Was lange währt Coinbase-Börsengang: Das ist bislang zum IPO bekannt

Kaum ein Event wird, zumindest aus Anlegersicht, so sehr erwartet wie der Coinbase-Börsengang. Obwohl die Notierung noch auf einen offiziellen Termin warten lässt, zeugt die Handelsaktivität am Nasdaq Private Market bereits von einer regen Nachfrage.

Moritz Draht
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Coinbase Logo auf einem Bildschirm

Beitragsbild: Shutterstock

Seitdem die Krypto-Börse Coinbase im Dezember vergangenen Jahres den Gang an die Börse publik gemacht hat, sind die Erwartungen hoch. Als Branchenprimus auf dem US-Markt, der laut SEC-Bericht 43 Millionen Kunden in über 100 Ländern zählt, nimmt Coinbase eine gewichtige Stellung im globalen Krypto-Ökosystem ein. Der Börsengang ist ein noch fehlendes Puzzlestück, dass die Krypto-Ökonomie stellvertretend an die traditionellen Märkte anschließt. Für Investoren, die nicht direkt in Krypto-Assets investieren dürfen oder wollen, stellen Coinbase-Aktien ein Vehikel dar, um vom Aufschwung am Krypto-Markt zu profitieren. Anleger müssen sich aber noch etwas in Geduld üben.

Coinbase-Handel läuft auf dem Private Market an

Tröpfchenweise dringen allmählich Einzelheiten zum lang erwarteten Börsengang an die Öffentlichkeit. Von einem “klassischen” IPO ist Coinbase zugunsten eines Direct Listing abgerückt. Das Direct Public Offering (DPO) umgeht die Kapitalbeschaffung über Broker Dealer und richtet sich direkt an Anleger. Abgesehen vom Tickersymbol “COIN” sind Details aber noch immer rar gesät. Ein Termin für die Börsennotierung wurde von offizieller Seite bislang nicht bestätigt.

Auf dem Nasdaq Private Market hingegen gedeiht der Vorab-Handel bereits prächtig. Der Markt ist zwar nicht für die Öffentlichkeit bestimmt und nur ausgewählten Händlern zugänglich. Der “Testlauf” lässt jedoch bereits auf Großes hoffen.

Wie BTC-ECHO berichtete, ist die Unternehmensbewertung basierend auf dem Handel der privat gehaltenen Aktien des Unternehmens am Nasdaq Private Market bereits auf 77 Milliarden US-Dollar gestiegen. Der Stückpreis pro Aktie belief sich zuletzt auf 303 US-Dollar bei einem geschätzten Ausgabevolumen von 254 Millionen. Keine kleine Hausnummer, mit 77 Milliarden US-Dollar überstiege die Coinbase-Marktkapitalisierung die der Intercontinental Exchange (ICE), die Muttergesellschaft der New York Stock Exchange, um 14 Milliarden US-Dollar.

Angesichts des allgemeinen Krypto-Marktwachstums scheint eine Unternehmensbewertung von 100 Milliarden US-Dollar bei öffentlicher Notierung nicht ausgeschlossen. Coinbase profitiert maßgeblich von einer insgesamt steigenden Nachfrage nach Krypto-Assets, insbesondere vonseiten institutioneller Investoren. Die an Coinbase angeschlossenen OTC-Desks fungieren dabei als beliebter Umschlagplatz für Großlieferanten und Abnehmer. Neben MicroStrategy soll auch Tesla zum Coinbase-Kundenkreis gehören.

Der Andrang hat die Kassen des Unternehmens im vergangenen Jahr gut gefüllt. Rund 1,3 Milliarden US-Dollar Brutto-Einnahmen sprechen für sich. Im Vergleich zum Vorjahr konnte die Krypto-Börse ihren Umsatz nicht nur mehr als verdoppeln, sondern dabei auch noch Profit abwerfen. Stand die Börse noch 2019 mit 30 Millionen US-Dollar in der Kreide, hat Coinbase in 2020 ein sattes Plus von 322 Millionen US-Dollar erzielt. Das geht aus einem Antrag an die SEC vom 25. Februar hervor.

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