Bitcoin-Kurs Den Bullen auf der Spur – Die Lage am Mittwoch

Der Bitcoin-Kurs ist in Lauerstellung. Im Krypto-Markt kann bekanntlich alles passieren: Die Bullen können uns die Türe einrennen, während sich die Bären gerade noch Honig um das Maul schmierten. Doch wie ist es um das Ökosystem bestellt? Was macht Hoffnung, was sieht nicht so gut aus? Die Lage am Mittwoch.

Phillip Horch
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Beitragsbild: Shutterstock

Blickt man auf den Bitcoin-Kurs, ist nicht viel passiert seit vergangenem Mittwoch. Der Kursverlauf der größten Kryptowährung nach Marktkapitalisierung befindet sich nach wie vor in der fragilen Seitenlage – von der Mondreise scheint der Krypto-Markt noch weit entfernt. Es stellt sich die Frage: Wo lauern die Bullen?

Deutschland: Planlose Hoffnung

Nach wie vor schwebt über der Bundesrepublik und ihren Kryptonauten die Verheißung, schon im kommenden Jahr zum sicheren Hafen für die Blockchain-Szene zu werden. Die Aufhebung des Trennungsgebots, das ab Januar 2020 in Kraft treten wird, erlaubt Banken schließlich, Bitcoin aufzubewahren. Zudem fällt das Geschäft für Krypto-Verwahrer ab kommendem Jahr unter die Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).

Die rechtlichen Eckpunkte für eine Bitcoin-Adaption sind also bereits abgesteckt. Die Bereitschaft der Banken hält sich jedoch in Grenzen: Ob Deutsche Bank, ING, DZ Bank oder Berliner Sparkasse: Alle beobachten die Situation. Dass es dabei jedoch tatsächlich zur Aktion kommt, ist vorerst nicht zu warten. Viel eher üben sich deutsche Banken hier in der Verweigerung von Innovation.

Auch die Blockchain-Strategie der Bundesregierung kommt nur schleppend voran. Wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine schriftliche Frage von Frank Schäffler hervorgeht, seien Bestrebungen zwar da. Demnach will Deutschland die Innovation in den Bereichen Quantencomputing, Robotik, autonome Systeme, Augmented Reality, Blockchain und weiteren Buzzwords ausbauen. Konkreter wird es jedoch nicht:

Die Bundesregierung hat keine spezifischen Programme zur Förderung anwendungsnaher Forschung von Blockchain,

so heißt es vonseiten der Regierung. Das ernüchternde Resümee, das man aus der deutschen Blockchain-Lage ziehen kann: große Ziele, viel Versprechen, wenig Inhalte und keine Pläne. Bis zur Blockchain-Republik Deutschland ist es noch ein weiter Weg.

Bitcoin Lightning: Adaption mit Tücken

Dass die Bitcoin Blockchain ein Skalierungsproblem hat, ist in der Szene noch nie ein Geheimnis gewesen. Durch den hohen Arbeitsaufwand, den es benötigt, um Transaktionen in die Blöcke der Blockchain aufzunehmen und diese für gültig zu erklären, muss das Netzwerk insgesamt Einbußen in der Geschwindigkeit verkraften. Schnell mal zahllose Überweisungen um den ganzen Globus schicken? Nicht so schnell.

Doch die Bitcoin Community wäre nicht sie selbst, wenn sie keinen alternativen Weg für dieses Problem gefunden hätte. Das Bitcoin-Lightning-Netzwerk arbeitet außerhalb der Blockchain und bietet dadurch die Möglichkeit, BTC in Windeseile zu verschicken. Aber auch hier gibt es momentan noch Probleme. Die Benutzerfreundlichkeit ist ein weiterer Punkt, der nicht nur das Lightning-Netzwerk von der „großen Masse“ trennt. Wer schnell bezahlen will, ist immer noch am besten beraten, eine Karte über das Lesegerät zu ziehen oder einfach Münzen auf den Tisch zu legen.

