Next Hype? Blockchain Fashion: 3D Design durch Corona auf dem Vormarsch

Digitale Innovation findet durch Corona vor allem auch in der Modeindustrie statt. 3D Design und 3D Models sind stärker denn je gefragt. Warum die Digitalisierung im Modesektor ohne Blockchain schnell an ihre Grenzen stößt, Produktpiraterie im digitalen Raum ein ernstes Problem werden könnte und wir vielleicht schon bald eine Spekulationsblase im Modesektor erleben werden. Das Freitagskommentar.

Sven Wagenknecht
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Model lehnt an schwarz weiß gestreifter Wand

Die meisten Blockchain-Anwendungen und Start-ups zielen auf die Finanzbranche ab. Seien es Börsendienstleister, Tokenisierungsplattformen oder Custody-Dienstleister: in keinem anderen Sektor wendet man mehr Kapazitäten für Blockchain Use Cases auf. Auch nicht die vielen Pilotprojekte aus der Industrie, insbesondere im Logistikbereich, wenn es um das Tracking von Thunfisch, Kleidungsstücken oder Weinen geht, können mit dem Finanzsektor mithalten.

Gerade durch die Corona-Krise und den damit verbundenen Einschränkungen vergrößert sich allerdings das Sichtfeld für Blockchain-Anwendungen. Dadurch, dass man auf einmal in vielen Bereichen gezwungen ist, ausschließlich im digitalen Raum zu agieren, erschließt sich ein neues Bewusstsein für Wertschöpfung im digitalen Raum. Dadurch rücken auch andere Branchen neben dem Finanzsektor stärker in den Fokus von Blockchain-Anwendungen.

Innovationstreiber 3D Design

Wer mehr über den nächsten Hype im Blockchain-Ökosystem erfahren möchte, sollte vielleicht die Modezeitschrift Vogue, genauer gesagt Vogue Business, lesen. In dem sehr empfehlenswerten Artikel „Fashion brands embrace 3D design“ zeigt sich die technologische Antwort des Modesektors auf die Corona-Einschränkungen. Genau wie Banken und Industrieunternehmen mit Start-ups zusammenarbeiten und Innovation Hubs aus dem Boden stampfen, findet sich dieses Zusammenspiel auch bei den großen Modemarken, ganz gleich, ob Dior oder Tommy Hilfiger.

So steht das 3D Design aktuell mehr denn je im Mittelpunkt. Während Lieferketten und die Interaktion in der physischen Welt ins Stocken geraten ist, setzt man stärker auf 3D Models und 3D Design. So möchte Tommy Hilfiger beispielsweise bis 2022 zu 100 Prozent auf digitales Design umgestellt haben. Neben dem 3D Design am Computer nehmen aber gleichzeitig auch Augmented und Virtual Reality Tools weiter zu. Virtuelle Showrooms, digitale Marketing Materialien und Instagram-Filter skizzieren das Eintauchen der Modewelt in den digitalen Raum. Wie so etwas aussehen kann, haben wir anhand des Blockchain-Start-ups LUKSO aufgezeigt. Dort hat man T-Shirts auf die Ethereum Blockchain „gepackt“ und sich der Augmented-Reality-Technologie bedient.

Digitale Assets sind mehr als Kryptowährungen und Security Token

Wer viel Zeit mit Finanzthemen verbringt, vergisst schnell, dass der englische Begriff „Asset“ nicht nur Vermögenswerte umfasst. Auch die Erweiterung „digitale Assets“ ist daher keinesfalls auf Bitcoin und digitale Immobilienanteile beschränkt. In der Modeindustrie respektive im Designbereich wird der Begriff Assets und neuerdings auch digitale Assets ebenso verwendet. In den virtuellen Kollektionen können Farbmuster, Hemdkragen oder Ohrringe digitale Assets respektive geistiges Eigentum darstellen.

Insbesondere der Begriff des Eigentums ist im Kontext mit der Blockchain-Technologie besonders relevant. Wenn nun ein immer größerer Teil der Wertschöpfung, angefangen vom Design eines Hemdknopfes, über das Model, das das fertige Kleidungsstück oder Accessoire trägt, bis zum Verkauf und Auslieferung, digitalisiert wird, dann wird es wichtig, eine Infrastruktur zu haben, die das digitale Eigentum schützt.

10 Euro Gucci-Tasche lässt grüßen

Produktpiraterie wie wir sie aus dem Modebereich nur zu gut kennen, kann im digitalen Raum zu einem noch größeren Problem werden. Während man die gefälschte Gucci-Handtasche in einer Fabrik herstellen muss, kann man die digitale Gucci-Handtasche im digitalen Raum theoretisch unbegrenzt oft 1:1 ohne Zusatzkosten kopieren. Limitierte Auflagen und der Schutz von kreativen Erzeugnissen könnten zukünftig in schwere Bedrängnis geraten.

Die aktuelle Innovation im Modebereich hinsichtlich 3D Design, Augmented und Virtual Reality ist hochspannend, nur klärt sie nicht die Frage wie man ein digitales Asset selten respektive knapp halten kann. Spätestens im Handel digitaler Assets, wenn man beispielsweise in Zukunft seine digitalen Sneaker an verschiedenen Börsen handeln möchte, sei es als Endverbraucher oder als Modedesigner, wird es schwierig dies ohne eine Blockchain-Lösung zu tun.

Blockchain: Damit ein Unikat auch Unikat bleibt

Auch, wenn virtuelle Kollektionen, die ausschließlich für den digitalen Raum kreiert werden, noch eine absolute Nische darstellen, geht es bereits jetzt schon um den Schutz von 3D Assets. Schließlich können auch 3D-Modelle entwendet oder verändert werden, wenn sie als klassische Druckvorlage für ein physisches Kleidungsstück dienen.

Durch Blockchain-Lösungen kann jede Weiterverarbeitung des Assets nachvollzogen werden. Ansprüche können eindeutig zurückverfolgt und zugeordnet werden. Auch die automatisierte Produktion durch beispielsweise 3D-Drucker kann man über eine dezentrale Infrastruktur vor Cyberattacken absichern. Je nach Wertschöpfungsstufe oder Verwendungszweck der Fashion-Produkte, kann die Blockchain-Technologie verschiedene Dienste erfüllen.

Non Fungible Token: Nächste Spekulationsblase in Sicht?

Insbesondere so genannte Non Fungible Token, wie sie beispielsweise auch im Kunstbereich zum Einsatz kommen, können in Zukunft einen regelrechten Hype im Modesektor auslösen. Spätestens, wenn prominente Influencer ihre Sneaker in Non Fungible Token zerlegen (NFT) und an ihre Fans herausgeben beziehungsweise verkaufen, kann sich ein vollkommen neuer Investment-Markt entwickeln. Wie lange es noch dauern wird, bis beispielsweise limitierte digitale Versionen von Nike Sneakern (siehe CryptoKicks) oder Gucci-Handtaschen auf Börsen zu Höchstpreisen gehandelt werden, kann man nicht vorhersagen. Aktuell gibt es noch viele Ideen und Projekte, aber wenig Konkretes.

Durch Corona und der damit verbundenen Fokussierung auf digitale Alternativen dürfte sich dieser Prozess aber beschleunigen. So verrückt es klingen mag, vielleicht erleben wir schon in wenigen Jahren die erste Spekulationsblase von tokenisierter Mode.

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