer für alle  BLXM-Token für dezentralisierte Mobilität – ein Zukunftsmodell?

Eine Allianz für Mobilitätsanbieter und vereinfachte Buchungen für jeden will das Start-up bloXmove mit seiner Blockchain-Mobility-Plattform kreieren.

Marlene Müller
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junger Mann mit Roller und Telefon

Beitragsbild: Shutterstock

bloXmove, ein Start-up aus dem Hause Daimler, gibt sein Initial Denzentralized Exchanges Offering für den 22. Oktober 2021 bekannt. Der Layer-2-Token soll demnach mit einem Einstiegspreis von 0,80 US-Dollar über Uniswap oder Pancakeswap zu erwerben sein. Dabei erhält man den Token über einen Tausch mit einem ERC20 (Ethereum) oder BNB (Binance) Token. Zunächst versucht das Unternehmen so, Gelder zu akquirieren, um das Netzwerk zügig zu erweitern, weitere Talente ins Boot zu holen und damit die langfristige Plattform-Entwicklung zu fokussieren, heißt es. Die Plattform möchte dem oder der Einzelnen somit ermöglichen, mit einer App ein Ticket für eine komplette ‘Reise’ zu kaufen. Praktisch heißt das: ein Ticket, um mit dem E-Scooter zur S-Bahn, mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof, mit dem Bus in den nächsten Ort und von dort mit dem Taxi bis zur Großmutter zu fahren.

Eine von den drei Gründer:innen, Sophia Rödiger, erklärt BTC-ECHO, wie und welche Nutzer:innen die Token und Applikation verwenden können, wie die Plattform vorerst gesichert wird und ab wann die Nutzung der Bevölkerung in Deutschland möglich ist.

Die Mobility-Blockchain-Plattform für Mobilitätsanbieter

Die Plattform des Start-ups nennt sich Mobility-Blockchain-Plattform (MBP). Dabei handelt es sich um ein Angebot an Mobilitätsanbieter. Das heißt nicht direkt an die Endnutzer:innen – B2B statt B2C. bloXmove möchte unterschiedlichen Mobilitätsanbietern das Angebot unterbreiten, ihre Dienste auf einer von bloXmove verwalteten Backend-Technologie zusammenzuführen. Ein vergleichbares Beispiel ist die Lufthansa App: Auch auf dieser können die Nutzer:innen Flüge von Partner-Airlines wie Air Canada oder Egyptair buchen, ohne dass das Unternehmen so die persönliche Kundenbindung aufgibt.

 Sophia Rödiger erklärt BTC-ECHO, wie sich die Nutzung des Tokens ausgestaltet:

Für die Transaktionskosten, die Mobilitätsfirmen bei uns haben, können diese mit BLXM-Token zahlen – durch interne Verrechnungs-Units regeln wir die Mikro-Payments mit wenig Aufwand. Endkunden von Mobilität zahlen aktuell in FIAT, in Zukunft sollen sie aber ebenfalls mit BLXM-Token die Mobilitätsservices zahlen, sobald bloXmove mit den ersten Providern von Bus, Bahn und Scooter Services live gegangen ist. Wir wollen darüber hinaus das Nutzen von grüner und shared Mobility in unserem Ökosystem mit dem BLXM-Token belohnen, daher werden wir hier das Konzept von Rewarding sowie Gamification anwenden, um dem Endkunden Ersparnisse zu bieten.

Sophia Rödiger gegenüber BTC-ECHO

bloXmove bietet den Unternehmen also an, die digitale Identität der einzelnen Nutzer:innen zu überprüfen und zu verifizieren und die Verträge für die jeweiligen Fahrten abzuschließen. Dafür verwendet sie eine Blockchain, die mit Smart Contracts ausgestattet ist und Echtzeit-Buchungen gewähren soll. Mithilfe der Blockchain sollen die Buchungen sicher und effizient abgewickelt werden können – dafür braucht es die BLXM Token. Nach Aussagen der Geschäftsführerin müssen sich die Nutzer:innen aber keine Gedanken um die Veröffentlichung ihrer Reisepläne im Internet machen:

Dezentrale Identitäten (DID) wurden genau zum Schutz der Datensouveränität entwickelt und stellen einen klaren Fortschritt gegenüber herkömmlichen Modellen dar, in denen Nutzer wieder und wieder ihre Stammdaten bei jedem Dienstanbieter abliefern müssen. Auf der Basis von DID teilen Nutzer nur die nötigen Daten und nur mit ihrer direkten Zustimmung. Einmal verifizierte Credentials, z.B. Führerschein, müssen dann beim zweiten Mal lediglich vorgezeigt werden. Eine Neuregistrierung entfällt.

