Staatsfinanzierung 2.0 Krisenmanagement in Belarus: Krypto-Mining statt Kaliumabbau

Präsident Lukaschenko motiviert die eigene Bevölkerung zum Krypto-Mining und macht die billige Energie auch für Ausländer:innen schmackhaft.

Marlene Müller
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Demonstrantin hält Bild von Lukaschenko hoch

Beitragsbild: Shutterstock

Dass Alexander Lukaschenko ein Befürworter des Krypto-Mining ist, ist spätestens seit März 2018 klar. Damals legalisierte er bereits Krypto-bezogene Aktivitäten, mit dem Ziel, Belarus zu einer IT-Hochburg zu machen. Wie BTC-ECHO bereits im Dezember 2017 berichtete, bekommen Krypto-Unternehmen bis 2023 steuerliche Vorteile. Zusätzlich schlug Lukaschenko im April 2019 vor, die überschüssige Energie aus dem ersten Kernkraftwerk Weißrusslands im Norden des Landes in Krypto-Mining zu stecken.

Warum in Belarus Kryptos minen?

In seiner Rede am 27. August bei der Eröffnung einer weiteren Anlage des größten staatlichen Kaliumabbaukonzerns JSC Belaruskali intensivierte der Staatschef seine Forderungen nochmal deutlich. Er betonte nun, dass es viele leere Industrieflächen und “genug Elektrizität im Land” gäbe, um das Krypto-Mining kostengünstig zu ermöglichen. Darüber hinaus formulierte er klar, dass niemand im Ausland auf die belarussischen Arbeitskräfte wartet. Stattdessen riet er allen einheimischen Arbeiter:innen, im eigenen Land zu bleiben und nicht zum “Erdbeerpflücken” ins Ausland zu emigrieren.

Ist Belarus jetzt auf dem Weg zum Cryptovalley?

Nein. Die aktuellen Ereignisse lassen nicht darauf schließen, dass sich Belarus zu einem künftigen Zentrum für Innovation und Exploration entwickelt. Stattdessen gehen dem Regime scheinbar die Mittel aus, um ausländische Devisen im Land zu halten und ins Land zu holen. Da die EU und die USA Belarus u.a. für manipulierte Wahlen sanktioniert, sieht Lukaschenkos Versuch, mehr Krypto-Mining ins Land zu holen, eher nach einem verzweifelten Akt aus, die wirtschaftlich unausweichliche Verschlechterung abzufedern. Dem Cambridge Bitcoin Electricity Consumption Index nach hat sich der monatliche Anteil Belarus an der weltweiten Bitcoin Hashrate jedoch seit September 2019 nicht verändert. Er lag damals und liegt den aktuellsten Daten nach bei 0,01 Prozent.

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