Marktupdate  Bitcoin im Tauchgang: Wale fressen den Markt leer

Ohne diesjährigen Strandurlaub lässt sich auf die Bikinifigur verzichten. Das sehen die Wale auch so und fressen sich schon mal ihren Bitcoin-Winterspeck an.

Moritz Draht
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Wale schwimmen im Meer

Beitragsbild: Shutterstock

| Die Krypto-Wale sichern sich Bitcoin und Co. zum Schnäppchenpreis.

Nach dem Hoch kommt das Tief: Konnte der Bitcoin-Kurs (BTC) noch binnen weniger Tage von unter 10.000 auf über 11.000 US-Dollar durchmaschieren, befindet sich die Kryptowährung Nr. 1 aktuell im Sinkflug. Im Tagesvergleich knickt die Krypto-Leitwährung um 1,8 Prozent ein und rutscht auf Wochensicht um 4,6 Prozent ins Minus. Zu Redaktionsschluss notiert der Bitcoin-Kurs bei 11.403 US-Dollar.

Dass die jüngste Rallye derzeit ins Straucheln kommt, ist nicht ungewöhnlich und spricht eher für die Reife des Krypto-Markts. Schließlich sind die momentanen Abverkäufe Ausdruck wohlüberlegter Investmentstrategien. Die absolute Mehrheit aller UTXOs liegt durch die jüngste Kursrallye im Plus. Rund 97 Prozent aller nicht transferierten Bitcoin sind dem Netzwerk demnach bei einem niedrigeren Wechselkurs zugeführt worden. Um die daraus resultierenden Gewinne abzuführen, veräußern Anleger derzeit Teile ihres Portfolios. Die Konsolidierung am Krypto-Markt könnte folglich nur ein Rallye-Zwischenhalt sein, bevor Bitcoin wieder den Motor anwirft. Denn blickt man auf die Netzwerkdaten, scheint ein Abwärtstrend äußerst unwahrscheinlich.

Wale im Anmarsch

Dass der Krypto-Markt zusehends von institutionellen Investoren übernommen wird, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Sowohl für Investments wie auch als Rücklage parken Anleger und Unternehmen immer häufiger ihr Kapital in Bitcoin. Zu letzterem zählt das an der Börse NASDAQ gelistete Unternehmen Microstrategy, das ein Investment von 250 Millionen US-Dollar in Bitcoin angekündigt hat. Die Sorge vor einer Abwertung des Greenbacks treibt immer mehr Vermögende in den Krypto-Markt.

Dieser Trend bestätigt sich bei der Verteilung der Bitcoin-Adressen. Auf 2189 Adressen entfallen bitinfocharts zufolge aktuell 1.000 oder mehr Bitcoin, Tendenz der letzten Wochen und Monate: steigend. Daran anknüpfend stellt sich unweigerlich die Frage, welche Auswirkung die BTC-Anhäufung der Großinvestoren auf den Bitcoin-Kurs hat.

Glassnode zufolge besteht eine Korrelation zwischen Akkumulation und Bitcoin-Kurs. Kurz gesagt: Steigen die Wal-Adressen, steigt auch der Bitcoin-Kurs; fällt die Anzahl der Adressen, rutscht auch der Bitcoin-Kurs ab. Dies lehrt zumindest die Vergangenheit, wie aus der Glassnode-Grafik hervorgeht.

Zusammen mit sinkenden Bitcoin-Reserven an den Börsen, zeugt diese Entwicklung von einem Aufwärtstrend.

Bitcoin-Hamsterkäufe

Eine weitere Kennzahl deutet auf eine bullishe Marktentwicklung hin. Der zirkulierende BTC Supply, also die Bitcoin-Umlaufmenge, ist auf ein Dreijahrestief gerutscht. Wie Glassnode in einem Tweet erklärt, sind 44 Prozent der BTC-Angebotsmenge seit zwei nicht mehr bewegt worden, ein Anteil von 8 Millionen Bitcoin. Hodler tun eben das, was sie am besten können: hodln.

Auch diese Metrik ist Ausdruck eines Wachstumstrends. Wurde das Bitcoin-Ökosystem in den Anfangstagen noch von Tradern dominiert, die ihre Gewinne schnell abgezogen haben, hat sich unter Anlegern über die Jahre ein Vertrauen in den Markt und in das Asset entwickelt. Bitcoin ist zum Wertspeicher geworden und fungiert nicht mehr nur als Spekulationsobjekt, sondern auch vermehrt als Absicherung und Altersvorsorge – Gerade in heutigen Zeiten, in denen Investoren mit Blick auf eine drohende Rezession zu den sicheren Häfen rudern.

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