Ordertypen

Ordertypen sind wichtige Handelsinstrumente für das Trading an Börsen. Investoren können mit den unterschiedlichen Arten von Orders – wie beispielsweise Market Order, Limit Order oder Stop Order – den Kauf und Verkauf von Assets wie Aktien oder Kryptowährungen automatisieren und so ihre Gewinne und Verluste optimieren.

Was sind Ordertypen?

Mithilfe von Ordertypen können Anleger bei Börsen und Brokern wie Bitpanda, Binance oder Anycoin automatisiert Assets kaufen und verkaufen. Diese Käufe bzw. Verkäufe werden automatisch ausgeführt, sobald vorher definierte Bedingungen eintreten. Auf diese Art können Verluste begrenzt und Gewinne gesichert werden, ohne die Kurse selbst beobachten und die Buy- und Sell-Orders selbst ausführen zu müssen.

Im Ratgeber erklären wir dir, was die einzelnen Ordertypen ausmacht und in welchen Situationen sie sich lohnen. Außerdem werfen wir einen Blick auf mögliche Orderzusätze, mit denen sich dein Trading noch stärker optimieren lässt.

Das Wichtigste zu Ordertypen in Kürze

  • Mit Ordertypen lassen sich Trades an Börsen automatisieren, um Gewinne zu sichern und Verluste zu begrenzen
  • Mit Hilfe von Stop Orders und Trailing Stop Orders kannst du Verluste begrenzen, während Limit Orders deine Gewinne bei einem bestimmten Kurs absichern
  • Zusätzlich zu den einzelnen Ordertypen helfen Zusätze zu Orders dabei, noch mehr Flexibilität beim Trading zu erreichen
  • Ein grundlegendes Verständnis der einzelnen Arten automatisierter Orders und ihrer Bedeutung ist wichtig, um mit Aktien, Kryptowährungen und anderen börsengehandelten Assets zu traden

Welche Ordertypen gibt es?

Beim Handel an Börsen gibt es im Wesentlichen folgende Ordertypen:

Was ist eine Market Order?

Market Orders sind der am häufigsten genutzte Ordertyp beim Trading. Dabei wird der sofortige Kauf oder Verkauf eines Assets zum aktuellen Marktpreis in Auftrag gegeben. Die Market Order eignet sich besonders, wenn dir der schnelle Kauf einer Aktie oder Kryptowährung wichtiger ist als der genaue Preis. Das ist beispielsweise beim Daytrading der Fall, bei dem kurzfristig auf Marktbewegungen reagiert werden muss.

Aufgrund der schnellen Ausführung sind Market Orders vor allem in volatilen Märkten (Märkten mit stärkeren Kursschwankungen) mit hoher Liquidität (Märkte mit hoher Handelsaktivität) wie dem Kryptomarkt von Vorteil. In illiquiden Märkten können Market Orders dagegen zu stark abweichenden Ausführungspreisen führen.

Was ist eine Limit Order?

Mit dem Ordertyp Limit Order geben Anleger den Kauf oder Verkauf eines Assets zu einem festgelegten oder besseren Preis in Auftrag. Dieser Ordertyp wird erst ausgeführt, wenn der Marktpreis den vorher bestimmten Wert oder aber einen besseren Wert erreicht. Anders als bei der Auftragsart Market Order steht bei der Limit Order der Preis und nicht die schnelle Ausführung im Vordergrund.

Mit dem Ordertyp Limit Order kontrollierst du den Kauf- bzw. Verkaufspreis dank des festgelegten Kurswerts zur Ausführung. Das ist besonders in weniger volatilen Märkten praktisch, da sich die Kurse nur langsam verändern. Gleichzeitig kann es vorkommen, dass eine Limit Order überhaupt nicht ausgeführt wird, wenn der Marktwert den festgelegten Preis nicht erreicht. In diesem Fall trägst du das Risiko, eine Handelsmöglichkeit zu verpassen.

Was ist eine Stop Order?

Eine Stop-Order setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: Sobald ein Asset einen vorab definierten Stop-Preis erreicht, wird die Stop-Order in die Auftragsart Market-Order umgewandelt und sofort zum aktuellen Marktpreis ausgeführt. Diese Art der Order ist vergleichbar mit der Limit-Order. Im Gegensatz zur Limit-Order wird die Stop-Order jedoch immer ausgeführt, unabhängig davon, ob der Marktpreis den gewünschten Wert erreicht oder nicht.

Aufgrund des eindeutig definierten Stop-Preises kannst du mit einer Stop Order Gewinne sichern und Verluste begrenzen. In volatilen Märkten besteht durch die Umwandlung in Market Orders allerdings wieder das Risiko der Schwankung im Ausführungspreis. In besonders volatilen Märkten kann außerdem der Marktpreis sehr schnell unter den Stop-Preis fallen und so zu höheren Verlusten führen.

