Marktupdate 500 Prozent Wachstum: Binance Coin überholt Cardano, Polkadot und Tether

Die Kursrallye von Binance Coin (BNB) hat eine neue Dimension erreicht: BNB hat nicht nur die Top-Coins Polkadot (DOT) und Cardano überholt, sondern jüngst auch den Stable Coin Tether. Jetzt buhlt Binance-Chef Changpeng “CZ” Zhao um die Gunst der Ethereum-dApp-Entwickler. Das Marktupdate.

Christopher Klee
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Beitragsbild: Shutterstock

Im Spannungsfeld zwischen CeFi und DeFi hat sich Binance eine eigene Nische geschaffen: Mit der Binance Smart Chain (BSC) hat die Krypto-Börse im September eine eigene Blockchain für Smart Contracts an den Start gebracht, die vor allem auf den Boom-Sektor der dezentralisierten Finanzdienstleistungen abzielt. Bisher mit durchschlagendem Erfolg: Der Kurs von Binance Coin (BNB), der in der Smart Chain eine zentrale Funktion einnimmt, die vergleichbar ist mit Ethereum, ist im Februar regelrecht explodiert. Gegen 6:00 Uhr morgens druckte BNB am heutigen 19. Februar ein frisches Allzeithoch bei 267 US-Dollar.

Binance Coin (BNB) im 30-Tage-Chart. Quelle: BTC-ECHO

Zu Redaktionsschluss handelt BNB mit einem satten 30-Tages-Plus von knapp 500 Prozent bei 256 US-Dollar. Damit hat der Binance Coin nicht nur Cardano (ADA) und Polkadot (DOT) in Sachen Marktkapitalisierung überholt. Selbst Tether, den Stable Coin, der das Bitcoin-Trading dominiert, hat von BNB vom Sockel gestoßen.

Top 5 der Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung. Quelle: BTC-ECHO

Der Erfolg lässt sich vor allem auf den DeFi-Sektor zurückführen, der auf der BSC rasant an Fahrt aufnimmt. Und Ethereum dabei zunehmend das Wasser abgräbt.

PancakeSwap auf Augenhöhe mit Uniswap

So hat sich beispielsweise Pancakeswap, eine dezentrale Exchange (DEX) auf BSC, zu einem veritablen Konkurrenten zur Ethereum-DEX Uniswap entwickelt. Laut Dappradar, einem Daten-Aggregator für dezentrale Anwendungen (dApps), liegen Pancakeswap und Uniswap bei den Benutzerzahlen im Tagesvergleich beinahe gleichauf. Zu Redaktionsschluss haben in den letzten 24 Stunden rund 48.760 Nutzer Uniswap verwendet – etwas mehr als ein Prozent weniger als am Vortag. Bei PancakeSwap sind die Nutzerzahlen im selben Zeitraum um 10 Prozent auf nun rund 46.890 gestiegen.

Auch beim Handelsvolumen hat PancakeSwap deutlich zugelegt. Innerhalb von 24 Stunden haben Trader Assets im Gegenwert von über 730 Millionen US-Dollar auf PancakeSwap hin und her geschoben. Das bedeutet ein Wachstum von 32 Prozent im Vergleich zum Vortag. Bei Uniswap ist der Handel dagegen um 15,5 Prozent auf 845 Millionen US-Dollar eingebrochen. Alle Transaktionsgebühren auf PancakeSwap werden in Binance Coin bezahlt.

BNB statt ETH? CZ will Uniswap auf die Smart Chain bringen

Als einer der Hauptfaktoren hinter dem rasanten Anstieg von Binance Coin und BSC-basierten dApps gilt die anhaltende Gebühren-Problematik bei Ethereum. Die Gebühren, die Nutzer dort für einzelne Smart-Contract-Operationen berappen müssen (aka Gas Fees), sind aufgrund der chronischen Auslastung von Ethereum bisweilen äußerst hoch. Das bildet vor allem für Kleinanleger einen Hemmschuh für den Eintritt in den DeFi-Sektor. Denn bei Token Swaps, Yield Farming und Liquidity Mining spielen Smart Contracts eine zentrale Rolle.

Changpeng Zhao wirbt nun offensiv um die Gunst der Uniswap-Entwickler, ihre DEX auf BSC zu verlegen. Und kann sich dabei einen Seitenhieb auf Ethereum nicht verkneifen. Am Morgen des 19. Februar twitterte “CZ”:

Uniswap sollte einen Wechsel zum #BSC in Betracht ziehen. Es ist nicht einfach, mit Gewicht an den Knöcheln zu laufen. Folgt den Nutzern.

Binance-Chef Changpeng Zhao via Twitter

Ether (ETH) begegnet Binance Coin Rallye mit eigenem Allzeithoch

Der drohenden Konkurrenz von BSC ungeachtet hat sich Ethereum, das “Original” unter den Smart-Contract-Plattformen, ebenfalls zu einem Rekordstand aufgeschwungen. In der Nacht zum 19. Februar erreichte der Ether-Kurs erstmals die Marke 1.950 US-Dollar.

Ether-Kurs im 24 Stunden-Chart. Quelle: BTC-ECHO.

Das ist insofern bemerkenswert, als sich die Transaktionsgebühren bei Ethereum im Januar 2021 verfünffacht haben. Paradoxerweise könnte der Gebührenanstieg die Nachfrage nach Ether vergrößert haben – schließlich werden die Gas Fees in ETH bezahlt. Den größten Kurstreiber sehen Analysten wie zuletzt der Krypto-Fonds-Manager Grayscale jedoch in der Aussicht auf Ethereum 2.0. Der bereits eingeleitete Umstieg von Proof of Work auf Proof of Stake wird perspektivisch nicht nur für niedrigere Gebühren und eine deutlich verbesserte Skalierbarkeit sorgen; Staking wird Ether-Holdern überdies die Möglichkeit bescheren, ein passives Einkommen zu erwirtschaften. Bei Binance Coin ist das bereits möglich. ETH2 wird, um es in den Worten Grayscales zu sagen, zu einem “produktiven Handelsgut”. Der Krypto-Vermögensverwalter hält ETH daher noch für unterbewertet.

Man darf gespannt sein, wie sich die Schlacht der Smart-Contract-Plattformen entwickelt – mit Cardano und Polkadot stehen schließlich weitere, hochskalierbare Krypto-Netzwerke bereits in den Startlöchern.

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