Doch langsam, aber sicher hält das Lightning-Netzwerk Einzug in die Szene – so hat Bitfinex kürzlich bekannt gegeben, dass Trader auf der Krypto-Exchange ab sofort über das Lightning-Netzwerk BTC verschicken können. Alle berechtigte Kritik an der Skandal-Börse außer Acht gelassen, erweist das Unternehmen dem Ökosystem damit einen wichtigen Dienst.

Dänemark: Restriktive Bitcoin-Regulierung bremst Innovation

Unterdessen gibt sich Dänemark in Bezug auf Kryptowährungen tendenziell restriktiv. So hatte ein dänisches Gericht entschieden, dass es der Nordea Bank erlaubt sei, ihren Mitarbeitern Investitionen in Bitcoin & Co. zu verbieten. Die Begründung: Die Befürchtungen der Bank seien berechtigt, dass es ein schlechtes Licht auf das Unternehmen werfen könnte, wenn ihre Mitarbeiter sich den Gefahren von Kryptowährungen aussetzten. Eine Einschränkung der Entscheidungsfreiheit, die die Innovation im skandinavischen Land ausbremst.

Bitmain: Mining-Gigant gibt sich bullish

Mining-Gigant Bitmain gibt sich unterdessen bullish. So bietet das Unternehmen Minern und solchen, die es werden wollen, die Möglichkeit, vergünstigt ins Geschäft einzusteigen. Vorläufige Rabatte auf Mining-Geräte oder die Möglichkeiten, Bitcoin zu shorten, sollen hier Anreize schaffen, das eigene Geschäft auszubauen. Dabei, das drängt bei einer näheren Betrachtung deutlich durch, setzt Bitmain auf das anstehende Halving im Jahr 2020. Schließlich erwartet sich die Szene davon einen Anstieg des Bitcoin-Kurses.

Wo bleiben die Bitcoin-Bullen?

Die Beispiele Deutschland und Lighting-Integration weisen Potential auf. Schaffen es deutsche Unternehmen, die rechtliche Sicherheit für sich zu nutzen und das Blockchain-Ökosystem auszubauen, könnte die Bundesrepublik einen gehörigen Adaptionsschub bekommen. Auch die Verbreitung des Lightning-Netzwerks kann letztlich zu einer Ausbreitung des Krypto-Ökosystems führen. Findet das statt, so darf man auch mit bullishen Tendenzen rechnen – garniert mit dem anstehenden Halving und der bullishen Prognose der deutschen Bank wird hier exzellentes Bullenfutter ausgestreut. Doch dafür braucht es aktive Mitarbeit: Gerade das bisweilen innovationsscheu anmutende Deutschland braucht kräftige Hände, die der Technologie-Landschaft einen fruchtbaren Boden bereiten. Dann klappt’s auch mit dem Bitcoin-Kurs.

Was sonst noch wichtig war

Zwischenzeitlich vermeldete das US-Unternehmen Crusoe Energy Systems, dass es künftig indirekt an der Energieeffizienz Bitcoins arbeiten will – sie wollen neue BTC mithilfe von überschüssigem Erdgas schürfen. China arbeitet  derzeit unermüdlich an der staatseigenen Kryptowährung. Erste Tests sollen noch Ende dieses Jahres stattfinden. Auch bei der zweitgrößten Kryptowährung nach Marktkapitalisierung gibt es Neuigkeiten. So gelang es dem Ethereum-Netzwerk endlich, das Istanbul Update durchzuführen.

Der Privacy Browser und Google-Schreck Brave ist währenddessen auf Erfolgskurs. So konnte das Projekt rund um die Kryptowährung Basic Attention Token (BAT) mit über 10 Millionen Nutzern neue Rekorde verbuchen. Die österreichische Finanzmarktaufsicht rüstet sich derweil für das Jahr 2020 – auch hier erkennt man Chancen und Risiken der Digitalisierung.

Übrigens: Für Fans der technischen Chartanalyse und Datenfreaks haben wir in dieser Woche ein besonderes Schmankerl: Unser Chief Analyst lässt sich in diesem Artikel in die Karten blicken.

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