Was ist eine Stop Limit Order?

Die Stop Limit Order verbindet die Funktion einer Stop Order mit einer Limit Order. Erreicht der Marktpreis den festgelegten Stop-Preis, wird die Order wie eine Limit Order behandelt. Die Ausführung findet also nur dann statt, wenn ein festgelegter Limit-Preis oder aber ein besserer Preis erreicht wird.

So bietet dir die Stop Limit Order die Option, einen Stop-Preis einzurichten, bei gleichzeitiger Kontrolle über den endgültigen Ausführungspreis. Gleichzeitig besteht wieder der Nachteil der Limit Order, wonach dein Auftrag unter Umständen nicht ausgeführt wird, wenn der Limit-Preis nicht oder nur knapp erreicht wird. Fällt der Marktpreis sehr schnell unter deinen Limit-Preis, kannst du deine Position gegebenenfalls nicht mehr schließen.

Was ist eine Stop Loss Order?

Eine Stop Loss Order ist eine spezielle Form der Stop Order und kann Anlegern helfen, Verluste zu begrenzen. Wie bei der Stop Order wird hier automatisch eine Verkaufsorder ausgeführt, sobald ein festgelegter Stop-Preis erreicht ist. Anders als die Stop Order beschreibt die Stop Loss Order explizit das Auslösen einer Verkaufsorder und ist nicht für Kauforders anwendbar. Als Sonderform der Stop Order weist die Stop Loss Order die gleichen Vor- und Nachteile auf. Investoren können ihre Verluste begrenzen, ohne dauerhaft den Markt beobachten zu müssen. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass der Ausführungspreis in volatilen Märkten durch schnelle Kursschwankungen unter den Stop-Preis fällt und so höhere Verluste realisiert werden. Fällt der Kurs nur kurzzeitig und erholt sich danach schnell, kann eine vorzeitig ausgeführte Verkaufsorder außerdem potenzielle Gewinne verhindern.

Was ist eine Start Buy Order?

Mit einer Start Buy Order legst du fest, dass der Kauf eines Assets ausgeführt wird, sobald ein im Voraus bestimmtes Marktniveau erreicht ist. Die Start Buy Order bietet sich an, um in aufstrebende Märkte automatisiert einzusteigen. Da die Kauforder erst bei einem bestimmten Aufwärtssignal des Marktes getätigt wird, wird die Gefahr eines Investments in einen fallenden Markt reduziert. Gleichzeitig gehst du mit einer Start Buy Order aber auch das Risiko ein, dass der Markt das festgelegte Niveau nicht erreicht und somit kein Kauf ausgeführt wird. In stark volatilen Märkten besteht außerdem die Gefahr, dass der Kurswert nach Erreichen des Buy-Preises wieder sinkt, was zu Verlusten führen kann.

Was ist eine Trailing Stop Order?

Auch die Trailing Stop Order ist eine Variante der Stop Order. Bei diesem Ordertyp passt sich der Stop-Preis in einem vordefinierten Abstand an den aktuellen Marktpreis an. Bei Kaufpositionen wird der Stop-Preis nach oben hin, bei Verkaufsorders dagegen nach unten hin angepasst. Überschreitet der Marktpreis den vorher definierten Abstand zum Stop-Preis, wird die Trailing Stop Order in eine Market Order umgewandelt und zum aktuellen Marktpreis ausgeführt.

Nutzt du eine Trailing Stop Order beim Trading mit Wertpapieren oder Kryptowährungen, kannst du deine Gewinne noch besser optimieren und deine Verluste besser schützen. Indem dein Stop-Preis angepasst wird, können anhaltend positive oder negative Entwicklungen berücksichtigt werden. Bei der Umwandlung in eine Market Order kann allerdings auch in diesem Fall eine hohe Abweichung des Ausführungspreises vom Trailing Stop-Preis zu größeren Verlusten führen. Wählst du den zulässigen Abstand des Trailing Stop-Preises zum Marktpreis zu gering, kann eine vorzeitige Ausführung der Order mögliche Gewinnen im Falle einer Kurserholung verhindern.

Was ist eine If Done Order?

Bei der If Done Order handelt es sich um einen bedingten Ordertypen: Nachdem eine erste Order vollständig ausgeführt ist, wird eine zweite Order automatisch aktiviert. Dabei ist die erfolgreiche Ausführung der ersten Order die Bedingung für die Aktivierung der zweiten Order. So kann beispielsweise nach einer Limit Order eine Stop Loss Order aktiviert werden, um ein Wertpapier oder eine Kryptowährung zu einem festgelegten Preis zu kaufen und die Position anschließend gegen hohe Verluste abzusichern.

