Anti-Geldwäsche Krypto-Sektor aufgepasst: Neue EU-Behörde kommt nach Frankfurt

Frankfurt bekommt die neue Anti-Geldwäsche-Behörde der EU. Die AMLA wird auch den Krypto-Sektor beobachten. Was ihr darüber wissen müsst.

Tobias Zander
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Frankfurter Skyline

Beitragsbild: Shutterstock

| Die neue Behörde soll rund 400 gut bezahlte Jobs in die Stadt bringen

In Frankfurt am Main knallen die Korken: Die neue Anti-Geldwäsche-Behörde der Europäischen Union (AMLA) wird dort ihren Sitz haben. Damit setzt sich Frankfurt gegen acht andere europäische Städte durch, die sich um die Behörde beworben hatten. Die EU erhofft sich von der AMLA große Fortschritte im Kampf gegen die Finanzkriminalität. Unter anderem soll sie auch den Krypto-Sektor direkt beaufsichtigen, der für illegale Finanztransaktionen in den letzten Jahren immer wichtiger wurde. Der belgische Ratsvorsitz erklärte auf X, dass der AMLA eine Schlüsselrolle bei der Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung in der Europäischen Union zukommen soll.

Bisher existierte keine EU-Behörde zur Kontrolle von Geldwäsche und anderen illegalen Finanztransaktionen. Daher verließ sich Brüssel bei der Durchsetzung seiner Vorschriften auf die nationalen Regulierungsbehörden. Allerdings arbeiteten die 27 EU-Mitgliedstaaten nicht immer umfassend zusammen und es gab Schwierigkeiten beim Datenaustausch. Durch die erstmalige Mitbestimmung des EU-Parlamentes war das Auswahlverfahren kompliziert. In der Gewinnerstadt Frankfurt darf die Behörde nun zwischen drei Gebäuden wählen. Entweder es wird der Messeturm, der Tower 185 im Stadtzentrum oder aber das Bürogebäude Flow direkt am Frankfurter Flughafen.

Wie Frankfurt von der EU-Behörde profitiert

Dass die Bankenmetropole am Main den Zuschlag erhalten hat, dürfte auch Finanzminister Christian Lindner (FDP) freuen. Schließlich warb er persönlich mehrmals bei den EU-Institutionen in Brüssel für Frankfurt als neuen Standort der Anti-Geldwäsche-Behörde. Bei der Ausschreibung erhielt Frankfurt die meisten Stimmen, während Madrid und Paris auf den Plätzen zwei und drei lagen. Aufgabe der AMLA wird auch die Beaufsichtigung der 40 größten Finanzinstitute sowie Wirtschaftskanzleien und Unternehmensberater in der EU. Für die Stadt Frankfurt lohnt sich der Zuschlag nicht zuletzt durch über 400 gut bezahlte Arbeitsplätze, die bei der AMLA entstehen sollen.

Die neue EU-Behörde ist Teil eines größeren Gesetzespakets zur Reform der EU-Rahmenverordnung für die Bekämpfung von Finanzkriminalität. Auch die Krypto-Branche fällt in den Zuständigkeitsbereich der AMLA, wie EU-Kommissarin Mairead McGuinness betonte: “Wir begegnen den Risiken, die von Kryptowährungen und der damit verbundenen Anonymität ausgehen.” Die Beamten sollen ihre Arbeit in Frankfurt Mitte 2025 aufnehmen. Mit der Verabschiedung der Geldwäscheverordnung “Transfer of Funds” (TFR) sowie der umfassenden MiCa-Regulierungsverordnung hatte die EU zuletzt als erster großer Wirtschaftsraum eine einheitliche Krypto-Regulierung beschlossen.

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