Hennes & Mauritz Von der Blockchain auf die Kleiderstange

Die Blockchain-Technologie revolutioniert die Verfolgung von Lieferketten. Das Potenzial wurde auch beim schwedischen Modekonzern H&M erkannt.

Moritz Draht
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verschiedene hemden hängen an einer kleiderstange

Beitragsbild: Shutterstock

Cos, die Luxus-Marke des Modelabels H&M, scheint eine Partnerschaft mit der Supply-Chain-Management-Plattform VeChain eingegangen sein, um die Lieferketten der Textilien von der Baumwollernte bis zum Verkauf zurückverfolgen zu können. Dies geht aus einer Mitteilung von VeChain hervor; eine offizielle Bestätigung der Partnerschaft bleibt aufseiten des Modekonzerns bei Redaktionsschluss aus.

VeChain-CEO Sunny Lu gab kürzlich während eines AMA (ask me anything) das Projekt mit einer „Fast Fashion Marke“ bekannt. Zwar benannte Lu das Unternehmen nicht konkret, ergänzte aber, dass VeChain mit dem Unternehmen kürzlich eine Partnerschaft eingegangen sei. Der CEO erklärte zudem, dass bei der betroffenen Firma mit Hilfe von „MyStory“ – einer von VeChain betriebenen Tracking-Plattform – bereits „mehr als 4.000 Produkte zurückverfolgt wurden“.

Schnell grassierten Spekulationen, dass es sich um H&M handeln müsse. Die VeChain-Plattform wurde bereits bei der Verifikation der biologischen Herstellung von Produkten der Marke Arket genutzt, einer Tochtergesellschaft von H&M. Die chinesischen Medienplattform Uncle Cat entdeckte außerdem einen Pullover der Marke Cos, der mit einem MyStory-Tag signiert war.

Dem Investmentunternehmen Cream nach könne die Blockchain-Technologie neben der Verfolgung von Lieferketten auch für die Echtheit der Artikel garantieren. Dadurch ließe sich der Handel an den Sekundärmärkten verbessern und am Schwarzmarkt unterbinden:

Zum Beispiel können Kleidungsstücke am Verkaufspunkt mit einem NFT (non fungible Token) versehen werden, die dem neuen Besitzer die Token zum Nachweis der Echtheit und einen unveränderlichen Eigentumsnachweis liefern.

H&M in der Bringschuld

Cream zufolge könne die Technologie auch „die internen Bemühungen um die Rückverfolgbarkeit der Lieferketten verstärken“. Angesichts der immer wieder aufkehrenden Kritik an H&M, Arbeiter unter menschenunwürdigen Produktionsbedingungen auszubeuten, scheint dies ein weit gegriffenes Anliegen.

Dass der Konzern die Technologie bei seiner Luxusmarke einsetzt, mag zwar ein Schritt in die richtige Richtung sein. Vor allem ist es aber eine medienwirksame PR-Strategie. Sollte dem Konzern tatsächlich an Nachhaltigkeit und gerechten Arbeitsbedingungen gelegen sein, müsste die Technologie eingesetzt werden, um Transparenz bei den Produktionsbedingungen für Massenartikel zu schaffen.

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