Wer bereits seit 2017 am Krypto-Markt aktiv ist, hat den ständigen Wandel bestimmt bemerkt. Täglich werden neue Kryptowährungen erstellt – und täglich verschwinden alte in der Versenkung. In diesem schnelllebigen Markt hat nur wenig Bestand: Mit Ausnahme von Bitcoin, Ethereum, XRP und einigen Weiteren, hat sich in den letzten sechs Jahren vieles verändert.
Der Blockchain-Analyst @0xdavanai hat die Performance der Top 100 Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung (Stand Dezember 2017) unter die Lupe genommen – und ist zu einem spannenden Ergebnis gekommen.
Bitcoin und Ethereum dominieren weiterhin
Die ersten beiden Plätze in der Krypto-Rangliste bleiben unverändert. Bitcoin behauptet nach wie vor seinen Spitzenplatz, als die Kryptowährung mit der höchsten Marktkapitalisierung, gefolgt von Ethereum. Trotz der turbulenten Entwicklungen am Krypto-Markt haben die beiden Schwergewichte ihre Position gehalten.
Besonders groß ist der Preisunterschied zum Kurs von 2017 bei Bitcoin nicht. Zum Zeitpunkt des Schreibens notiert der Orange Coin bei 27.702 US-Dollar. Damals lag er bei 20.000 US-Dollar – eine Kurssteigerung von 38 Prozent. Ethereum stand 2017 noch bei 1.432 US-Dollar. Mit den derzeitigen 1.634 US-Dollar hat sich die Kryptowährung Nummer zwei, also rund 14 Prozent verbessert.
Altcoins von 2017: Schmerzhafte Verluste
Zwei Kryptowährungen, die schon während des ICO-Hypes von 2017 als vielversprechend galten, haben ihre Positionen gehalten: XRP und Cardano (ADA). XRP rangiert allerdings mit einem Kursverlust von 86 Prozent auf Platz 5 in der Liste von CoinMarketCap. Cardano’s ADA hat zwei Ränge eingebüßt und steht derzeit auf dem achten Platz bei einem Kursverlust von rund 80 Prozent, im Vergleich zu 2017.
Die Krypto-Projekte Bitcoin Cash (BCH), Litecoin (LTC), IOTA (MIOTA), Dash (DASH), NEM (XEM) oder Monero (XMR) sind schlecht gealtert – zumindest aus charttechnischer Sicht. Alle Kryptowährungen haben deutlich abgebaut und stehen teilweise nicht einmal mehr in der Top-100-Liste.
ICO-Hype oder doch Betrug?
Die Analyse der Top 100 Kryptowährungen von 2017 ergibt: Von 20 ausgewählten Kryptowährungen haben immerhin fünf ihren bisherigen Höchststand übertroffen. Andererseits ist es alarmierend, dass 27 der 100 analysierten Kryptowährungen als mutmaßliche Betrugsprojekte eingestuft wurden.
68 der 100 Kryptowährungen notieren unter ihren Höchstständen aus dem Jahr 2017. Das Jahr 2021 wirkte für 21 Projekte als Katalysator für ein erneutes Wachstum. Für 79 andere Kryptowährungen sieht die Aussicht auf ein neues Allzeithoch dagegen “eher düster aus”.
Vorsicht bei Diversifikation am Krypto-Markt
Der Analyst zieht ein Fazit: “Wenn du langfristig investierst, dann nur in Bitcoin.” Man könne zwar mit Altcoins mehr Geld verdienen. Das sei aber auch nur Glücksspiel. Außerdem gäbe es seiner Meinung nach keinen Grund in Kryptowährungen zu investieren, die ihren ersten Bullrun durchlebt haben. Die Wahrscheinlichkeit, dass solche Kryptowährungen – beispielsweise BCH, LTC oder auch MIOTA – stärker als Bitcoin steigen, läge bei 10 Prozent. Selbst wenn Anleger nur die Top 10 Kryptowährungen kaufen, besteht trotzdem die mathematische Wahrscheinlichkeit, dass sie langfristig Verluste erleiden.
Ein Beispiel: Hätte man am 1. Januar 2018 1.000 US-Dollar in die Top 10 der Kryptowährungen investiert, wäre das Portfolio 66 Monate später noch 669 US-Dollar wert gewesen. Der Verlust: 33 Prozent. Was man ganz klar konstatieren muss: Wer sein Portfolio am Ende eines Bullenmarktes diversifiziert, kann sich die Finger verbrennen. Die Fluktuation an Altcoins ist so hoch, dass man nie mit Sicherheit sagen kann, welche Coins den Bärenmarkt überleben.
Wenn man eine vergleichsweise konservative Krypto-Investmentstrategie fährt und nur in die beiden größten Schlachtschiffe investiert, scheint die Sache allerdings etwas sicherer zu werden: Hätte man 2018 1.000 US-Dollar in Bitcoin und Ether gesteckt, wäre das Portfolio um mehr als einhundert Prozent gestiegen.
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