Trotz Regierungskrise So wird Italien zur Krypto-Hochburg

Inmitten politischer Ungewissheit schwingt sich Italien mehr und mehr zum wichtigen Krypto-Standort auf – ein Überblick.

Daniel Hoppmann
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Parlamentsgebäude in Rom

Beitragsbild: picture alliance / PantherMedia | Peter Probst

| Das Gebäude des italienischen Parlaments in Rom.

Politische Stabilität sucht man in Italien dieser Tage vergeblich. Nach dem Sturz von Ministerpräsident Mario Draghi steht das Land vor Neuwahlen. Wer die Geschicke der Republik in Zukunft leiten wird, dürfte man spätestens im Oktober wissen.

So uneinig man sich in Regierungsfragen zeigt, so geschlossen ist man hingegen in puncto Krypto. Italien entwickelt sich immer mehr zum wichtigen Standort innerhalb Europas. Hier die aktuellen Entwicklungen.

Lizenzen für Krypto-Börsen

Der Krypto-freundliche Kurs Italiens äußert sich unter anderem in einer schnellen Lizenzvergabe an Krypto-Unternehmen. Zudem ist das Land die drittgrößte Wirtschaftskraft innerhalb der EU – die Expansion damit ein logischer Schritt. Nach regulatorischen Startschwierigkeiten im vergangenen Jahr gab Binance im Mai den Auftakt. Derzeit plane man, Büros in Italien zu eröffnen und die Belegschaft auszubauen. Ein genaues Datum gibt es bisher noch nicht.

Mitte Juli folgte dann ein Doppelschlag. Zunächst gab der US-Handelsplatz Coinbase in einer Unternehmensmitteilung bekannt, dass die zuständige Behörde “Organismo Agenti e Mediatori” (OAM) der Exchange die “regulatorische Freigabe” in Italien erteilt habe.

Einen Tag später folgte Crypto.com. CEO Kris Marszalek beschrieb die Zulassung als wichtigen Schritt, um “nachhaltiges Wachstum” in der Region zu ermöglichen. Mit den Genehmigungen dürfen die Handelsplätze legal Krypto-Produkte und Dienstleistungen anbieten.

Italien stellt Millionen für Blockchain bereit

Auch die italienische Regierung zeigt zunehmendes Interesse an Krypto-Themen. So stellte das Ministerium für Wirtschaft und Finanzen umfangreiche Subventionen für Forschungsprojekte bereit. Dabei soll neben Bereichen wie Künstliche Intelligenz (KI) und dem Internet der Dinge (IoT) auch die Blockchain-Technologie von den insgesamt 45 Millionen Euro profitieren.

Laut dem noch amtierenden Wirtschaftsminister Giancarlo Giorgetti wolle man mit den Förderungen Produktionssystemen modernisieren. Geschehen solle dies über “vernetzte, effiziente, sichere und schnellere Managementmodelle”. Ab September sollen die ersten Gelder fließen.

Unklar bleibt, wie Italien seinen Krypto-Kurs nach den Neuwahlen ausrichten wird. Laut Umfragen haben die Rechtsparteien Fratelli d’Italia, Lega und Forza Italia derzeit gute Chancen auf eine Regierungsbildung.

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