Sophia Rödiger gegenüber BTC-ECHO

Ausgabe der BLXM-Token

Am 22. Oktober 2021 können alle Kaufinteressierten an der öffentlichen Auktion teilnehmen. Im Anschluss werden die BLXM nach Angaben der Pressemitteilung über Uniswap und Pancakeswap zu erwerben sein. Vorerst bleiben jedoch 54 Prozent der Tokens im Besitz der BLXM Token Foundry Company Limited by Guarantees, kurz: der bloXmove-Stiftung. Die restlichen Token teilen sich nach Aussagen der CEO auf die private Community, das Team, die Brand Ambassadors und die Advisors auf. Mit dem Zurückhalten der Token möchte das Start-up laut Rödiger sicherstellen, dass das Team der Gründer:innen unabhängig bleibt. So könne die Stiftung “ihre Mittel zur Weiterentwicklung der Technologie und des Protokolls, zur Stärkung der Community sowie der Unterstützung von Initiativen im Bereich Green Mobility” nach Bedarf einsetzen. Zum Aufbau der Plattform erklärt Rödiger:

Das sind weitestgehend unabhängige Holder. Wir haben bewusst fast keine Personen eingesetzt, die im Lead bei bloXmove sind. So wollen wir den dezentralen Charakter aufrechterhalten. Die Stiftung befindet sich in Singapur, was ein übliches Rechtskonstrukt für legal abgesicherte IDO-Konstrukte bietet. Zu den restlichen Token-Besitzern gehören die private Community, das Team und Brand Ambassadors sowie Advisors, die unser Projekt unterstützen und beraten.

Sophie Rödinger gegenüber BTC-ECHO

Außerdem sichert sich bloXmove so dahingehend ab, dass keine weitere Partei eine Monopol-Stellung übernimmt. So soll das Risiko für das junge Unternehmen selbst möglichst gering gehalten werden. Dr. Harry Behrens, der zweite Gründervater, meint dazu, dass die “kombinierte Form von Tokenisierung und Funding die Zukunft für junge Unternehmen ist”. Die Betrugsfälle in der Vergangenheit hätten Investor:innen indes skeptisch gegenüber neuer Token werden lassen. Deswegen wolle sein Unternehmen auf diese Art versuchen, zunächst das Vertrauen der Markteilnehmenden zu gewinnen.

Die Konkurrenz schläft nicht

bloXmove ist indes nicht das erste Unternehmen, dass die Idee einer ganzheitlichen Plattform mit einem ausgereiften Ökosystem zu erarbeiten versucht. Einige andere Unternehmen wie Sixxt oder Rydes arbeiten bereits an ähnlichen Ideen. Nach Aussagen der Geschäftsleitung hat das in Dublin ansässige Start-up seine Fokus-Märkte deshalb auf Asien und Europa gelegt. Dabei soll es in Deutschland und den Niederlanden schon bald losgehen:

Wir planen in Q1 oder Q2 mit den ersten 5 Ökosystempartnern zunächst in Deutschland und in den Niederlanden live zu gehen. Hier sind die Projekt-Sprints gestartet. Im ersten Schritt fokussieren wir sehr stark verschiedene regionale Kreise mit verschiedenen Anbietern und Verbänden. In den Niederlanden geht es um ein gesamtes Dutch Mobility Ecosystem: Unter dem Schlagwort “Service Roaming” oder auch “Island Hopping” schließen sich aktuell die ersten Städte zusammen, die es kollaborativ und dezentral ermöglichen wollen, dass ein Nutzer, der normalerweise in Amsterdam lebt, mit seinen gewohnten Apps auch Mobilitätsangebote in Berlin, München oder China buchen, nutzen und bezahlen kann.

Sophia Rödiger gegenüber BTC-ECHO
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