Solo Mining
Solo Mining bezeichnet das eigenverantwortliche Schürfen von Kryptowährungen, bei dem Miner nicht auf kollektive Pools zurückgreifen, sondern allein operieren. Dabei betreiben sie eine eigene Node, die direkt mit dem Blockchain-Netzwerk verbunden ist, und nutzen ihre Rechenleistung, um neue Blöcke zu finden. Der Anreiz: Die komplette Blockbelohnung inklusive Gebühren für Transaktionen im Block geht im Erfolgsfall allein an den Solo Miner.
Was ist Solo Mining einfach erklärt?
Beim Solo Mining versuchst du, eigenständig einen Block in einer Blockchain zu finden. Du betreibst dafür eine eigene Mining-Hardware und einen vollständigen Netzwerkknoten (Node). Wenn dein System einen gültigen Block löst und diesen als Erstes an das Netzwerk übermittelt, erhältst du die komplette Belohnung inklusive der Gebühren für die Transaktionen in dem betreffenden Block.
Im Gegensatz dazu wird beim Pool Mining die Rechenleistung vieler Teilnehmer gebündelt. Die Belohnung für gefundene Blöcke wird proportional zur eingebrachten Hashrate auf alle verteilt. Solo Mining ist somit eher wie ein Hauptgewinn bei einer Lotterie, während Pool Mining eher kleinen, regelmäßigen Ausschüttungen gleicht.
In diesem Artikel erfährst du, wie genau Solo Mining technisch funktioniert, wie du die Erfolgschancen mithilfe eines Solo-Mining-Rechners abschätzt und ob sich der Einsatz von ASICs oder CPUs je nach Coin für dich lohnen kann. Außerdem zeigen wir dir, wie Solo Mining im Vergleich zum klassischen Pool Mining abschneidet und welche Strategien sich für Anfänger und Fortgeschrittene eignen.
Das Wichtigste zu Solo Mining in Kürze
- Solo Mining bietet die Möglichkeit, 100 Prozent der Belohnung für das Finden eines neuen Blocks und die Gebühren aller Transaktionen in dem Block zu erhalten.
- Die Wahrscheinlichkeit eines Blockfunds ist bei niedriger Hashrate verschwindend gering.
- Solo-Mining-Rechner können die statistische Wartezeit bis zur Belohnung berechnen.
- Strompreise, Hardwareeffizienz und Netzwerk-Hashrate beeinflussen die Rentabilität erheblich.
- Ohne professionelle Infrastruktur ist das alleinige Mining meist nicht wirtschaftlich.
Wie funktioniert Solo Mining?
Beim Solo Mining stellt dein Miner Lösungsvorschläge für ein kryptografisches Problem bereit, das sich aus dem letzten Block und den aktuellen Transaktionen ergibt. Diese Lösung muss bestimmten Kriterien entsprechen, die durch den sogenannten Schwierigkeitsgrad (Difficulty) definiert sind. Sobald dein System einen gültigen Hash berechnet hat, wird dieser über die eigene Node an das Netzwerk übermittelt.
Rolle der Hashrate
Die Hashrate beschreibt die Anzahl an Hashes, die dein System pro Sekunde berechnet. In Blockchains wie Bitcoin liegt die globale Hashrate im Bereich mehrerer Exahashes pro Sekunde. Ein einzelner ASIC-Miner mit beispielsweise 120 TH/s hat daran nur einen winzigen Anteil. Die Wahrscheinlichkeit, einen Block zu finden, ergibt sich als Bruchteil der eigenen Hashrate im Verhältnis zur Gesamtleistung des Netzwerks.
Hardware-Anforderungen (z. B. Antminer und Co.)
Die Wahl der richtigen Hardware ist entscheidend für die Effizienz.
- Bitcoin erfordert spezialisierte ASIC-Miner (z. B. Antminer S19, S21).
- Monero kann effizient mit leistungsstarken CPUs gemined werden.
- Kaspa und Litecoin sind ohne moderne ASICs kaum wirtschaftlich alleine zu betreiben.
