Die japanische Finanzaufsicht Financial Services Agency (FSA) hält Fiscos Compliance hinsichtlich Anti-Geldwäsche-Maßnahmen und Investorenschutz für unzureichend. Infolgedessen hat die Behörde ein Maßnahmenpapier publiziert, in dem die FSA schwere Vorwürfe gegen die Börsenbetreiberin erhebt.
So ist die Rede von fehlenden Compliance-Mechanismen, weshalb sowohl Terrorismusfinanzierung als auch Geldwäsche kaum zu verhindern sei.
In dem Abschnitt, in dem Nutzer Identitätsinformationen eingeben müssen, können sie auch die Rubrik „andere“ auswählen. Dann müssen sie weder Beruf noch Identität preisgeben,
heißt es in dem Bericht.
Ferner legt man der Fisco GmbH nahe, ein Maßnahmenpaket bestehend aus zwölf Empfehlungen zu implementieren. Unter anderem ist die Rede von einem Audit-System.
Fisco im Fadenkreuz der Behörden
Dass Japans Behörden bei Bitcoin-Börsen etwas genauer hinschauen, ist indes kein Zufall. Erst im September 2018 wurde Zaif zum Ziel eines Angriffs. Hacker gelang es 5.966 Bitcoin im Gegenwert von damals 59 Millionen US-Dollar von den Wallets der Börse zu entwenden.
Um verlorene Kundengelder zu retten, sprang damals die Fisco Digital Assets Group als Hauptgesellschafterin ein und entschädigte kurzerhand alle Geschädigten. Nun muss sich eben jenes Unternehmen Vorwürfe zu mangelnder Professionalität von der FSA gefallen lassen.
Die Meldung kommt, nachdem die FSA bereits im April Durchsuchungen bei zwei japanischen Bitcoin-Börsen, darunter Fisco, durchgeführt hatte. Wir berichteten.
Zaif-Hack noch nicht aufgedeckt
Nachdem Hacker neben Bitcoin auch Bitcoin Cash und die Kleinstwährung MonaCoin entwendeten, gelangten die Ermittlerinnen und Ermittler im November auf eine heiße Spur. Indem sie MonaCoin Full Nodes betrieben hatten, identifizierten sie Transaktionen, die aufgrund ihrer Höhe auf die Diebe hindeuten.
Wie wir berichteten, führt die Spur nach Europa. Eine IP-Adresse soll sogar aus Deutschland stammen.