Cannabidiol Niederländisches Konsortium bringt CBD auf die Blockchain

Die europäische CBD-Industrie bleibt weiter von regulatorischen Unklarheiten geplagt. Ein niederländisches Konsortium von Produzenten der bis lang legalen Cannabisprodukte hat trotzdem – oder gerade deshalb – eine Blockchain-basierte Tracking-Lösung.

Anton Livshits
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Sturkturformeln von THC und CBD vor Cannabis-Blättern und Phiole

Beitragsbild: Shutterstock

Cannabidiol (CBD) ist ein Bestandteil der Hanfpflanze. Anders als sein Cousin THC hat CBD keine berauschende Wirkung, ihm wird jedoch eine entkrampfende und angstlösender Effekt nachgesagt. Rund um CBD-haltige (und THC-arme) Produkte entstand in den EU-Staaten deshalb in den vergangenen Jahren ein eigener Industriezweig. Die Cannabinoid Association of the Netherlands (CAN) lancierte vor wenigen Tagen eine Tracking-Lösung für CBD-Produkte. Der niederländische Zusammenschluss von Cannabidiol-Produzenten hofft, mit Hilfe der Blockchain-Technologie einen europaweiten Standard etablieren zu können.

Diese Meldung kommt zu einer Zeit, in der die Branche von Ungewissheit geprägt ist. Denn anders als THC ist CBD zwar legal, die Europäische Union entschied jedoch, CBD-haltige Produkte nicht länger als Novel Food anzusehen. Eine Einstufung als Rauschmittel ist somit möglich, die endgültige Entscheidung soll im September gefällt werden. Ob die Blockchain-befeuerten Compliance-Bemühungen von CAN ein positives Signal nach Brüssel senden, bleibt deshalb abzuwarten.

Blockchain-Plattform verspricht umfangreiche Qualitätskontrolle

CAN entwickelte die Tracking-Plattform in Kooperation mit der holländischen Non-Profit-Organisation Novatrace, die Blockchain-Lösungen für das Nachverfolgen von Lieferketten entwickelt. Die dabei entstandene Plattform trägt den Namen CanCheck.org, zu ihrem technischen Unterbau liegen keine näheren Informationen vor.

Bekannt ist hingegen der Funktionsumfang der Blockchain-Plattform. Sie erlaubt ein Nachverfolgen der gesamten Lieferkette, vom Hanfsamen bis zum fertigen Produkt. Endverbraucher können mit Hilfe von CanCheck.org zudem auch detailierte Informationen zu den Produktbestandteilen abrufen. Das CBD-Konsortium arbeitet hierfür mit einer Reihe von akkreditierten Laborotorien zusammen.  Im Unterschied zu vielen anderen Lösungen aus dem Food Tracking, arbeitet die CBD-Plattform indessen nicht mit QR-Codes. Die Informationen müssen stattdessen über die Eingabe einer Nummer oder des Produktnamens abgerufen werden.

Die Plattform ist zunächst nur in den Niederlanden verfügbar, den Anfang machen dabei Produkte von HempFlax, dem größten Hanfhersteller der EU. Mark Reinders, CEO des Unternehmens, hofft, dass die Anwendung der Blockchain-Technologie eine Signalwirkung entfalten wird:

Die vollständige Rückverfolgbarkeit in Kombination mit einem strengen Qualitätskontrollsystem wie dem von CAN ist die einzige Möglichkeit, die Produktqualität zu gewährleisten und die Verbraucher zu schützen. Wir hoffen, dass dieses Maß an Transparenz von den CBD-Herstellern weltweit als ein vertrauenswürdiger und rechenschaftspflichtiger natürlicher CBD-Markt allmählich Gestalt annimmt.

Die Lage jenseits der EU

CanCheck.org plant als nächstes, nach Großbritannien zu expandieren. Anders als in der EU besteht dort regulatorische Sicherheit. Mit mehr als acht Millionen Konsumenten erfreuen sich CBD-Produkte auf der anderen Seite des Ärmelkanals zudem einer wachsenden Beliebtheit.

In den USA kommen Blockchain-basierte Systeme indessen schon seit geraumer Zeit für das Cannabis-Tracking zum Einsatz. Auf Grund einer anders gearteten Rechtslage dienen sie aber vornehmlich dem Tracking von THC-haltigem medizinischem oder gänzlich legalem Hanf.

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