Hydra Russischer Darknet-Marktplatz plant eigenes ICO

Im russischen Teil des World Wide Web entsteht zur Zeit ein Initial Coin Offering der etwas anderen Sorte. Denn Hydra, Russlands größter Darknet-Schwarzmarkt, möchte per Token die eigene Expansion finanzieren. Der Drogenumschlagplatz lockt Kunden mit dem Versprechen von traumhaften Renditen. Doch steckt hinter dem Ganzen mehr als nur ein Exit Scam?

Anton Livshits
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Beitragsbild: Shutterstock

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Hydra gilt als größter Darknet-Schwarzmarkt Russlands. Der Umschlagplatz für Drogen und andere illegale Güter arbeitet nach eigenen Angaben an einer globalen Expansion. Um die hierfür nötigen Mittel einzunehmen, haben die Betreiber nun ein Initial Coin Offering lanciert. Der Verkauf der von Grund auf illegalen Token soll Millionen von US-Dollar in die Kassen des Schwarzmarkts spülen.

Die Hydra-Betreiber verkündeten ihre Pläne in einem „Investment Memorandum“ auf der eigenen Webseite. Auch der Token selbst ist folglich lediglich auf der Plattform verfügbar. Hier kann er im Tausch gegen Bitcoin erworben werden. Insgesamt planen die Betreiber die Herausgabe von 1.470.000 Token, was einem Anteil von 49 Prozent an der Plattform entsprechen soll. Der Preis für einen Token beläuft sich hierbei zunächst auf 100 US-Dollar.

Hydra verspricht Investoren großzügige Gewinnmargen

Mit dem Verkauf der Token möchte Hydra nach eigenen Angaben ein ehrgeiziges Projekt umsetzen. Denn das Scheitern früherer Darknet-Schwarzmärkte wie Silk Road habe deutlich werden lassen, dass das Tor-Netzwerk für illegale Geschäfte nicht ausreichend gesichert sei. Mit Eternos arbeiten die Hydra-Entwickler deswegen an einem „transnationalen dezentralen Marktplatz“, dem ein neuartiges anonymes Netzwerk zu Grunde liegt. Die Betreiber der Plattform versprechen zudem auch weitere innovative Features, wie einen verschlüsselten Messenger und eine eigene Krypto-Börse.

Will man dem Memorandum Glauben schenken, wird das für den 1. September 2020 angekündigte Eternos schon bald eine Monopolstellung einnehmen. Die Hydra-Betreiber locken potenzielle Investoren folglich mit großzügigen Gewinnaussichten. Denn der Preis der Token soll alleine in den ersten sechs Monaten nach dem Eternos-Launch um 700 Prozent ansteigen. Investoren, die Pakete von mindestens 100 Token erwerben, sichern sich zudem eine Gewinnbeteiligung in Höhe von 0,0033 Prozent. Nach einem Jahr soll diese Dividende 500 US-Dollar pro Token und Monat betragen. Die astronomischen Schätzungen basieren laut Memorandum auf den aktuellen Geschäftszahlen von Hydra.

Ist das ICO vertrauenswürdig?

Hydra selbst ist unterdessen seit dem Jahr 2015 im Betrieb. Nach eigenen Angaben verfügt die Plattform über drei Millionen Benutzer, täglich werden über 100.000 Transaktionen durchgeführt. Innovativ am Projekt ist vor allem die „kontaktlose Zustellung“. Denn im Unterschied zu anderen Darknet-Schwarzmärkten kommt es zu keinerlei Austausch zwischen Käufer und Verkäufer. Die bestellten Waren werden so nicht per Post an den Käufer zugestellt. Die Plattform setzt stattdessen bezahlte Mittelsmänner ein, die die Waren an einen versteckten Ort in der Nähe des Käufers befördern. Dieser wird daraufhin über die Lage des Abholortes informiert.

Diesen Alleinstellungsmerkmalen zum Trotz ist beim Hydra-ICO ein Höchstmaß an Vorsicht geboten. Schließlich handelt es sich hierbei um ein illegales Unternehmen, Investoren operieren folglich jenseits von jeglicher rechtlicher Absicherung. Verdächtig ist zudem, dass das Memorandum keinerlei Angaben zum technischen Unterbau des Token enthält. Ob dieser überhaupt eine Blockchain nutzt, bleibt folglich unklar.

Zumindest die russische News-Seite Forklog warnt bei diesem ICO vor der Gefahr eines Exit Scams. Denn es ist schließlich denkbar, dass die Betreiber sich mit den eingesammelten Bitcoin davon machen. Eine derartige Betrugsform ist für das Darknet nicht unüblich.

Disclaimer: Dieser Artikel stellt in keinster Weise eine Empfehlung oder gar Anlageberatung dar. BTC-ECHO distanziert sich von jeglichen illegalen Plattformangeboten sowie Darknet-Marktplätzen und deren Finanzierung. 

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