Interview Wo steht Polygon in drei Jahren, Garry Krugljakow?

Garry Krugljakow bringt DeFi auf Polygon. Im Interview erklärt er, wie die Plattform sich ändert – und wie er den Merge gefeiert hat.

Dominic Döllel
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Garry Krugljakow

Beitragsbild: GOGO Protocol

| Garry Krugljakow erhielt die "Forbes 30 under 30" Auszeichnung – und will den DeFi-Bereich salonfähig machen.

Mit der auf Polygon erbauten DeFi-Plattform GoGo-Protokoll will Garry Krugljakow die Kryptobranche revolutionieren. Der ehemalige “Entrepreneur in Residence” der Neobank N26 fokussiert sich nun darauf, Millionen von Benutzern in den DeFi-Bereich zu bringen. Im Gespräch mit BTC-ECHO erklärt er, was Polygon-Tools verändern sollen und erzählt, wie er den Merge gefeiert hat.

BTC-ECHO: Wie hast du den Ethereum-Merge gefeiert?

Garry Krugljakow: Tatsächlich ohne Alkohol, sondern im Livestream mit ETH-Global, Vitalik und dem Rest. (lacht)

BTC-ECHO: Wie stehst du zu Proof of Stake?

Garry Krugljakow: Prinzipiell ist das natürlich der richtige Schritt. Nachdem die Umstellung schon lange in Arbeit war, macht das Ethereum und Ethereum-Lösungen wie Polygon bereit für die Zukunft. 

BTC-ECHO: Durch den Wechsel von Ethereum zu PoS soll das Netzwerk höher skalieren. Macht das Polygon als Skalierungslösung nicht zumindest teilweise obsolet?

Garry Krugljakow: Nein, im Gegenteil. Polygon wird dadurch noch skalierungsfähiger und Transaktionen noch günstiger. Es dauert ja ohnehin noch, bis Ethereum-PoS Transaktionen anbieten wird, die so günstig sind wie Polygon. Da dies nicht vor dem nächsten Jahr passieren wird, hat Polygon weiterhin einen sehr starken Usecase. 

Mit “zkEVM” und “Polygon Supernets” wurden nochmal eigene Skalierungslösungen auf den Markt gebracht, die wiederum das ganze Ethereum-Ökosystem stärker skalieren können. Diese Lösungen bieten Ethereum mehr Privatsphäre und fördern die Adoption. Wenn große Unternehmen oder Konzerne einen Teil ihres Backends auf die Blockchain bringen wollen, sind Layer-2 zu Layer-2 interessant – wie das Polygon Supernet. Das ist natürlich eine sehr feine Sache, um die generelle Massenadoption zu fördern.

BTC-ECHO: Was ist das GoGo-DeFi-Protokoll?

Garry Krugljakow: GoGo ist letztendlich ein dezentrales, auf Open-Source basiertes Protokoll, welches Richtung Asset Management geht. Dabei schlägt es die Brücke zwischen DeFi und den “Normies”, die sich darin zurechtzufinden versuchen.

BTC-ECHO: Besitzt du Polygon (MATIC)?

Garry Krugljakow: Als Polygon-Advokat im DACH-Raum, natürlich. Wäre ja peinlich, wenn nicht. (lacht)

BTC-ECHO: Was ist das 0VIX-Protokoll?

Garry Krugljakow: Das 0VIX-Protokoll ist eine Compound-Fork auf Polygon mit Besonderheiten, wie zum Beispiel veTokenomics. Curve hat mit diesen Tokenomics einen sehr starken Nutzen für den Governance-Token geschaffen. Gleichzeitig haben sie eine sehr nachhaltige Tokenstruktur entwickelt.

Das Ziel von 0VIX ist es, der Haupt-“Money Market-Maker” auf dem Polygon Supernet und dem bald kommenden “Polygon zero-knowledge EVM Rollup” zu sein. Das soll die Nutzerfreundlichkeit, Schnelligkeit, Sicherheit und die Privatsphäre deutlich verbessern.

BTC-ECHO: Woran wird sonst noch gearbeitet?

Garry Krugljakow: Wir testen gerade sehr viel. Nutzer können im Beta-Test experimentieren und sich die Funktionen der Plattform aneignen. Die großen Anwendungen, wie Risiko-Management, kommen erst in den kommenden Wochen und Monaten. Wenn man beispielsweise MATIC als Sicherheit für einen Stablecoin herausnimmt, besteht natürlich ein Liquidationsrisiko. Das Risiko-Dashbord von 0VIX hilft dann, diese Position besser zu verwalten. Nachdem, was wir in den letzten sechs Monaten am Markt gesehen haben, wird das dringend benötigt.

BTC-ECHO: Wo siehst du Polygon in den nächsten 3 Jahren?

Garry Krugljakow: Ich sehe Polygon, ähnlich wie der Gründer, in den Top-3 – nach Bitcoin und Ethereum. Unabhängig von Stablecoins werden diese drei die dominanten Player sein. Polygon ist sowohl in der Skalierung als auch im Marketing stark. Die großen Partnerschaften mit Starbucks, Disney oder Meta (Facebook), als auch diverse andere große Player werden quasi wöchentlich verkündet. Polygon scheint da tatsächlich die Go-to-Lösung zu sein.

BTC-ECHO: Wie genau funktioniert die Partnerschaft mit Starbucks?

Garry Krugljakow: Mit den Punkten aus dem Treue-Programm erhalten Kunden NFTs auf Basis von Polygon. Das Spannende ist: Der Nutzer wird nicht verstehen müssen, wie die Blockchain funktioniert. Die nächste Million Nutzer werden auf die Blockchain kommen und gar nicht wissen, dass im Hintergrund eine Blockchain arbeitet. Das haben Polygon und wir sehr früh erkannt.

BTC-ECHO: Als ehemaliger N26-Mitarbeiter: Warst du überraschst, als N26 ankündigte, Krypto anzubieten?

Garry Krugljakow: Diesen Trend kann man bei vielen Neobanken erkennen, weil sie natürlich sehen, dass Kunden Interesse zeigen. Das ist nur der erste Schritt. Ich kann mir vorstellen, dass die ein oder andere Neobank gegebenenfalls ihre eigene Lösung oder sogar Blockchain entwickeln wird.

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