Regulierungs-ECHO Wie geht es 2022 mit Bitcoin weiter?

Zum Jahresabschluss haben Regulator:innen weltweit nochmals Einblick in ihre Haltung zu Bitcoin und Co gewährt. Indien, Russland und die USA erwarten im Jahr 2022 neue Krypto-Regelungen. Die vergangene Woche im Regulierungs-ECHO.

Anton Livshits
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USA-, China- und Russlandflagge

Beitragsbild: Shutterstock

US-Finanzministerium pocht auf Regeln für Stablecoins

Wer die politischen Debatten rundum den Krypto-Markt verfolgt, merkt schnell, dass Stablecoins in manchen Staaten in Sachen Regulierungspriorität noch vor Bitcoin stehen – so etwa in den USA. In einem Interview mit Bloomberg betonte Nellie Liang am 17. Dezember die Dringlichkeit eines erweiterten Regelwerks. Die Untersekretärin des Finanzministeriums sagte: “Wenn der Kongress keine Gesetze erlässt, werden die Regulierungsbehörden versuchen, die ihnen zur Verfügung stehenden Befugnisse zu nutzen.” Ohne Gesetzesänderung sieht sie jedoch Schwierigkeiten, die nötigen Maßnahmen zum Schutze der Finanzstabilität einzuleiten. Der Kongress ist bei der Stablecoin-Frage weiterhin uneinig. Ob in den USA bereits Anfang 2022 mit einem Stablecoin-Gesetz zu rechnen ist, bleibt folglich abzuwarten.

Trotz Verbot: Chinas Bitcoin Miner bleiben am Netz

Das Mining-Verbot der chinesischen Regierung gehörte mit Sicherheit zu den einschneidendsten Ereignissen im Krypto-Jahr 2021. Im Zeichen des Umweltschutzes und zur Wahrung von Energiereserven zogen chinesische Behörden Bitcoin-Schürfern nach und nach den Stecker. Was sich im Nachhinein als Vorbote des chinesischen Bitcoin-Banns erwiesen haben mag, hatte für die Mining-Industrie ernsthafte Konsequenzen. Bis zum Verbot hatten chinesische Firmen in puncto Mining schließlich eine Vormachtstellung inne. Erst vor wenigen Wochen erreichte die Bitcoin Hash Rate ihren alten Stand.

Doch auch in China selbst scheint der Abbau von Bitcoin nicht gänzlich zum Erliegen gekommen zu sein. Denn jüngste Medienberichte legen nahe, dass bis zu 20 Prozent der weltweiten Hash Rate nach wie vor dem Reich der Mitte zuzuordnen bleibt. Das heimliche Mining läuft demnach hauptsächlich über Wasserkraftwerke ab, deren Energiereserven besonders leicht anzuzapfen sind. Die Miner machen sich jedoch auch andere Methoden zunutze, um unentdeckt zu bleiben. Mehr als 100.000 Mining-IPs sind in China jeden Tag aktiv.

Russland: Bitcoin nur über ausländische Börsen

Bei der Krypto-Regulierung erreichten uns aus Russland in der vergangenen Woche gegenteilige Nachrichten. Während die Zentralbank auf ein generelles Bitcoin-Verbot drängte, plädierten Stimmen aus der Politik für einen regulatorisch feinfühligeren Weg. Nun scheint sich ein konkreteres Bild abzuzeichnen. Denn die russische Nachrichtenagentur Tass berichtete am vergangenen Montag, dass Krypto-Transaktionen in Russland auch nach Willen der Zentralbank legal bleiben sollen. Laut Wladimir Tschistjuchin, einem stellvertretenden Direktor der Zentralbank, gehe man davon aus, dass der Besitz und Verkauf von Bitcoin und Co. in Russland rechtens ist. Hierbei gilt allerdings eine wichtige Einschränkung. Denn russische Bürger:innen müssen ihre Transaktionen über ausländische Börsen und Infrastrukturen abwickeln. Tschistjuchin versprach weiterhin, dass die Zentralbank ihre Sicht auf die Rolle von Kryptowährungen im russischen Finanzsystem bald in einem Bericht präzisieren werde. Der Beamte fügte hinzu: “Ich gebe Ihnen einen Tipp: Wir sehen keinen Platz für Kryptowährungen auf dem russischen Finanzmarkt.”

Indisches Krypto-Gesetz doch erst im nächsten Jahr

Das indische Parlament hat dieses Jahr doch nicht über ein potenzielles Bitcoin-Verbot abgestimmt. Denn anders als vor einem Monat berichtet, taucht das Krypto-Gesetz in einer aktualisierten Fassung der Tagesordnung des indischen Unterhauses nicht länger auf. Das Parlament tagte am 22. Dezember zum letzten Mal für 2021. In den vergangenen Wochen kam es ebenfalls nicht zur Abstimmung. Die Entscheidung über Kryptowährungen wird somit auf das kommende Jahr verlegt. Die Economic Times berichtete, dass die Regierung unter Premierminister Narendra Modi vor einer Entscheidung “umfassendere Beratungen” abhalten will. Die Wege für einen Krypto-freundlicheren Regulierungsansatz stehen somit weiterhin offen.

El Salvador erwirbt 21 Bitcoin

Nayib Bukele liebt den großen (virtuellen) Auftritt. Der wegen seines autoritären Führungsstils umstrittene Präsident El Salvadors gab am 21. Dezember per Twitter bekannt, dass sein Land die eigenen Bitcoin-Reserven weiter ausbaut. Dass Bukele dabei ausgerechnet 21 BTC erwarb, ist kein Zufall, sondern dramatisches Kalkül. Schließlich war der vergangene Dienstag der “21. Tag im Jahr 21 des 21. Jahrhunderts.“ Mit dieser zukunftsgewandten Message tritt El Salvador also dem Jahr 2022 entgegen. Der zentralamerikanische Staat erkannte dieses Jahr Bitcoin als offizielle Währung an. Als Nächstes plant Bukeles Regierung die Errichtung einer eigenen Stadt im Zeichen der Kryptowährung.

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