Wegen Curve 3Pool USDT verliert Dollarpreisbindung: Das steckt dahinter

Der Stablecoin USDT hat seine Preisbindung verloren und fällt unter einen US-Dollar. Investoren sind alarmiert, Tether reagiert gelassen.

Dominic Döllel
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Tether (USDT) Stablecoin

Beitragsbild: Shutterstock

| Tether (USDT) steht unter Druck

Der nach Marktkapitalisierung größte Stablecoin ist unter seine Dollarpreisbindung gefallen. Zu Redaktionsschluss notiert Tether (USDT) bei 0,9972 US-Dollar bei einem Kursverlust von 0,3 Prozent in den letzten 24 Stunden. Das Handelsvolumen liegt derweil bei knapp 30 Milliarden US-Dollar – fast doppelt so hoch wie bei Bitcoin.

Grund dafür sind die Probleme des 3Pool von Curve Finance – einer der größten Pools für den Stablecoin-Handel im DeFi-Sektor. Denn: Das ideale Gleichgewicht des Curve 3Pool liegt für jeden der drei Stablecoins USDT, USDC und DAI bei 33,33 Prozent. Der Saldo von USDT ist aktuell allerdings auf über 70 Prozent gestiegen. Da Investoren dieses Problem mit dem Verkauf von USDT gegen DAI und USDC lösen wollen, ist enormer Verkaufsdruck beim größten Stablecoin nach Marktkapitalisierung entstanden – und die Dollarpreisbindung gefallen.

Es ist nicht das erste Mal, dass Probleme bei Curve den Wert von Stablecoins beeinflussen. Bereits nach dem FTX-Kollaps und der Terra-Implosion kam es zu einem ähnlichen Ungleichgewicht von USDT. Wie lange der Stablecoin noch unter der 1-US-Dollar-Marke notiert, bleibt abzuwarten.

Tether reagiert gelassen

Für Paolo Ardoino gibt es keinen Grund zur Sorge. Auf Twitter erklärt der CTO von Tether: “Heutzutage sind die Märkte angespannt. Daher ist es für Angreifer leicht, aus dieser allgemeinen Stimmung Kapital zu schlagen. Aber bei Tether sind wir wie immer bereit. Lass sie kommen. Wir sind bereit, jeden Betrag einzulösen.” Die Krypto-Gemeinde zweifelt an dem “Versprechen” und bittet darum, die Dollarpreisbindung aufrechtzuerhalten – “egal wie illegal”.

Über die Besicherung von USDT wird seit mehreren Jahren diskutiert. Kritiker behaupten, Tether verfüge nicht über ausreichend liquide Mittel. Der Stablecoin-Anbieter hingegen kämpft bereits länger gegen die Gerüchte. Laut dem jüngsten Prüfbericht hält das Unternehmen den Großteil seiner Reserven in Bargeld – ein konsolidiertes Gesamtvermögen von über 81,8 Milliarden US-Dollar. Außerdem ist USDT darin mit 2,44 Milliarden US-Dollar an Überschussreserven gesichert. Tether wird damit zum Vorzeigeunternehmen, zumindest wenn es nach dem CTO geht.

Circle überlässt Tether das USD-Feld

Unterdessen arbeitet die Konkurrenz an seinem Image. Trotz des Verlusts der Dollarpreisbindung Mitte März steht Circle mit dem zweitgrößten US-Dollar-gedeckten Stablecoin noch immer hoch im Kurs. Der Stablecoin-Emittent konzentriert sich jedoch verstärkt auf das neue Produkt: den EUROC. Nach dem Start auf der Ethereum Blockchain im vergangenen Jahr läuft der Euro Stablecoin seit Kurzem auch auf Avalanche.

Egal ob USDT, USDC oder BUSD: Stablecoins sind aus dem Kryptomarkt nicht mehr wegzudenken. Bei den drei Größten muss jedoch ein zentraler Akteur dafür Sorge tragen, dass der Wert des Coins auch wirklich stabil bleibt. Das klappt, wie die jüngsten Ereignisse zeigen, nicht immer. Anders verhält sich das bei dezentralen Stablecoins – oder sollte es zumindest. Welche Alternativen es zu Tether, Circle und Binance gibt und wie diese funktionieren, erfahrt ihr in der Aprilausgabe des BTC-ECHO Magazins.

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