Tether, USDC und Co. Welche Arten von Stablecoins gibt es?

Mittlerweile spielen Stablecoins eine zentrale Rolle beim Handel mit Kryptowährungen und erfreuen sich großer Beliebtheit. Doch nicht alle sind gleich.

Tim Reindl
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Hier gibt es die höchsten Renditen auf Stablecoins

Beitragsbild: Shutterstock

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Stablecoins sind digitale Währungen, die den Wert eines anderen Assets abbilden. Dabei handelt es sich meistens um Fiatwährungen, wie zum Beispiel Euro oder US-Dollar. Ein Stablecoin kann also den Wert einer anderen Währung spiegeln. Im Prinzip kann ein Stablecoin jeden Vermögenswert abbilden. In der Regel repräsentieren Stablecoins jedoch Assets mit geringer Volatilität. Dadurch sind sie im Vergleich zu anderen Kryptowährungen relativ wertstabil (eben so stabil wie der Wert, an den sie geknüpft werden).

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Durch diese Stabilität eignen sich Stablecoins besonders für den Handel mit Kryptowährungen, wie beispielsweise Bitcoin. Der Vorteil: Der Tausch von Stablecoins zu Kryptowährungen ist deutlich einfacher als den Umweg über ein Bankkonto zu gehen. Anleger, die Kryptowähren kaufen oder verkaufen wollen, müssen Transaktionen nicht über ihr Fiat-Bankkonto abwickeln. Das spart in der Regel Zeit und Gebühren.

Stablecoins fungieren also als Bindeglied zwischen dem Kryptosektor und dem klassischen Markt. Indem sie an “stabile” Werte geknüpft werden, erleichtern sie so den Handel und die Aufbewahrung von Krypto-Assests. Zu den bekanntesten Stablecoins zählt beispielsweise der USDT von Tether. Dieser möchte den US-Dollar im Verhältnis 1:1 abbilden.

Wie funktionieren Stablecoins?

Die Qualität eines Stablecoins misst sich daran, wie zuverlässig dieser den Wert eines Assets abbildet. Ein Stablecoin, der beispielsweise den Euro repräsentiert, sollte möglichst geringe Abweichungen vom Original aufweisen, um als solide Währungs- und Recheneinheit zu fungieren. Um das zu erreichen, gibt es zurzeit drei unterschiedliche Verfahren:

  • Absicherung durch klassische Assets
  • Absicherung durch Kryptowährungen
  • Algorithmische Absicherung

Absicherung durch klassische Assets

Bei Stablecoins dieser Art werden zur Absicherung klassische Assets hinterlegt.  Möchte man zum Beispiel einen klassisch abgesicherten Stablecoin kaufen, der den US-Dollar im Verhältnis 1:1 abbildet, muss beim jeweiligen Anbieter für jeden gekauften Coin ein physischer US-Dollar hinterlegt werden. Beim Wiederverkauf kann dieser entsprechend zurückgetauscht werden. Dadurch soll der Wert des Coins garantiert werden. Die Besicherung muss indes nicht mit Fiatgeld erfolgen. Denkbar ist auch eine Absicherung durch Assets wie Edelmetalle, beispielsweise Gold.

Vorteile einer Absicherung durch klassische Assets:

  • Verglichen zum Krypto-Markt weisen klassische Assets wie Edelmetalle und Gold eine geringere Liquidität auf. Stablecoins zu einem solchen Basiswert sollten folglich eine ähnlich geringe Volatilität haben.
  • Klassische Assets stammen aus einem regulierten Marktumfeld.

Nachteile einer Absicherung durch klassische Assets:

  • Ein Investorenschutz besteht nicht. Bei einer Insolvenz Tethers besteht daher keine Einlagensicherung.
  • Ob das anvisierte Tauschverhältnis zum Basis-Asset Bestand hat, kann nicht zu 100 Prozent garantiert werden.

Absicherung durch Kryptowährungen

Neben der Absicherung durch klassische Assets gibt es auch Stablecoins, die mit Kryptowährungen als Collateral (zu Deutsch Pfandbrief oder Sicherheit) Wertstabilität garantieren. Dies bringt den Vorteil einer höheren Dezentralität mit sich. Schließlich lässt sich das hinterlegte Pfand mittels Smart Contract verwalten – ein Mittelsmann wie bei Tether ist demzufolge nicht notwendig.

Die hohe Volatilität von Kryptowährungen müssen Anleger indes durch einen überproportional hohen Collateral absichern. Denn durch die Wertschwankung der Sicherheit selbst, sind Situationen vorstellbar, in denen der geforderte Deposit den Wert von einem US-Dollar unterschreitet. Dies müssen Investoren kompensieren.

Vorteile einer Absicherung durch Kryptowährungen:

  • Dezentralität kommt der Idee von Peer-to-Peer-Systemen näher.
  • Durch Smart Contracts fällt der Intermediär weg – kein Single Point of Failure.
  • Starke Transparenz.

Nachteile einer Absicherung durch Kryptowährungen:

  • Überbesicherung nötig.
  • Geringe Akzeptanz, folglich geringe Liquidität.
  • Smart Contracts sind fehlbar.

Absicherung durch einen Algorithmus

Neben der Absicherung durch Assets wie Fiatwährungen, Gold oder Krypto kommt noch eine dritte Möglichkeit zur Herstellung von Wertparität mit dem Basis-Asset zum Einsatz. Der Ansatz einer algorithmischen Absicherung ist nicht das Hinterlegen von Sicherheiten. Vielmehr sollen automatisierte An- und Verkauf-Algorithmen für Kursstabilität sorgen. Im Prinzip funktioniert diese Art von “stabilen Kryptowährungen” ähnlich wie eine Zentralbank – nur eben automatisch und dezentral. Drückt der Markt den Kurs über den angestrebten Basiswert, etwa einem US-Dollar, dann wirft der Algorithmus mehr Coins auf den Markt und erhöht so künstlichen den Supply. Der Kurs sollte als Folge wieder auf einen US-Dollar sinken.

Vorteile einer algorithmischen Absicherung:

  • Anleger müssen keine Sicherheiten einzahlen.
  • Transparentes System.
  • Keine Intermediäre.

Nachteile einer algorithmischen Absicherung:

  • Kurs bei bisherigen Versuchen volatiler als bei anderen Systemen.
  • Algorithmus ist fehlbar.
  • Geringe Akzeptanz, geringe Liquidität.
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