Investmentcase NFT, Teil I Superrare macht’s möglich: Reich werden mit digitalen Kunstwerken

Moderne Investoren sind nicht auf Kryptowährungen beschränkt. Der Markt der digital collectibles ist ein wachsender. Über die Plattform Superrare können Investoren zu den Kunsthändlern von morgen werden.

Dr. Philipp Giese
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Kunstwerke gibt es auch virtuell, wie auf superrare

Beitragsbild: Shutterstock

Das Krypto-Ökosystem ist facettenreich. Besonders deutlich sieht man das im Ethereum-Ökosystem. Neben Ether, dem nativen Token der Ethereum Blockchain, existieren verschiedene Arten an Token. Lange vorbei sind die Zeiten, in denen es lediglich ERC-20 Token gab. Neben diesem Standard-Token, der in bisher 250.000 Smart Contracts genutzt wird, existieren andere Token Standards. Ein weiterer besonders bekannter Standard ist der ERC-721. Dieser Token-Standard zielt auf die Entwicklung nicht fungibler Token ab. Nicht fungibel sind Token, die voneinander unterscheidbar sind. Anders als bei Geld, wo sich ein Euro nicht vom anderen unterscheiden sollte, sind derartige Token daraufhin optimiert, unterscheidbar zu sein.

Würde es um eine weitere neue Kryptowährung gehen wäre das absurd. Wie ist es jedoch mit Sammlerstücken? Schon häufiger haben wir von tokenisierten Immobilien, T-Shirts auf der Blockchain oder Spielen im Blockchain-Ökosystem gesprochen.

In all diesen Anwendungen, wie eigentlich generell im Krypto-Business, ist auch ein kleiner Investment-Case versteckt. Ziel dieser Artikelreihe ist weniger, über diese aus einer Helikopter-Perspektive zu sprechen. Gerade in jüngster Vergangenheit haben wir diese Perspektive schon genauer erläutert.

Ziel dieser Artikelreihe ist vielmehr, dem Leser ein Verständnis dafür zu vermitteln, wie nun ein Investment in NFT-basierte Projekte in der Praxis aussieht und worauf Investoren bei einem derartigen Investment achten sollten. Wie so oft wird man nicht jeden einzelnen Investment-Case im NFT-Bereich erklären können. Wir möchten jedoch beispielhaft auf ein paar derselben eingehen: Auf digitale Kunst, digitale Grundstücke und digitale Spiele und Sammelstücke. In diesem Artikel folgen wir den Spuren großer Kunstmäzene und möchten in digitale Kunst investieren.

Be your own Kunstmäzen: Kunsthandel auf Superrare

Seien es Gemälde von Klassikern wie Rembrandt oder von modernen Künstlern wie Banksy: Es existiert ein Markt für Kunst. Im Jahr 2019 sind laut Art Basel über 60 Milliarden US-Dollar für Kunstwerke ausgegeben worden. Neben reinen ästhetischen Gründen ist für private Käufer der monetäre Wert nicht wegzudenken. Die Argumentation um Kunstwerke ähnelt der um einen Store of Value wie Bitcoin. Es ist sogar noch radikaler: von einem Original existiert nur ein einziges Stück. Sollte es immer Kunstinteressierte geben, haben Investoren mit einem Gemälde zuhause einen Wertspeicher stehen.

Bei zeitgenössischen Künstlern ist der Fall noch interessanter: Künstler wie Banksy waren nicht immer weltweit bekannt. Einen aufstrebenden Künstler früh zu entdecken und Kunstwerke von ihm zu kaufen, kann langfristig ein sehr lukratives Investment sein.

Und hier wird es für uns im Blockchain-Bereich interessant. Wir leben immer mehr in einem digitalen Zeitalter. Auch wenn VR-Technologien noch am Anfang stehen, denken schon verschiedene Unternehmen über eine Ökonomie in der virtuellen Realität nach. Immer mehr Künstler nutzen die Möglichkeiten der digitalen Welt. Kein Wunder: Künstler können die Möglichkeiten digitaler Formate voll ausspielen. Kleine Animationen können schnell eingebaut werden. Dank der Blockchain-Technologie können nun diese Kunstwerke wie ihre klassischen Counterparts absolut limitiert sein.

Das ist keine Zukunftsmusik. Auf der Website Superrare kann der digitale Kunsthändler in spe schon heute Kunstwerke kaufen. Verschiedene Kunstwerke haben dabei schon mehrfach den Besitzer gewechselt. Ein bekanntes Beispiel ist das AI Generated Nude Portrait #1. Dieses, ursprünglich für 0,46 Ether vor zwei Jahren verkauft, wechselte Anfang des Jahres den Besitzer für 75 Ether. In US-Dollar ausgedrückt: Ein Kunstwerk, was im Jahr 2018 für 175 US-Dollar den Besitzer wechselte, wurde Anfang 2020 für 13.000 US-Dollar verkauft. Renditen, die man ansonsten aus Bullenmärkten kennt, diesmal aber mit einer Halbierung des Ether-Kurses zusammenfielen.

