Meilenstein Uniswap überholt Coinbase: Handelsvolumen knackt 15 Milliarden US-Dollar

Der Markt um dezentralisierte Finanzen legt seit einigen Monaten ein Wachstum hin, das fast keine Grenzen kennt. Speziell das DEX-Protokoll Uniswap konnte zuletzt deutlich zulegen – und erreichte im September ein höheres Transaktionsvolumen als die renommierte US-Exchange Coinbase.

Dana Hajek
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Astronaut auf dem Mond

Beitragsbild: Shutterstock

Dieses Jahr kann kann wohl als das Jahr der dezentralisierten Finanzen (DeFi) und dezentralisierten Exchanges (DEX), bezeichnet werden. Dies stellt nicht zuletzt die DeFi-Börse Uniswap unter Beweis. Das auf Ethereum basierende Protokoll wurde 2019 von Hayden Adams, einem Maschinenbauingenieur und Hobbyentwickler aus den USA entwickelt und mauserte sich innerhalb kürzester Zeit zum DEX-Marktführer. Einzelnen Meldungen zufolge, verzeichnete Uniswap bereits an vereinzelten Tagen ein höheres Handelsvolumen als die US-Exchange Coinbase. Doch wie es jetzt aus Datensätzen des Analyseunternehmens Dune Analytics hervorgeht, konnte Uniswap im kompletten Monat September ein höheres Transaktionsvolumen verbuchen – und das sogar mehr als deutlich.

Ein Uniswap in einem Feld voller Pferde

Insgesamt führt Uniswap den DEX-Markt an und wuchs im September auf ein aggregiertes Handelsvolumen von 15,37 Milliarden US-Dollar an. So zeigen es Daten von Dune Analytics, wohl eine der besten Anlaufstellen, wenn es um Informationen rund um DeFi und das Thema der dezentralen Handelsplätzen (DEX) geht. Im September gehen von den 20,51 MilliardenUS-Dollar an DeFi-Volumen knapp 75 Prozent des Volumens auf dasEthereumbasierende Protokoll zurück.

Automated Market Maker (AMM) Exchanges sind beliebter

Folglich kann kann sich die Börse gemessen an den Anteilen am Gesamtvolumens nun mit Abstand als erfolgreichster Vertreter in diesem Bereich behaupten. Die Nächstplatzierten sind die Protokolle Curve und Balancer. Diese rangieren mit einem Handelsvolumen von 5,23 Milliarde US-Dollar beziehungsweise 1,1 Milliarden und US-Dollar deutlich hinter Uniswap. Hier muss gesagt werden, dass die drei gerade genannten Exchanges das Konzept der sogenannten Automated Market Makers (AMM) verwenden. Diese liegen deutlich vor Exchanges, die zum Beispiel auf Orderbüchern basieren (0x oder IDEX). Hier erfährst du, welche DeFi-Börse am besten für dich geeignet ist.

DEX zieht mit Vorsprung an Coinbase vorbei

Diese Entwicklungen zeigen ein interessantes Bild, denn der DeFi-Hype hatte eigentlich im September nachgelassen. Trendumkehrungen an Bullenmärkten sind jedoch keine ungewöhnlichen Ereignisse (siehe 2017). Trotzdem war es ein Rückzug, der die meisten Anleger zugegebenermaßen beunruhigte. Davon war das Handelsvolumen von Uniswap kaum betroffen und blieb dennoch auf einem konstant hohen Niveau. Obendrein hatte es sich mit seinen Rekordanstiegen jüngst auch in direkter Konkurrenz zum zentralisierten Kontrahenten, Coinbase, behauptet. Die in San Francisco ansässige Handelsplattform für Kryptowährungen hatte im gleichen Zeitraum ein Volumen von 13,6 Milliarden US-Dollar – und damit fast 2 Milliarden US-Dollar weniger als Uniswap vorzuweisen. Dies verdeutlicht, dass dezentrale Börsen ernstzunehmende Konkurrenten von etablierten Handelsplätzen, wie Coinbase, Kraken und Binance, darstellen. Doch was sind die Faktoren hinter dem massiven Erfolgs der DEX, wohl kaum das pinke Einhorn als Logo?

