Transparent, sicher & dezentral: E-Voting über Blockchain

Der Staat Virginia testet ein Wahlsystem auf Blockchain-Technologie. Briefwähler aus dem Militär können derzeit ihre Stimme per Smartphone-App abgeben. Dieses E-Voting-Projekt ist das erste seiner Art in den USA.

Roman Maas
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Beitragsbild: Color image of some people voting in some polling booths at a voting station. via shutterstock

Der Außenminister von West Virginia, Mac Warner, hat in dieser Woche den Start eines Pilotprojekts für Blockchain-Wahlen bekannt gegeben. Der Testlauf findet im Rahmen der Senatsvorwahlen statt. Berechtigt zur digitalen Wahl sind Mitglieder des Militärs, die in den Counties Harrison oder Monongalia registriert und zudem im Ausland stationiert sind. In einem Statement sagt Warner:

„Unser Militär kämpft jeden Tag rund um den Globus, um unseren Way of Life zu verteidigen. […] Wir sind es ihnen schuldig, den Wahlprozess für sie so leicht wie möglich zu machen. Egal, ob Soldaten ohne Postverkehr in den Bergen von Afghanistan kämpfen oder in einem U-Boot unter den polaren Eiskappen sind, sie verdienen es, einfach zu entscheiden, […] wer sie in gefährliche Gebiete schickt.“

E-Voting vs. Briefwahl

Die Briefwahl in den USA gilt als umständlich, langsam und wenig anonym. Mit dem neuen Blockchain-System brauchen die Wähler demgegenüber nichts anderes als ein Smartphone mit Android- oder Apple-Betriebssystem. Technische Details nennt die offizielle Projektbeschreibung kaum, es handelt sich dessen ungeachtet aller Wahrscheinlichkeit nach um die Voatz-Plattform oder eine Variante davon. In einem Statement sagt das Außenministerium von West Virginia, das Pilotprojekt nutze die sicherste Technologie für die Verifikation von Wählern, Wahlzetteln und für die Verschlüsselung der Informationsübertragung.

Der erste Blockchain-Wähler der USA ist Scott Warner, Sohn des Außenministers und stationiert in Italien. Er spricht von einem Verifikationsprozess, der seine ID abglich und einem elektronischen Wahlzettel. Dabei musste er sich lediglich durch die Namen der Kandidaten klicken. Mit der Touch-ID seines Smartphones konnte er schließlich per Daumenabdruck seine Identität nachweisen. Zuvor müssen Wähler einmal per Post oder E-Mail Ihre Zugangsdaten für die E-Vote in ihrem Verwaltungsbezirk anfordern.

Wer steckt dahinter?

Das Außenministerium von West Virginia hat das Projekt gemeinsam mit Voatz, Tusk/Montgomery Philantropies und dem Blockchain Trust Accelerator (BTA) realisiert. Voatz ist ein Tech-Start-up, spezialisiert auf E-Voting-Lösungen. Tusk/Montgomery ist ein Lobbyist, der sich für Essen für Bedürftige und Wahlen auf Blockchain-Basis einsetzt. Die BTA ist eine Unterabteilung von New America, einem unparteiischen Thinktank aus Washington D.C., der ferner mit Bitfury zusammenarbeitet.

Letztlich sind die USA nicht das einzige Land, das solche Lösungen anbietet. Außer den Vereinigten Staaten arbeiten auch Brasilien, Estland, Dänemark, Südkorea und die Schweiz an Blockchain-Lösungen für E-Voting.

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