Regulierungs-ECHO Klimakiller oder Schlüsseltechnologie: Blockchain und die Angst der Behörden

Ob in den Portfolios von Privatleuten oder Großinvestoren – im Jahr 2021 sind Kryptowährungen aus der Finanzwelt nicht mehr wegzudenken. Was Bitcoin-Enthusiasten längst für Schlüsseltechnologie halten, schürt auf staatlicher Seite jedoch weiterhin Ängste. Vor allem die US-Behörden sind dieser Tage besonders misstrauisch. Sie beklagen Umweltschäden, mangelnde staatliche Kontrolle und Intransparenz von Kryptowährungen und dezentralen Technologien. Derweil macht der Bundestag den Weg frei für digitale Wertpapiere. Damit sieht mancher Beobachter eine Zeitenwende einkehren.

David Barkhausen
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Aufgetürmte Steine

Beitragsbild: Shutterstock

BIZ-Innovationschef Cœuré warnt vor Schattenbanken durch Defi-Services

Als EZB-Direktor hatte Benoît Cœuré Kryptowährungen bereits lange vor dem Mainstream auf dem Schirm. Schon früh warnte der heutige Innovationschef der Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) vor Facebooks Währungsexperiment Libra. Früh riet er, digitale Zentralbankwährungen in den Blick zu nehmen. In der vergangenen Woche bekräftige Cœuré seine Mahnung. Im Handelsblatt warnte er vor dezentralen Finanzservices per Blockchain. Diese seien derzeit noch völlig unreguliert und könnten in Zukunft ein gefährliches Schattenbanksystem mit sich bringen. Für den Zentralbanker ist deshalb klar: Um staatlich gegen den Blockchain-Hype zu bestehen, wird die Europäische Union um die Einführung des E-Euro nicht herumkommen.

Kalifornien vs. Kraken – US-Gericht fordert Steuertransparenz

Sorgen um Intransparenz treiben derweil vor allem auch die US-Behörden um. Ein Gericht in Kalifornien hat die Krypto-Börse Kraken nun dazu verpflichtet, ihre Kundendaten gegenüber der Steueraufsicht IRS offenzulegen. Konkret geht es dabei um solche Kunden, die jährlich Transkationen im Wert von 20.000 ÚS-Dollar oder mehr vorgenommen haben. Damit dürfte so manch einer ins Schwitzen kommen, der seine lukrativen Geschäfte den Behörden verschwiegen hat. Auf Anonymität bedachte User werden sich demnach wohl künftig einen anderen Handelsplatz suchen.

Klimasünder – New York bringt Mining-Verbot auf den Weg

An der Ostküste der USA sorgt indes die Umweltverträglichkeit von Krypto-Technologie für staatliches Stirnrunzeln. Bereits seit längerem steht der immense Energieverbrauch in der Kritik. Jetzt lässt der Bundesstaat New York den Mahnungen von Experten Taten folgen. Dem Senat liegt seit vergangener Woche ein entsprechender Gesetzentwurf “zur Einrichtung eines Moratoriums für den Betrieb von Krypto-Mining-Zentren” vor. Dieser sieht eine dreijährige Sperre für “Schürfbetriebe” vor, die die geltenden Umweltauflagen nicht erfüllen. Beschlossen ist das Gesetz jedoch noch nicht.

Bundestag beschließt eWpG und macht Weg frei für digitale Wertpapiere

Drei Jahre lang wurde beraten, nun ist der Knoten ist geplatzt. Der Bundestag hat in der vergangenen Woche das “Gesetz zur Einführung von elektronischen Wertpapieren” – kurz eWpG – beschlossen. Das Gesetz macht nun den Weg frei für digitalisierte Wertpapiere. Bisher war stets eine physische Urkunde für jedes Wertpapier vonnöten. Diese Regelung wird nun in Teilen abgeschafft. Aus Politik und Wirtschaft folgten sowohl Lob als auch harsche Kritik.

Doch was bedeutet das Gesetz für die Krypto-Branche? Und welche Auswirkungen haben die neuen Richtlinien für Unternehmen? Diesen Fragen hat sich Fachanwalt Lutz Auffenberg in seinem Gastbeitrag für BTC-ECHO gewidmet.

Georgische Zentralbank plant eigene Digitalwährung

In puncto staatlicher Blockchain-Anwendung gilt Georgien seit Jahren als Pionier. Hierfür sorgten unter anderem frühe Pilotversuche eines digitalen Katasteramtes. In der vergangenen Woche verkündete die Zentralbank des Landes nun den nächsten Schritt. Schon bald will das Land wie zahlreiche Vordenker weltweit eine eigene, staatliche Digitalwährung herausgeben. Der digitale Lari soll dann die Effizienz von Finanzdienstleistungen im Südkaukasus verbessern. Konkrete Pläne lassen jedoch bisweilen noch auf sich warten.

Schneeballsystem – 1,5 Milliarden US-Dollar Scam: Polizei ermittelt gegen Krypto-Börse

Dass manch skeptischer Blick der Gesetzes- und Währungshüter auf den Krypto-Space durchaus berechtigt ist, beweisen derweil die jüngsten Schlagzeilen aus Südkorea. Eine Krypto-Börse soll hier mithilfe eines altbekannten Schneeballsystems Anleger im großen Stil betrogen haben. Dann schritten Ermittler ein. In der vergangenen Woche konfiszierten Ermittler rund 214 Millionen US-Dollar. Damit dürfte die Skepsis der südkoreanischen Behörden gegenüber dem Krypto-Space weiter anschwellen.  

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