Uniswap verzeichnet Rekordwerte durch DeFi

Einer der nennenswerten Gründe hinter dem Erfolg, ist selbstverständlich der Aufstieg von DeFi. Da sich auf Uniswap alle möglichen Handelspaare an Kryptowährungen handeln lassen, gab es direkt zu Anfang des Hypes um dezentralisierte Finanzen einen regelrechen Ansturm auf die Börse. Hinzu kommt noch, dass insbesondere der Trend des Yield Farming von Governance Token wie Compound, mitunter für das fulminante Wachstum des UNI Token sorgte. Am 16. September verkündete das Protokoll nämlich, dass es mit einem Airdrop in Höhe von 400 UNI bestehende Nutzer der Plattform belohnt. Mit dem Airdrop wurden 15 Prozent des gesamten Supply (Eine Milliarde Token) beziehungsweise 25 Prozent der Community Stakes (600 Millionen Token) verteilt. Dieses Ereignis sorgte natürlich für ordentlich Zündstoff in der Community, ließ die Aktivitäten und das Handelsvolumen der dezentralen Börse in die Höhe schießen.

Wie Uniswap funktioniert

Es kann zweifelsfrei festgestellt werden, dass Uniswap den DeFi-Markt dominiert. Doch so „unique” ist das Prinzip hinter Hayden Adams dezentraler Exchange nicht. Sie arbeitet im Kern nach einem einfachen Prinzip auf der Ethereum Blockchain: x*y =k. Das heißt in diesem Kontext stehen jeweils x und y für zwei verschiedene Token aus einem Liquiditätspool. Der Wert für k ergibt sich aus der Gesamtsumme der Pools beider Token.

Mal angenommen ein Nutzer kauft 1 ETH für 300 USDT unter Verwendung des ETH/USDT-Liquiditätspools. Auf diese Weise erhöht er den USDT-Anteil des Pools und verringert den ETH-Anteil des Pools. Dies bedeutet, dass der Kurs der ETH steigt. Warum? Nach der Transaktion befindet sich weniger ETH im Pool, und die Gesamtliquidität (k) muss konstant bleiben. Dieser Mechanismus ist es, der den Kurs bestimmt. Letztlich hängt also der Kurs, den Nutzer für ETH bezahlen davon ab, um wie viel ein bestimmter Handel das Verhältnis zwischen x und y verschiebt.

0,3 Prozent Rendite auf das Krypto-Vermögen

Folglich setzt sich die dezentralisierte Börse UniSwap aus vier einzelne Kernbereichen zusammen: Token-Tausch, Liquiditätspools, die Flash Swaps und die Price Feeds (Oracles). Die Nutzer der Handelsplattform setzen sich aus Liquiditätsanbietern, Händlern und Entwicklern zusammen. Liquiditätsanbieter oder Kreditgeber erhalten für ihre Einlagen 0,3 Prozent Rendite zurück. Folglich ermöglicht ihnen das, ihr Krypto-Vermögen über einen längeren Zeitraum gegen einen Ertrag anzulegen. Zudem können Entwickler Dashboards, Smart Contracts, neue Funktionen und vieles mehr auf der Plattform mitentwickeln. Da UniSwap Open Source ist, bekommen Entwickler dort die komplette Freiheit.

Neulinge, Finger weg!

Nichtsdestotrotz sollten Einsteiger und Neuankömmlinge gewarnt sein. Uniswap und dezentralisierte Exchanges haben im Vergleich zu zentralisierten Börsen eine bedeutsam lockere Listing Policy. Das heißt Dezentrale Exchanges listen DeFi-Token früher, als ihre zentralen Konkurrenten. Für die Frühaufsteher unter den Anlegern ein triftiges Argument, schließlich lässt sich so rasch vom Hype profitieren. Zentralisierte Börsen müssen sich an viele strikte Richtlinien halten, während es bei DeFi-Börsen wie Uniswap ausreicht eine einfache Anfrage via Github zu senden. Zum einen ermöglicht dies natürlich vielen Projekten ein schnelles Listing und den Zugang zu Liquidität. Andererseits kann diese lockere Politik dazu führen, dass Händler diesen Vorteil nutzen, um an schnelles Geld zu kommen, sie öffnet Türen für Betrüger und wertlose beziehungsweise Scam Token. Daher Neulinge und Einsteiger, lieber die Finger weg!

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