- Ein Solo Mining Calculator gibt Aufschluss über die Leistungsfähigkeit und den Stromverbrauch der jeweiligen Hardware.
Stromkosten und Effizienz
ASIC-Miner können je nach Modell bis zu 5 kW Leistung aufnehmen. Bei aktuellen Strompreisen von durchschnittlich 39,7 Cent pro kWh in Deutschland (Stand 2025) entstehen je nach Effizienz und Laufzeit der Geräte tägliche Stromkosten von etwa 47 bis 60 Euro. Bleibt der Blockfund aus, summieren sich diese Kosten rasch und können das Solo Mining schnell unrentabel machen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: So funktioniert Solo Mining praktisch
Die folgenden Schritte fassen den typischen Ablauf zusammen:
- Kryptowährung wählen: Entscheide dich für einen Coin wie Bitcoin, Monero oder Kaspa, je nach technischer Affinität und Verfügbarkeit von Hardware.
- Hardware beschaffen: Wähle geeignete Miner (z. B. ASICs für Bitcoin oder leistungsstarke CPUs für Monero) entsprechend deiner Ziel-Blockchain.
- Node einrichten: Installiere und synchronisiere eine vollständige Node der gewählten Blockchain. Achte auf Speicherplatz, Bandbreite und Latenz.
- Solo Mining Software konfigurieren: Verbinde deine Mining-Hardware mit der lokalen Node und konfiguriere die Mining-Software im Solo-Modus.
- Mining starten: Beginne mit dem Mining. Die Software sendet Hashes über deine Node ins Netzwerk.
- Monitoring: Überwache Hashrate, Stromverbrauch und Stabilität der Node. Achte auf Fehler, Neustarts und Netzwerkverbindung.
- Belohnung erhalten: Wenn du erfolgreich einen Block findest, schreibt dir das Netzwerk die Blockbelohnung direkt auf deine Wallet-Adresse gut.
Solo Mining Bitcoin: Lohnt sich das?
Die Wahrscheinlichkeit, mit einem einzelnen ASIC-Miner einen Bitcoin-Block zu finden, liegt im Promillebereich. Selbst bei kontinuierlichem Einsatz eines Antminer S19k Pro (120 TH/s) kann die durchschnittliche Zeit bis zum Blockfund bei über 10 Jahren liegen.
Hinzu kommt die hohe Netzwerkkonkurrenz: Die globale Hashrate geht gegen 1.000 EH/s. Die Netzwerkschwierigkeit (Difficulty) liegt auf einem Allzeithoch. Unter diesen Bedingungen ist die Rentabilität des Solo Minings von Bitcoin ohne Zugang zu großem Equipmentpark und damit enormer Rechenleistung kaum gegeben.
Vorteile und Nachteile von Solo Mining
Solo Mining bietet Unabhängigkeit, birgt aber auch Risiken. Wer sich für diese Variante entscheidet, sollte technische Erfahrung mitbringen und die Investition gut kalkulieren.
Vorteile | Nachteile |
Volle Kontrolle über Node und Mining-Prozess | Sehr geringe Erfolgswahrscheinlichkeit |
100 % der Blockbelohnung inkl. Fees | Kein regelmäßiges Einkommen, hohe Varianz |
Keine Pool-Gebühren | Stromkosten auch ohne Ertrag |
Keine Abhängigkeit von Pool-Betreibern | Hohe technische Anforderungen, eigene Node notwendig |
Solo Mining Rechner: So kalkulierst du deine Chancen
Ein Solo Mining Calculator hilft dir, den Aufwand realistisch einzuschätzen. Du gibst Parameter wie Hashrate, Stromkosten, Stromverbrauch und Schwierigkeitsgrad ein. Das Tool berechnet, wie viele Tage im Schnitt bis zum Blockfund vergehen und ob du mit Gewinn rechnen kannst.