Diese Möglichkeit der Verkettung unterschiedlicher Ordertypen erhöht die Flexibilität beim Trading enorm. Indem die bedingte Order als Schutzmaßnahme genutzt wird, ermöglicht eine If Done Order ein fortschrittliches Risikomanagement. Gleichzeitig gehen If Done Orders mit höheren Risiken einher, beispielsweise bei schnellen Kursbewegungen in volatilen Märkten. So kann ein schneller Kursabfall oder -anstieg bei zu spät reagierenden Schutzmaßnahmen mit höheren Verlusten für Trader einhergehen. Daher erfordern If Done Orders ein gutes Verständnis für Marktdynamiken sowie für den Zusammenhang zwischen Kaufs- und Verkaufsorders.

Was ist eine OCO (One Cancels the Other) Order?

Auch eine OCO (One Cancels the Other) Order ist eine Verknüpfung zweier Orders. “One Cancels the Other” bedeutet auf Deutsch etwa “Eine löscht die andere”, was bedeutet, dass die Ausführung einer der beiden Ordertypen automatisch zur Stornierung der anderen Order führt. Indem Trader beispielsweise eine Limit Order mit einer Stop Order verknüpfen, können gleichzeitig Gewinne gesichert und Verluste begrenzt werden.

Was ist eine Next Order?

Die Next Order ähnelt in ihrer Funktionsweise der If Done Order: Nach einer ersten Order wird automatisch eine Folgeorder platziert. Anders als bei der If Done Order erfolgt die Beauftragung einer Next Order aber nur dann, wenn die erste Order vollständig ausgeführt wurde. Kombinieren Trader beispielsweise eine Kauforder mit einer Stop Loss Order, kann diese zur Sicherung der Position vor hohen Verlusten dienen.

Durch die Verkettung zweier Orders bietet die Next Order die Möglichkeit, das Trading zu automatisieren. So musst du nicht dauerhaft den Markt beobachten. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass die Folgeorder nicht oder zu spät ausgeführt wird, wenn sich der Markt sehr schnell ändert.

Zusätze zu Ordertypen

Die unterschiedlichen Ordertypen wie beispielsweise Market Order, Stop Loss Order und Limit Order kannst du mit Zusätzen spezifizieren. Diese Zusätze bestimmen, wie lange die Orders aktiv bleiben und unter welchen Bedingungen sie wieder verfallen.

GTC: Good till Cancelled

Der Orderzusatz GTC steht für “Good till Cancelled” und bestimmt, dass die aufgegebene Order solange aktiv bleibt, bis sie komplett ausgeführt oder manuell storniert (cancelled) wird.

GTD: Good till Date

Mit dem Zusatz GTD, also “Good till Date”, legst du fest, dass deine Order bis zu einem bestimmten Datum aktiv bleibt. Wurde sie bis dahin noch nicht ausgeführt, verfällt sie von alleine.

FOK: Fill or Kill

FOK steht für “Fill or Kill” und bestimmt, dass deine Order entweder sofort ausgeführt oder alternativ sofort storniert wird. Orders mit dem Zusatz FOK können nur ganz oder gar nicht ausgeführt werden.

IOC: Immediate or Cancel

IOC ist das Kürzel für “Immediate or Cancel”. Orders mit diesem Zusatz werden immer so schnell wie möglich ausgeführt. Sie können zwar teilausgeführt werden, der nicht ausführbare Teil wird aber sofort storniert.

AON: All or None

Der Orderzusatz AON bedeutet “All or None”. AON-spezifizierte Ordertypen schließen eine Ausführung in mehreren Transaktionen aus. Sie werden entweder vollständig oder gar nicht ausgeführt.

Fazit: Mehr Flexibilität beim Trading Dank unterschiedlicher Ordertypen

Beim Trading an Börsen – beispielsweise mit Wertpapieren, Rohstoffen oder Kryptowährungen – stellen Ordertypen ein wichtiges Werkzeug für mehr Flexibilität dar. Mit der Hilfe passender Orders wie Stop Loss, Limit oder Trailing Stop kannst du deine Positionen automatisiert eröffnen und schließen. Dadurch sicherst du Gewinne gesichert und minimierst Verluste. Durch komplexere Ordertypen wie If Done, One Cancels the Other (OCO) oder Next Orders kannst du die einzelnen Arten sogar miteinander verknüpfen und so weitere Vorteile genießen.

Gleichzeitig bergen alle diese Ordertypen aber auch Risiken. Durch späte Ausführungen, falsch gesetzte Limits oder fehlerhafte Verknüpfungen besteht die Gefahr, dass du Gewinne verpasst und Positionen nicht ausreichend gegen Verluste absicherst. Um erfolgreich bei Börsen und Brokern zu handeln, solltest du daher mit den Grundlagen des Tradings und den einzelnen Ordertypen vertraut sein. 

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FAQs: Häufige Fragen zum Thema Ordertypen

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