Angst, Unsicherheit und Zweifel (FUD) verbreitet sich über soziale Netzwerke wie ein Lauffeuer. Kaum ist ein Gerücht gesät, glaubt die ganze Welt etwas, das womöglich gar nicht der Wahrheit entspricht. Besonders guten Nährboden bietet dabei TikTok. Jedes dritte Video über Kryptowährungen ist irreführend. Das hat dappGambl im Rahmen einer Studie herausgefunden.
Über den Hashtag “LearnOnTikTok” konsumieren Benutzer edukative Inhalte, darunter Finanztipps. 492 Milliarden Aufrufe haben Videos dieser Kategorie bereits. Ein Teil davon: CrypTok. “Es ist eine wachsende Nische mit Influencern, die behaupten, Experten zu sein. Da die Plattform Popularität über Vertrauenswürdigkeit und regulierte Inhalte belohnt, ist TikTok voller Betrug und Fehlinformationen”, erklären die Autoren.
Disclaimer “Keine Anlageberatung” fehlt
Nur zehn Prozent aller untersuchten Profile weisen darauf hin, dass es sich bei den Videos um keine Anlageberatung handelt. Von 594 Accounts besitzen demnach lediglich 62 einen sogenannten Disclaimer. Die Autoren appellieren: “Der Disclaimer sollte den Zuschauern klarmachen, dass es sich bei den dargestellten Inhalten, nur um die Ansicht des Erstellers handelt. Ein Disclaimer sollte ebenfalls dazu aufrufen, eigene Recherche zu betreiben.”
35 Prozent der irreführenden Videos verwenden Bitcoin, um Fehlinformationen zu verbreiten. Nach Ripple steht außerdem Ethereum auf dem dritten Platz. Ebenfalls in der Top Ten: Dogecoin und Shiba Inu. Insgesamt 53 verschiedene Kryptowährungen wurden in allen markierten Videos erwähnt. Von 434 Videos mit mehr als 189 Millionen Aufrufen sind 37 Prozent irreführend, schließt die Studie.
Wer schon länger Teil der Kryptoszene ist, weiß um Betrug, Scams und falsche Versprechen. Wichtig bei der Recherche sind verschiedene Quellen, Fakten, Daten und Glaubwürdigkeit. Im Zweifel gilt immer: Do Your Own Research (DYOR).
Methodik
Im Rahmen der Studie hat das Forschungsteam 1161 Videos überprüft. Als "irreführende Videos" wurden solche klassifiziert, die über keinen Disclaimer verfügen. Beiträge mit Investment- oder Renditeversprechen wurden von den Autoren ebenfalls als irreführend eingestuft.