Erste Schritte auf Superrare

Wie wird man nun digitaler Kunsthändler? Wie im DeFi-Ökosystem kann eine Metamask Wallet hier helfen. Die Einrichtung derselben haben wir im Kryptokompass-Monatsspecial vom März 2020 beschrieben. Ebenso erinnert das Verbinden der eigenen Wallet mit der Kunstbörse Superrare an das Prozedere, welches man von Compound oder anderen DeFi-Plattform kennt: Man muss eine Verbindung zwischen der eigenen Wallet und der dApp zulassen:

Einloggen bei Superrare

Über den Menüpunkt Activity und Marketplace kann nun der digitale Kunstinvestor in ein Kunstwerk investieren. Während letzterer eine generelle Werkschau bietet, kann Activity interessant sein, um möglichst schnell bei einem Schnäppchen zu reagieren. Warum das wichtig ist? Weil ein Gros der Kunstwerke versteigert wird. Zwar existieren auch Kunstwerke, die man sofort kaufen kann. Das oben genannte Werk „AI Generated Nude Portrait #1“ wird beispielsweise für satte 850 ETH feilgeboten.

Da in diesen Kunstauktionen zum Teil gute Schnäppchen zu ergattern sind, fokussieren wir uns hier auf das Offerieren von Angeboten. Der direkte Kauf eines Kunstwerkes, was zum Sofortverkauf feilgeboten wird, ist ohnehin ähnlich – man muss lediglich auf „Buy Now“ klicken. Möchte ein Kunstkenner ein Angebot offerieren, muss er auf „Place a Bid“ klicken und eine Summe angeben, die er bereit wäre, für das Kunstwerk zu zahlen.

Wie man ein Angebot unterbreitet

Die Summe, die man bereit wäre, zu zahlen, wird tatsächlich an einen Smart Contract überwiesen, der als Treuhänder agiert. Das Geld ist jedoch (bis auf die notwendigen Gas Fees) nicht verloren: Solange der Verkäufer das Angebot nicht angenommen hat, können Anleger dieses auch wieder zurückziehen. Dies geschieht im eigenen Nutzerprofil unter „Offers“. Diese Funktion ist auch wichtig, um sein Angebot zu erhöhen.

Angebote für Kunstwerke kann man natürlich auch wieder zurückziehen

Danach setzt ein Wartespiel ein: Der Kunsthändler muss abwarten, bis das Angebot angenommen wird.

Die Nadel im Heuhaufen: Wie finde ich ein lohnenswertes Investment?

Der Traum des Kunsthändlers in spe ist, mit diesen Kunstwerken einen ordentlichen Profit zu machen. Ein paar Punkte, auf die man diesbezüglich achten kann, sind, neben dem eigenen Geschmack:

  • Wie selten sind die Kunstwerke des Künstlers? Jemand, der ständig neue Kunstwerke erstellt, erhöht damit natürlich auch das Angebot. Das muss nicht per se schlecht sein, kann sich aber auf die Qualität seiner Werke niederschlagen.
  • Wie ist der durchschnittliche Verkaufspreis? Diese Größe ist wichtig, sieht man doch daran, wie die Werke des Künstlers von der Community rezipiert werden.

Das Gute an Superrare: Über die Plattform kann all das schnell herausgefunden werden. Die beiden oben genannten Seiten – Activity und Marketplace – sind dabei ein erster Startpunkt. Gerade die erstgenannte Seite, gibt auch interessante Informationen über die Community-Aktivität. Man kann der Website die Top Collectors und Trending Artists der letzten Woche entnehmen. Ist ein Künstler über mehrere Wochen in diesen Sektionen zu sehen, sollte man ihn sich genauer anschauen. Ebenso kann man bei den Top Collectors sehen, ob sie gemeinsame Vorlieben haben. Existieren Künstler, die man in den Sammlungen verschiedener Top Collectors sieht? Wenn ja, sollte man diesen Künstler genauer unter die Lupe nehmen.

Die einzelnen Künstlerseiten sind ebenfalls sehr aufschlussreich. Sie können helfen, ein Feeling für den monetären Wert der Kunstwerke zu finden. Wie viele Kunstwerke er veröffentlicht, wie ähnlich diese einander sind und wie der durchschnittliche Verkaufspreis ist, kann alles dieser Seite entnommen werden.

Aufbau der eigenen Kunst-Galerie

Mit der Zeit wird die eigene Sammlung an digitalen Kunstwerken wachsen. Ob es um einen weiteren Verkauf oder „nur“ um die Zurschaustellung schöner Kunst geht, stellt sich die Frage, wie man nun weiter macht. Klar, auf der eigenen Collection-Seite auf Superrare sind alle gekauften Kunstwerke zu sehen, aber das ist etwas dünn. Viele digitale Kunsthändler stellen ihre digitalen Gemälde deshalb in den virtuellen Welten aus. Sowohl in Cryptovoxels als auch in Decentraland haben sowohl Künstler als auch Kunsthändler ihre Werke der Öffentlichkeit vorgestellt. Denn in der virtuellen Realität wie im Meatspace gilt: Die Schönheit wird die Welt retten.

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