Thailand plant Verschärfung der Krypto-Gesetze

Thailand will die bestehenden Gesetze für Krypto-Plattformen und Börsen schärfen. Mithilfe strikterer Vorschriften will man so die Gefahr möglicher Geldwäsche bekämpfen und internationale Standards umsetzen, verkündete der Generalsekretär der zuständigen Behörde AMLO in dieser Woche.

David Barkhausen
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Beitragsbild: Shutterstock

Für Kriminelle, die mit Bitcoin & Co. ihre Verbrechen finanzieren, wird die Luft immer dünner. Nachdem die Financial Action Task Force (FATF) im Juni die weltweiten Standards für den Umgang mit Krypto-Börsen verschärfte, folgt nun Land um Land den Empfehlungen des internationalen Anti-Geldwäschegremiums. Bislang machten die Niederlande und Kanada den Anfang und schraubten an ihrer nationalen Gesetzgebung. Nun will auch Thailand nachziehen und seinen heimischen Börsenbetreibern strengere Regeln vorschreiben.

Wie die thailändische Tageszeitung Bangkok Post berichtet, werden Börsen ihre Aktivitäten gemeinsam mit Kundendaten künftig an die zuständigen Behörden melden müssen. Dies erklärte der Generalsekretär des staatlichen Büros zur Geldwäschebekämpfung AMLO Preecha Charoensahayanon der Zeitung am Montag, den 5. August.

Derzeit verfolge man im Land zwar kaum Verdachtsfälle. Dennoch sei sich der Behördenleiter des kriminellen Potenzials von Kryptowährungen sicher. Seiner Ansicht nach würden Kriminelle Bitcoin, Ether und andere Digitalwährungen in Zukunft häufiger nutzen, um ihre Finanzströme zu verschleiern. Dies gelte es vonseiten der Behörde zu verhindern.

[Kryptowährungen] werden zum Werkzeug kommender Geldwäsche […]. Deshalb passen wir nun die Gesetze an, um uns auf die neuen Online-Missionen vorzubereiten,

so die überzeugte Haltung des AMLO-Chefs.

Als erste Maßnahme wolle man deshalb an den nationalen Vorschriften zur Bekämpfung von Geldwäsche feilen. Dies soll es den Beamten in Verdachtsfällen künftig ermöglichen, sämtliche Transaktionen im Land zurückzuverfolgen. Dabei will das Geldwäsche-Büro international gültige Standards anwenden.

FATF-Standard als Blaupause

Nach den Vorschriften der FATF, zu deren Mitgliedern Thailand zählt, müssen sich Krypto-Börsen zunächst bei den zuständigen Behörden registrieren. Daraufhin sind die Börsenbetreiber und sonstige Krypto-Plattformen dann verpflichtet, Sender- und Empfängerdaten von Überweisungen auszutauschen sowie verdächtige Transaktionen der Finanzaufsicht zu melden.

Ziel der für die 39 Mitglieder geltenden Richtlinie ist es, Nutzer von Kryptowährungen klar zu identifizieren. Einerseits soll dies Geldwäschern, Drogenhändlern, Betrügern und sonstigen Kriminellen das Handwerk legen. Andererseits lösen die Transparenz-Vorgaben Krypto-Unternehmen vom scheinbar immerwährenden Verdacht der Kriminalität.

Beobachtern zufolge könnten die neuen Vorschriften Thailand neben der Aufklärung von Verbrechen zudem dabei helfen, sein Engagement im Blockchain-Sektor auszubauen. Weltweit gehört das Königreich zu einem der ersten Länder, die mit klaren gesetzlichen Vorschriften auf den Boom von Distributed-Ledger-Technologie und Kryptowährungen antworteten und damit für Krypto-Enthusiasten ein attraktives Geschäftsumfeld schaffen wollen. Derzeit benötigen thailändische Blockchain-Unternehmen zwar zahlreiche behördliche Lizenzen, ihr Betrieb wird dann jedoch nach Vorschrift besteuert und muss keine gesetzlichen Grauzonen fürchten.

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