Frankreich macht einen ersten Schritt in Richtung Metaverse. Wie aus einer Pressemitteilung des Wirtschaftsministeriums hervorgeht, will das Land eine eigene Strategie für die digitalen Welten erarbeiten. Dazu veröffentlichte das Ministerium einen Fragebogen, in dem Bürger, Unternehmen, Verbände und Forschungseinrichtungen bis zum 2. Mai ihre Erwartungen an ein Metaverse nach “französischem Standard” mitteilen sollen.
Der Staatssekretär für digitale Transformation und Telekommunikation, Jean-Noël Barrot, sieht im Metaverse “starke technologische und wirtschaftliche Versprechen für die Zukunft”. Konkrete Pilotprojekte gibt es noch nicht. Allgemein wolle die Regierung um Präsident Emmanuel Macron aber “Alternativen” zu den bestehenden Konzepten der “internationalen Giganten” anbieten wollen.
Es ist eine indirekte Kampfansage an Meta. Der Internetkonzern von Mark Zuckerberg gilt als einer der Pioniere in der Entwicklung einer digitalen Welt, gab sich deshalb sogar einen neuen Namen. Die Bilanz fällt bisher allerdings eher bescheiden aus, auch weil der Hype um die virtuellen Welten mehr und mehr verfliegt. Meta versucht dagegenzuhalten und setzt mittlerweile auf künstliche Intelligenzen, um das Prestigeprojekt “Metaverse” voranzutreiben.
Frankreich will Start-up-Land werden
Dass sich Frankreich dennoch mit dem Metaverse befasst, passt in die allgemeine Strategie. Emmanuel Macron will das Land zur “Start-up-Nation” formen. Für die Krypto-Industrie gibt es seitdem Lizenzen en masse. Die Krypto-Börse Crypto.com und USDC-Herausgeber Circle kündigten erst vor Kurzem die Eröffnung des europäischen Hauptsitzes in Paris an, dessen Relevanz zudem mit der kommenden MiCA-Regulierung weiter zunehmen dürfte. Die Verordnung setzt einheitliche regulatorische Standards für den Krypto-Sektor, deren Einhaltung unter anderem von den in Paris ansässigen Aufsichtsbehörden EBA und ESMA überwacht werden.