Während der Krypto-Markt trotz Ende des US-Regierungs-Shutdowns noch immer nicht so richtig in die Gänge kommen will, zieht Ripple Labs weiter durch. Vier Milliarden US-Dollar – so viel hat die Firma alleine im laufenden Jahr für Übernahmen ausgegeben. Begonnen hatte die Einkaufstour mit dem Kauf des Prime-Brokerage-Unternehmens Hidden Road für 1,25 Milliarden US-Dollar, das nun unter dem Namen Ripple Prime firmiert. Es folgten die Akquisition der Zahlungsplattform Rail für 200 Millionen US-Dollar, der Kauf von G Treasury für eine Milliarde US-Dollar und zuletzt der Krypto-Wallet-Anbieter Palisade.
Statt wie in die Vergangenheit bloße Kooperationen mit TradFi-Firmen einzugehen, vereint Ripple jetzt alle Bereiche der Finanzbranche unter einem Dach. Doch welche Konsequenzen hat dieser aggressive Expansionskurs für die XRP-Kursentwicklung?
Da sowohl der Ripple Coin als auch der gesamte Krypto-Markt stark vom Zugpferd Bitcoin abhängen, kann die mäßige XRP-Performance der vergangenen Wochen kaum überraschen. Immerhin: Im Gegensatz zu BTC, ETH und SOL verzeichnet der XRP-Kurs auf Monatssicht ein niedriges einstelliges Plus. Obwohl der hauseigene Dollar-Stablecoin RLUSD, der jüngst zum ersten Mal die Milliardenmarke bei der Marktkapitalisierung überschritt, eine immer wichtigere Rolle für Ripple Labs spielt, unterstrich CEO Brad Garlinghouse: “XRP ist das Herz und die Seele dessen, was Ripple tut.”
XRP-Treasury-Firmen eröffnen neue Möglichkeiten für die Adoption
Für die Kursentwicklung relevanter dürften in den kommenden Monaten neben den frisch gestarteten US XRP Spot ETFs allerdings die Treasury-Firmen werden. Inzwischen sind es schon 13 verschiedene Unternehmen, die nicht etwa auf Bitcoin oder Ethereum, sondern auf den Ripple Coin als bevorzugtes Reserveasset setzen. Zu den institutionellen XRP-Investoren gehören unter anderem Evernorth (1 Milliarde US-Dollar), Trident (500 Millionen US-Dollar), Webus (300 Millionen US-Dollar) und VivoPower (121 Millionen US-Dollar).
Einige der XRP Treasuries halten ihre Ripple-Coins dabei nicht bloß in der Bilanz, sondern nutzen sie auch zur Erzielung von Erträgen im Flare-Netzwerk. Klar ist: Der XRP-Treasury-Trend hat gerade erst begonnen und ermöglicht über die jeweiligen Aktien einen deutlich erleichterten Zugang für ein breiteres Investorenpublikum. Statt XRP über Krypto-Börsen zu kaufen, können TradFi-Anleger nun ihren bestehenden Broker dafür nutzen.
Das unmittelbar von Ripple Labs unterstützte Unternehmen Evernorth bereitet sich derzeit sogar darauf vor, unter dem Tickersymbol XRPN an die Nasdaq zu gehen. Im Anschluss sollen mehr als eine Milliarde US-Dollar ausschließlich für den Kauf von XRP aufgebracht werden. Wenn parallel dazu frisches Kapital über die neuen Spot ETFs in den Markt fließt, dürfte zumindest einer Rückeroberung der 3 US-Dollarmarke bis zum Jahresende nichts mehr im Weg stehen. Bei der Weihnachtsfeier der Ripple-Chefetage werden jedenfalls die Knorken knallen, denn sowohl Brad Garlinghouse als auch Mitgründer Chris Larsen gehören inzwischen zur elitären Gruppe der Multimilliardäre. Bleibt zu hoffen, dass auch für Krypto-Privatanleger in den kommenden Monaten noch etwas abfällt.
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