Das Geschäftsmodell von Bitconnect liest sich wenig vertrauenserweckend. Wer mehr als 100 US-Dollar in die Plattform einzahlte, dem winkten – so das damalige Versprechen – bis zu 120 Prozent Rendite. Über eine Milliarde US-Dollar sollen so aus den Taschen von Betroffenen geflossen sein. Der Absturz war entsprechend der Fallhöhe: Von 431 US-Dollar im Allzeithoch stürzte der BCC Token auf zuletzt drei US-Dollar ab. Das rief letztlich die Behörden auf den Plan. Dementsprechend forderte das FBI im Februar Betroffene zur Mithilfe bei der Aufklärungsarbeit auf.
Über Twitter verkündete das Unternehmen nun eine Neuauflage ihres Vorhabens:
https://twitter.com/Bitconnect2_0/status/1129820421837283329
Willkommen zurück zu Bitconnect 2.0. Wir werden Bitconnect 2.0 am 1. Juli launchen besucht unsere Website für mehr Infos [sic].
Die Antworten der Krypto-Community ließen indes nicht lange auf sich warten. Gemäß des schlechten Rufs von Bitconnect fielen diese recht negativ aus:
https://twitter.com/rubyemerald11/status/1130023624373604352
ICH HABE ALLE MEINE LEBENSERSPARNISSE IM URSPRÜNGLICHEN BITCONNECT VERLOREN. Wenn ihr zurückkommt, könnt ihr wenigstens die Original Chain nutzen & es Menschen wie mir erlauben, die Token zurückzubekommen? BITTE! Wenn ihr das macht, würde ich euch vergeben und BCC 2.0. ausprobieren. Viele Leute würden euch dafür vergeben.
Kurz danach äußerte sich auch Binance, allerdings ohne das Kind beim Namen zu nennen:
Hmm Hmm No No No! We're hearing rumours around the revival of a certain project!
Stay clear of pyramid and Ponzi schemes. Stay #SAFU.
Learn how to identify and most importantly protect yourself from pyramid and Ponzi schemes with @BinanceAcademy https://t.co/xAQCG5Jh3H pic.twitter.com/pijF2mLZxZ
— Binance (@binance) May 19, 2019
Hmm hmm nein nein nein! Wir hören Gerüchte darüber, dass es eine Wiederbelebung eines bestimmten Projektes gibt! Haltet euch von Pyramiden und Ponzi-Systemen fern. Bleibt #SAFU. […].
Die (mutmaßlich bewusst indirekte) Reaktion der Bitcoin-Börse erklärt sich in weiteren Tweets vonseiten der Neuauflage. Denn auf der offiziellen Homepage verkündet Bitconnect 2.0., dass man die zugehörigen Token auf Binance erwerben könne. Binance schließt dies jedoch offenbar aus.
Handelt es sich bei der Neuauflage auch um Betrug?
Sicher kann man nicht mit endgültiger Gewissheit sagen, dass es sich bei Bitconnect 2.0. um Betrug handelt. Die Ankündigung der Homepage „Wir werden bald zurück sein …“ lässt letzten Endes wenig Rückschlüsse auf deren Geschäftsmodell zu. Dennoch sei hier angeraten, sich gründlich über die Vorgänge in der Vergangenheit zu informieren, bevor man darüber nachdenkt, sich dem Projekt anzuschließen.