LayerZero Gipfel der Krypto-Interoperabilität?

Noch gleicht das Krypto-Ökosystem einer Welt mit geschlossenen Grenzen. Nun aber möchte LayerZero die bestehenden Handelsbarrieren durchbrechen.

Johannes Macswayed
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LayerZero

Beitragsbild: Shutterstock

| Mit LayerZero sollen alle Blockchains untereinander kompatibel sein

Die heutige Krypto-Landschaft ist gezeichnet von Fragmentierung und zerstreuter Liquidität. Anfällige Blockchain-Brücken versuchen zwar bereits voneinander isolierte Ökosysteme zu verbinden. Sie erweisen sich jedoch auch als unhandlich und meist zu komplex für Alltags-Nutzer. Der Sektor hat folglich ein Problem mit seiner eigenen Interoperabilität.

Die Welt der Kryptowährungen gleicht daher einem Globus mit geschlossenen Grenzen. Dieser sehnt sich nach Lösungen, welche die Handelsbarrieren der Blockchain-Nationen durchbrechen. Die Lösung hierfür will das Interoperabilitätsprotokoll LayerZero gefunden haben.

LayerZero: Brücken mit Tücken

LayerZero bezeichnet sich selbst als “Omnichain-Interoperabilitätsprotokoll”. Für solche, die noch etwas mit der Krypto-Fremdsprache zaudern: LayerZero stellt die dezentrale Schnittstelle zwischen den unterschiedlichen Blockchains dar. Diese bezeichnet man auch als Layer-1-Plattformen, ein Beispiel wäre Ethereum. Layer-2-Plattformen wären dann dessen Skalierungslösungen wie Arbitrum oder Optimism. Damit man seine Coins von diesen zu anderen Chains befördern kann, braucht es dritte Parteien. Und solchen vertraut man in der Krypto-Welt sonst nur ungern.

Denn für einen Transfer müssen sie Token auf der einen Chain einfrieren und auf der anderen Seite eine “verpackte” Version davon freigeben. Kommt es beim Mittelsmann aber zu einer Sicherheitslücke, sind die Token weg und Nutzer bleiben auf einer wertlosen Version ihrer Coins sitzen. Der Hack der Wormhole-Birdge bietet hierfür ein mahnendes Beispiel. Fast 320 Millionen US-Dollar gingen dabei verloren. Abgesehen von der mangelnden Sicherheit, sind diese Brücken für Anfänger kaum bedienbar. Um Token auf diesem Wege auf eine andere Blockchain zu befördern, können schonmal fünf oder mehr Transaktionen notwendig sein. Gebühren fallen dabei selbstverständlich an und es kostet einfach auch Zeit.

Ein Protokoll für alles

LayerZero verspricht, diesen Prozess auf einen einzigen Mausklick zu reduzieren. Und gibt an, dabei sicher und dezentral zu funktionieren. Denn das Protokoll friert keine Token ein und gibt auch keine verpackten Versionen aus. Hackern fehlt damit eine entsprechende Angriffsfläche. Tatsächlich ist LayerZero keine Blockchain, sondern vielmehr ein Nachrichtendienst zwischen den einzelnen Layer-1-Plattformen. Auf diesen befindet sich jeweils ein Endpunkt des Protokolls, das wie eine Telefonleitung Sender und Empfänger verbindet.

Quelle: layerzero.network

Ein Oracle überträgt die Blockchain-Daten der einen Plattform zur anderen, während das Protokoll die Transaktion verifiziert. Dadurch können sich beide Seiten sicher sein, dass die Transaktion wahrheitsgemäß und valide ist. Wer sich gerne mit der Technologie auseinandersetzen möchte, findet noch mehr Details im Whitepaper des Projekts.

Wann kommt ZRO?

LayerZero bildet somit die Grundlage für interoperable Smart Contracts. Anstatt von Chain zu Chain zu hüpfen, können Nutzer nun beispielsweise mit einer Plattform im Front-End interagieren, während der komplexe, Blockchain-übergreifende Transfer im Backend abgewickelt wird. Nicht nur die Nutzererfahrung wird dadurch erleichtert. Auch die Token-Liquidität kann in einem einzigen Protokoll gebündelt werden.

Einige Projekte machen sich dies auch bereits zunutze. So zum Beispiel Radiant Capital, das auf Arbitrum angesiedelt ist. Da es LayerZero unterstützt, können User schon bald auf der Plattform-Oberfläche Coins von jeder Chain einzahlen, um am Lending und Borrowing teilzunehmen. Blockchain-Brücken können nun ebenfalls effizienter und sicherer operieren, wie das Beispiel Stargate Finance zeigt. Auch hier arbeitet man mit dem Protokoll von LayerZero, um Token ohne Wrapping oder treuhänderischer Verwahrung zu transferieren.

Wer diese Plattformen nutzt, hat zudem möglicherweise Chancen auf einen Airdrop. Denn das Protokoll besitzt derzeit noch keinen eigenen Token. Einige Twitter-Nutzer wollen im Code aber Hinweise auf einen zukünftigen ZRO-Coin gefunden haben. So oder so stellt die Nutzung des Protokolls einen Mehrwert für Krypto-Nutzer dar. Layer Zero ist derzeit auf mehreren Chains, darunter Ethereum, Arbitrum, Solana, Aptos und der BNB-Chain live.

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