Klimasünder New York bringt Mining-Verbot auf den Weg

Im Bundesstaat New York wird ein dreijähriges Verbot für Mining-Betriebe vorbereitet. Der Senat muss den Gesetzentwurf noch durchwinken.

Moritz Draht
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Mining-Anlage

Beitragsbild: Shutterstock

Krypto-Mining könnte in New York bald erst mal der Vergangenheit angehören. Dem Senat liegt ein Gesetzentwurf “zur Einrichtung eines Moratoriums für den Betrieb von Krypto-Mining-Zentren” vor. Der Entwurf sieht eine dreijährige Sperre für Mining-Betriebe vor, die Umwelt-Auflagen nicht erfüllen.

Mining auf dem Abstellgleis

Auslöser für den Entwurf ist der immense Energieverbrauch von Mining-Anlagen, der die Klimaziele des Bundestaates gefährdet. Das 2019 in Kraft getretene “Gesetz zur Förderung des Klimaschutzes und zum Schutz der Gemeinschaft” (Climate Leadership and Community Protection Act) schreibt eine Reduktion der Treibhausgasemissionen von 85 Prozent bis zum Jahr 2050 im Bundesstaat vor. Aufgabe der Politik sei es demnach, die “natürlichen Ressourcen und die Umwelt zu erhalten, zu verbessern und zu schützen”.

Der Energiebedarf von Mining-Betrieben, die sich häufig “in stillgelegten oder umgewandelten Kraftwerken für fossile Brennstoffe befinden”, stünde folglich im Gegensatz zu den erklärten Klimazielen. Der Betrieb von Mining-Zentren würde schließlich den “Energieverbrauch im Staat New York stark erhöhen” und die Einhaltung des Klimaschutzgesetzes “irreparabel schädigen”, heißt es in dem Entwurf.

Eine einzige Kryptowährungstransaktion verbraucht die gleiche Menge an Energie, die ein durchschnittlicher amerikanischer Haushalt in einem Monat verbraucht, mit einem geschätzten Niveau des globalen Energieverbrauchs, das dem des Landes Schweden entspricht.

Der Entwurf fordert daher ein dreijähriges Moratorium für Mining-Anlagen. Betreiber dürfen ihre Anlagen nur am Netz halten, wenn sie eine “allgemeine Umweltverträglichkeitsprüfung” bestehen. Dieses Verfahren bewertet Anlagen anhand ihrer Treibhausgasemissionen und der damit verbundenen “Auswirkungen auf die Wasserqualität, die Luftqualität oder die Tierwelt”. Zentren, die die Auflagen nicht erfüllen, dürfen weder gebaut noch weiter in Betrieb genommen werden. Nach Ablauf der drei Jahre verfallen die Auflagen wieder. Der Senat muss dem Entwurf noch nach einer öffentlichen Anhörung zustimmen.

Problemfall Stromverbrauch

Tritt das Gesetz in Kraft, könnte es weitreichende Folgen für die heimische Mining-Industrie haben. Schwergewichte wie Riot Blockchain und Greenidge haben ihre Hardware-Ressourcen in den letzten Monaten aggressiv aufgestockt – beide betreiben ihre Anlagen in New York. Erfüllen sie die Kriterien nicht, könnten sie gezwungen sein, ihre Betriebe auszulagern.

Auch in China weckt der Stromverbrauch von Mining-Anlagen allmählich Argwohn. Wie Reuters berichtet, wurden in Peking vor wenigen Tagen Inspektionen von Mining-Rechenzentren durchgeführt, die diese auf ihren Stromverbrauch prüften. Die Untersuchungen sollen Aufschluss über den tatsächlichen Verbrauch der Anlagen geben. Betreiber müssen zudem die Menge des Stroms, den sie beim Mining verbrauchen, der Stadt künftig melden. Erst wenige Wochen zuvor beschloss die Regierung der Inneren Mongolei, einer der Hash-Rate-Knotenpunkte im Reich der Mitte, ein gänzliches Mining-Verbot in der Region.

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