Unter Zugzwang Binance stellt US-Kunden 14-tägiges Ultimatum

Die Krypto-Börse Binance sieht sich mit den US-Regulierungsbehörden konfrontiert. Kunden aus den USA müssen jetzt schnell handeln und ihr Depot transferieren.

Christian Stede
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Sanduhr vor USA-Flagge

Beitragsbild: Shutterstock

Die Krypto-Börse Binance zieht bei ihrer US-amerikanischen Klientel die Daumenschrauben an. Zuvor hatten Internetportale wie The Block bereits über entsprechende Maßnahmen berichtet. Anhand der IP-Adresse konnte Binance Kunden aus den USA ausfindig machen. Diese erhielten zunächst eine Mitteilung mit der Bitte, Geld aus ihrem Depot innerhalb der nächsten 90 Tage abzuheben. Mit der neuesten Aufforderung macht Binance nun Nägel mit Köpfen. Darin heißt es, die Konten würden innerhalb der nächsten 14 Tage gelöscht. Wer vorher das Guthaben seines Depots nicht abgreift, dessen Einlagen sind damit futsch.

The Block Crypto zitiert die E-Mail an die US-amerikanische Klientel wie folgt:

Bitte beachten Sie, dass wir gemäß unseren Nutzungsbedingungen nicht in der Lage sind, US-Personen zu bedienen. Bitte registrieren Sie sich für ein Konto bei unserem Partner, Binance US. Sie haben 14 Tage Zeit, Ihr Konto zu schließen und Ihr gesamtes Guthaben abzuheben, andernfalls wird Ihr Konto gesperrt.

Ist Coinbase Nutznießer des Binance-Rückzugs?

Ganz überraschend kommt dieser Schritt gleichwohl nicht. Bereits im vergangenen Jahr hatte Binance angekündigt, seinen Service für Kunden aus den USA im Laufe des Jahres einzustellen. Bislang war der Kontrollmechanismus jedoch denkbar simpel gehalten: Bei der Anmeldung musste man lediglich anklicken, ob man ein US-Bürger ist oder nicht. Stecken hinter dieser neuen Deadline etwa Probleme mit den Regulationsbehörden? Im Magazin Forbes war ein Bericht erschienen, der Binance dubiose Täuschungsmanöver vorwarf. Die Krypto-Börse bestritt die Vorwürfe vehement und kündigte gar gerichtliche Schritte gegen Forbes an. 

Sollte sich die Stellung von Binance auf dem US-amerikanischen Markt dadurch schwächen, wäre dies natürlich Wasser auf die Mühlen solcher Konkurrenten wie beispielsweise Coinbase. Doch auch dort läuft in Sachen Regulierung nicht alles rund. In einem Blogpost von dieser Woche kündigte Coinbase an, das Margin-Trading aus seinem Angebot zu nehmen. Bereits 2017 nahm Coinbase es schon einmal heraus, damals allerdings wegen eines Kursrutsches von Rotharium (RTH). Nun könnte „mehr“ dahinterstecken, wie der Post von Coinbase andeutet. Gleichwohl besteht durchaus die Möglichkeit, den Service wieder anzubieten. Dazu müsse aber zunächst eine Einigung mit den Behörden getroffen werden.

Wir glauben, dass klare, vernünftige Regelungen für Margenkreditprodukte erforderlich sind, um US-Kunden zu schützen und ihnen Vertrauen zu geben. Wir freuen uns auf eine enge Zusammenarbeit mit den Regulierungsbehörden, um dieses Ziel zu erreichen.

Paul Grewal, Coinbase CLO
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