NFTs sind nicht tot: Wie Pudgy Penguins zur Milliardenmarke wurde

Bored Apes abgestürzt. Pixel-Art fast vollkommen wertlos. Für viele gilt: NFTs sind tot – eine gescheiterte Spekulationsblase. Doch ein Projekt beweist seit rund drei Jahren das Gegenteil: Pudgy Penguins. Was 2021 als digitale NFT-Sammlung von süßen Pinguinen begann, ist heute eine global sichtbare IP-Marke mit Spielzeugen in Walmart & Target, einem Kinderbuch, Videospiel und sogar eigenen Token im Milliardenwert. "Viele Projekte sind nach dem Hype verschwunden, aber wir haben bewiesen: Mit Community und echter Marke hält ein NFT länger als sechs Monate", sagt Fifi, langjähriges Mitglied und Besitzer eines Penguins. Wir treffen ihn auf der Confer3nce in Dortmund. Seinen echten Namen verrät er nicht: "In Web3 hast du nicht nur einen Namen, du bist dein Profilbild. Auf Konferenzen kennt man sich über Twitter-Avatare, nicht über bürgerliche Namen.“ Viele im Mainstream dürften die Pudgys kennen Heute ist aus Pudgy Penguins ein Milliarden-Business geworden: In weniger als einem Jahr wurden über 1 Million Plüschspielzeuge verkauft, die allein schon über 10 Millionen US-Dollar Umsatz eingebracht haben. Die Produkte sind inzwischen in mehr als 3.100 Walmart-Filialen sowie bei Target und Walgreens erhältlich. Jedes Toy enthält zudem QR-Codes, die digitale Inhalte in der Web3-Welt "Pudgy World" freischalten: "Wenn heute jemand einen der beliebten Pudgy-GIF auf WhatsApp schickt, denkt er nicht daran, dass er damit die Marke größer macht. Aber genau das passiert“, erklärt Fifi. Das Besondere: Jeder Pinguin ist ein eigenes Stück geistiges Eigentum. "Es ist wie bei Pokémon oder den Schlümpfen – nur dass nicht ein Konzern alle Figuren besitzt, sondern tausende Menschen jeweils einen Charakter." Wer einen Pudgy Penguin besitzt, hält die IP-Rechte. Das heißt: Man kann ihn selbst vermarkten, lizenzieren oder über die Overpass-IP-Plattform in offizielle Produkte bringen lassen. Wird der eigene Pinguin als Spielzeug umgesetzt, gibt’s Royalties von etwa 5 Prozent auf die Nettoumsätze. Geht das auch ohne NFTs? Eher nicht. "Stell dir vor, du willst die Rechte an 10.000 Charakteren mit klassischen Verträgen regeln. Das wäre Chaos. NFTs machen es möglich, weil Eigentum transparent und on-chain nachweisbar ist.“ Eine neue Art von Marke Pudgy Penguins ist längst kein loses Kollektiv mehr, sondern eine klar strukturierte Firma mit Sitz in Miami. Über 100 Mitarbeiter arbeiten inzwischen an der Marke. Sie verhandeln mit Handelsriesen wie Walmart, steuern die große Instagram-Präsenz und entwickeln gemeinsam mit Partnern neue Produkte. "Die zentrale Firma ist wie der Arm, der die großen Dinge möglich macht." Gleichzeitig sorge die Community weltweit für Energie, Memes und Reichweite. Diese Synergie lasse das Projekt schneller wachsen. Und beide Gruppen - die Community und das Unternehmen - profitieren von der Wertschöpfung. Neben den ursprünglichen 10.000 NFT-Pinguinen gibt es inzwischen auch den nativen Token PENGU. Er wurde eingeführt, um mehr Menschen eine Beteiligung zu ermöglichen, da die NFT-Pinguine mit steigender Popularität immer teurer wurden. Heute halten über eine Million Wallets den Token – ein entscheidender Schritt, um die Community über die limitierte NFT-Kollektion hinaus zu vergrößern. PENGU eröffnet Zugang zu exklusiven Inhalten und Funktionen in "Pudgy World", der digitalen Erlebnisplattform. "Wenn NFTs zu teuer werden, riskierst du, dass die Community stagniert. Mit dem Token haben wir es geschafft, Hunderttausende neue Menschen einzubeziehen – nicht nur als Konsumenten, sondern als Teilhaber." So entsteht ein neuer Typ Marke: nicht top-down gesteuert, sondern bottom-up mitgestaltet. Ein Unternehmen, in dem Konsumenten nicht nur Käufer sind, sondern aktive Stakeholder – mit eigenem IP, Beteiligung an Umsätzen und direkter Mitwirkung an der Markenentwicklung. Große Pläne Die Pläne gehen weit über Spielzeuge hinaus. Mit Pudgy Party hat das Team ein Mobile- und Party-Spiel veröffentlicht, das Turniere, Community-Events und Millionen von Downloads ins Visier nimmt. Gründer Luca Netz denkt zudem offen über Film- und Serienprojekte nach. Ein erstes Kinderbuch ist bereits in Arbeit und verzeichnet starke Vorbestellungen aus der Community. "Mein Traum? Ein großer Pudgy-Penguins-Kinofilm. Etwas, das jeder im Kino gesehen hat", sagt Fifi. Wenn NFTs also eine Zukunft haben, dann als Fundament solcher Strukturen: dezentrale Marken, kollektiver Wertaufbau und die Verschmelzung von digitalem Eigentum mit realen Produkten. Pudgy Penguins ist dafür das bisher erfolgreichste Beispiel – und vielleicht erst der Anfang einer ganzen Welle.

Community statt Hype NFTs sind nicht tot: Wie Pudgy Penguins zur Milliardenmarke wurde

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