1,5 Milliarden US-Dollar Dieser Mann hat 55.000 BTC gemint – heute wäre er Milliardär

Der Informatiker Martti Malmi ist einer der Bitcoin-Mitgründer und war in den Anfangsjahren ein aktiver Miner. Bis 2012 hat er aber alle seine BTC verschleudert.

Dominic Döllel
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Bitcoin

Beitragsbild: Shutterstock

| Ein Bitcoiner, der seine Bitcoin verkauft hat: Diese Tragödie könnte auch in den griechischen Göttersagen stehen

Jeder kennt das Dilemma. Man kauft Bitcoin und der Preis steigt nur Minuten danach um mehrere Prozent. Sollte man dann gleich wieder zu einem Profit verkaufen – oder sind wir in Zukunft alle Krypto-Milliardäre? Der Fall von Martti Malmi zeigt: Hodln zahlt sich aus. Der Informatiker gab auf Twitter zu, dass er längst Milliardär wäre, wenn er seine Bitcoin nicht verkauft hätte. Ein unglückliches Schicksal.

Malmis Geschichte beginnt, als er während seines Informatikstudiums im Internet auf einen gewissen Satoshi Nakamoto traf. Zusammen mit dem Gründer von Bitcoin entwickelte der in der Szene als “Sirius” bekannte finnische Informatiker die zweite Version der BTC-Software auf dem Linux-Betriebssystem. Die Zusammenarbeit mit Satoshi war so eng, dass Malmi zwischenzeitlich sogar Administratorrechte für Bitcoin.org besaß. Als einer der aktivsten Miner fand er zwischen 2009 und 2011 55.000 BTC mit einem gewöhnlichen Laptop. Damit besaß der Finne rund 0,25 Prozent der Gesamtumlaufmenge und wäre heute unter den 10 reichsten Krypto-Milliardären.

5.050 BTC für 5 US-Dollar

In mehreren Nachrichten erklärt Malmi, wie er sein Vermögen ausgegeben hat. Der erste Verkauf von rund 5.050 BTC erfolgte demnach bereits 2009 für damals 5,02 US-Dollar – heute sind das umgerechnet 135 Millionen US-Dollar. Ein Jahr später versuchte der Entwickler die Adoption zu fördern, eröffnete eine Börse und verschleuderte weitere 30.000 Bitcoin. Wieder gingen 12 Monate ins Land und der BTC-Kurs nahm Fahrt auf. Als Orange Coin bei 30 US-Dollar rangierte, verkaufte Malmi 10.000 BTC, um sich “ein recht komfortables Studio-Apartment in der Nähe von Helsinki zu kaufen.” Aus heutiger Sicht eine Fehlinvestition. Immerhin: Seinen Humor hat er nicht verloren:

Eine große Sache für einen 22-Jährigen, der nie viel Geld hatte. Wahrscheinlich das teuerste Studio der Welt, aber immerhin habe ich mehr als 2 Pizzen bekommen.

Martti Malmi, Bitcoin-Mitgründer

Dann kam der Blockchain-Pionier zur Einsicht: “Ich wollte meine restlichen BTC hodlen.” Geldsorgen machten diesem Plan allerdings einen Strich durch die Rechnung. Malmi verkaufte den Rest seiner Bestände und stand mit leeren Händen da. Einen Wermutstropfen gibt es: Der Informatiker habe seine “wenigen Ersparnisse” wieder in Bitcoin investiert und von den “jüngsten Entwicklungen” profitiert. Zum Zeitpunkt des Schreibens haben 55.000 BTC einen Gegenwert von fast 1,5 Milliarden US-Dollar.

Bitcoin ist größer als persönlicher Reichtum

Malmi hat seine Lektion gelernt. Zwar sei der monetäre Verlust “bedauernswert”. Als früher Bitcoiner konnte er aber etwas in Gang setzten, dass größer als persönlicher Reichtum sei. Im Anschluss teilte der Bitcoin-Pionier noch eine Lebensweisheit: “Ich bin stolz auf meinen Beitrag zu Bitcoin und zufrieden mit dem Ergebnis. Bitcoin hat mein Leben in vielerlei Hinsicht positiv verändert. Du lebst nicht ewig. Das Streben nach etwas, das größer ist als man selbst, verleiht dem Leben einen Sinn.”

Nachdem Malmi sich, Satoshis Vorbild folgend, von Orange Coin zurückgezogen hatte, wendete er sich anderen Blockchain-Projekten zu. Mittlerweile fokussiert sich Sirius auf die dezentrale Twitter-Alternative Nostr und schraubt – wie schon damals bei Bitcoin – an neuen Lösungen.

Ist Hodln der Weg zu Erfolg?

Um als Anleger nicht auch mit Reue auf die in der Vergangenheit verkauften Bitcoins zu blicken, gibt es eine Strategie: Hodln. Um dabei möglichst gelassen zu bleiben, hilft ein Sparplan. Die “Cost Average”-Strategie besteht darin, innerhalb eines bestimmten Zeitraumes wiederkehrende Investmententscheidungen zu treffen, ganz unabhängig der Marktlage. Der Vorteil dieser Herangehensweise ist, dass das Risiko von Impulskäufen minimiert wird, während rationale Entscheidungen im Vordergrund stehen. Gleichzeitig werden die Investitionen so verteilt, dass sich ein Durchschnittspreis pro investierte Einheit errechnet.

Hätte Malmi an seinen Bitcoins festgehalten, wäre er jetzt ziemlich reich. Ein Schicksal, das viele frühe Investoren teilen. Doch: Hätte, hätte, Fahrradkette. Aus Fehlern lässt sich bekanntlich lernen und bei Bitcoin sind wir sowieso noch früh dabei.

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