In den vergangenen Monaten hat wohl kaum eine Person aus der Krypto-Szene den Unmut der Anleger so sehr auf sich gezogen wie Terra-Gründer Do Kwon. Nach monatelangem Schweigen will der Südkoreaner nun endlich Klartext sprechen. Jedoch nicht etwa mit Bloomberg, Forbes oder anderen renommierten Adressen des Finanzjournalismus, sondern mit “Coinage”. Einem bisher eher unbekannten Medium im Krypto-Sektor.
Ein anderthalbminütiger Teaser zeigt auf Twitter Ausschnitte über den Gesprächsverlauf. Es geht um das Depegging des Stablecoins UST, den Kryptomarkt und die Scam-Vorwürfe gegen Do. Das Interview selbst ist als NFT-Video verfügbar, Zuschauer müssen eine Transaktionsgebühr bezahlen, die sich aktuell auf rund zwei US-Dollar beläuft.
So weit, so spannend. Doch bereits vor der Veröffentlichung des Interviews kam es zu einem Streit auf Twitter. So prangerte FatMan, ein bekannter Kritiker des Terra-Gründers, an, dass Do Kwon die Videomacher für die Produktion bezahlt habe. Konkret heißt es:
Do, warum geben Sie nicht einem neutraleren und seriöseren Medium wie Bloomberg oder Fortune ein Interview, anstatt mit jemandem zu sprechen, der Sie seit Jahren anpreist, als würde er dafür bezahlt?
Ferner wiederholte er Vorwürfe, wonach Do “Milliarden aus dem System ausgezahlt” haben soll.
Nachdem der Host der Sendung, Zack Guzmán, eine Bezahlung von sich wies und FatMan vorwarf, einen Gesprächsversuch abgelehnt zu haben, entbrannte eine waschechte Schlammschlacht auf Twitter.
Zunächst einmal haben Sie mich nicht für ein Interview angefragt, sondern um ein Treffen in Singapur gebeten. Ich lebe aber in Großbritannien … Ich würde sagen, dass Sie Terra lange Zeit unterstützt haben, indem Sie die Augen vor den Schwächen des Ökosystems verschlossen und sich wie ein Kriecher verhalten haben, wenn es Ihnen passte.
Terra-Community reagiert genervt
Derweil reagiert ein Teil der ehemaligen Terra-Community genervt auf die erneuten Anschuldigungen von FatMan. Neben der Wortwahl kritisiert ein Großteil fehlende Beweise für die Anschuldigungen, die der vermeintliche Insider in den vergangenen Monaten hervorbrachte. In Südkorea läuft nach wie vor ein Verfahren gegen Do Kwon. Darin sollen unter anderem die Immobilien des Terra-Gründers beschlagnahmt werden. Zudem stürmten Einsatzkräfte der südkoreanischen Polizei im Juli die Wohnung von Terra-Mitgründer Daniel Shin.