Im andauernden Rechtsstreit zwischen Ripple und der SEC muss die US-Börsenaufsicht erneut einen Dämpfer verkraften. Ripple CEO Brad Garlinghouse und Mitgründer Chris Larsen hatten am 15. März einen gemeinsamen Antrag auf Zwangsvollstreckung eingereicht. Darin wurde die SEC beschuldigt, Beweise zurückzuhalten. Die Anwälte des Unternehmens argumentieren, dass XRP genau wie Bitcoin und Ethereum als Kryptowährung und nicht wie von der SEC behauptet als Wertpapier gelten soll.
Jetzt hat die Richterin Sarah Netburn dem Antrag von Ripple stattgegeben. Dies schreiben mehrere Medien unter Berufung auf das Portal law360.com. Demnach müssen die Dokumente der SEC, die im Zusammenhang mit Bitcoin und Ethereum stehen, während der heutigen Konferenz vorgelegt werden. Das setzt die US-Börsenaufsicht nun gehörig unter Druck. Die Argumentation der Behörde hatte stets gelautet, dass die Dokumente für den Fall nicht relevant seien. Ihrer Auffassung nach seien Ripple und Bitcoin beziehungsweise Ethereum grundverschieden. Das sieht Ripple CEO Garlinghouse verständlicherweise ganz anders.
Anwalt von Ripple bringt selbst SEC-Erfahrung mit
Law360 berichtet, dass sich der Anwalt von Garlinghouse, Matthew Solomon, von der neuen Enthüllung einiges verspricht. Die Klage der SEC würde im Sande verlaufen, wenn Beweise dafür auftauchen, dass die Aufsichtsbehörde XRP mit BTC oder Ether gleichgesetzt hat. Außerdem hält der Anwalt von Ripple fest, dass der regulatorische Zuständigkeitsbereich der SEC nicht über Wertpapiere hinausgeht. Er selbst muss es wissen, war er doch selbst drei Jahre lang in Diensten der Börsenaufsicht, und zwar sogar als Chefanwalt für Rechtsstreitigkeiten.
Während der Verhandlung stellte Richterin Netburn ein erhebliches öffentliches Interesse an der Anhörung fest, da sich mehr als 500 Personen über eine öffentliche Telefonnummer eingewählt hatten, um den Fall zu beobachten. Derweil steigt das Vertrauen der Anleger in Ripple und XRP wieder deutlich an. Notierte der Token am 1. April noch bei 0,5705 USD, stieg er innerhalb von nur fünf Tagen auf fast das doppelte. Aktuell steht XRP bei knapp einem US-Dollar, genauer 0,975 USD.
Es gibt mehrere positive Signale für Ripple, nicht nur die Social Media-Kampagne, die treue XRP-Anhänger ins Leben gerufen haben. Aufgrund der Rechtsstreitigkeiten hatten viele Kryptobörsen XRP aus dem Programm genommen. Und dies, obwohl der Handel offiziell nach wie vor erlaubt war und ist. Nun gibt es allerdings handfeste Anzeichen dafür, dass Coinbase schon bald wieder ein Relisting vornimmt.