Beispiel Bitcoin (BTC):
Mit einem Miner, der 120 TH/s liefert, liegt die Wahrscheinlichkeit für einen Blockfund pro Tag bei unter 0,001 Prozent. Rechnerisch wäre ein Erfolg nur alle 10 bis 15 Jahre zu erwarten.
Beispiel Monero (XMR):
Mit einer CPU-Leistung von 100 kH/s ergibt sich eine Erfolgswahrscheinlichkeit von etwa 1,3 Prozent pro Tag. Das entspricht etwa einem Blockfund alle 75 Tage, sofern sich Difficulty und Netzwerklast nicht ändern.
Solo Mining vs. Pool Mining: Wo liegen die Unterschiede?
Im Pool Mining teilen sich viele Miner die Arbeit. Die Belohnung wird entsprechend der eingebrachten Rechenleistung aufgeteilt. Solo Mining ist hingegen eine Einzelstrategie.
Kriterium | Solo Mining | Pool Mining |
Kontrolle | Volle Kontrolle | Delegation an Pool |
Belohnung | 100 Prozent Block-Reward | Anteil am Pool-Reward |
Varianz | Sehr hoch | Gering, regelmäßige Auszahlungen |
Technischer Aufwand | Hoch (eigene Node) | Niedrig |
Rentabilität | Nur bei sehr hoher Hashrate | Auch mit kleiner Hashrate möglich |
Fazit: Für wen lohnt sich Solo Mining?
Die Rentabilität des Solo Minings für Einsteiger mit nur einem Miner ist verschwindend gering. Die Aussichten auf das Finden eines Blocks und damit die Blockbelohnung hängen stark von der eingesetzten Hardware, den Stromkosten und der Gesamt-Hashrate des Netzwerks ab. Während die Rentabilität bei Bitcoin (BTC) aufgrund der enormen Netzwerkkonkurrenz quasi nicht gegeben ist, kann Solo Mining bei Coins wie Monero (XMR) oder Kaspa (KAS) unter bestimmten Bedingungen durchaus in Betracht gezogen werden. Das ist vor allem dann der Fall, wenn du über mehrere Miner, Zugang zu günstigem Strom oder technisches Know-how verfügst.
Trotz aller Herausforderungen bietet Solo Mining eine faszinierende Möglichkeit, unabhängig von zentralisierten Pools an der Blockchain teilzunehmen und bei Erfolg die vollständige Blockbelohnung zu erhalten. Wer bereit ist, das Risiko einzugehen und die Technik zu beherrschen, findet in Solo Mining eine spannende Alternative. Informiere dich gründlich, kalkuliere deine Chancen realistisch und beobachte die Entwicklungen im Mining-Sektor.
FAQ – Häufige Fragen zum Thema Solo Mining
Für die meisten Miner bietet Pool Mining die höhere Rentabilität. Es bietet regelmäßige Ausschüttungen und reduziert die Varianz. Solo Mining ist nur bei sehr hoher Hashrate eine Alternative.
Ein Solo Mining Rechner analysiert anhand deiner Hardware-Leistung, der Stromkosten und des Schwierigkeitsgrads die statistische Zeit bis zum möglichen Blockfund und die erwartete Rentabilität.
Technisch kannst du noch per Solo Mining nach Bitcoin schürfen. Wirtschaftlich ist das aber kaum sinnvoll. Die Konkurrenz ist zu groß und die Erfolgswahrscheinlichkeit zu gering, um mit kleiner Hardware einen Block zu finden.
Die Anforderungen an die Hardware sind beim Solo Mining je nach Coin unterschiedlich: Bitcoin und Litecoin benötigen leistungsstarke ASICs. Monero kann mit CPUs gemined werden. Kaspa erfordert mittlerweile ebenfalls spezialisierte ASIC-Miner.
Die Wahrscheinlichkeit beim Solo Mining einen Block zu finden hängt vom Verhältnis deiner Hashrate zur Gesamt-Hashrate des Netzwerks ab. Bei Bitcoin ist sie mit einem Gerät verschwindend gering, bei Monero dagegen niedrig aber gegeben.
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